31.7.24

Altes Video aufgemotzt

Nach der gestrigen Fahrt beschädigte ich eine Fußzehe so weit, dass ich nur noch in Sandalen gehen konnte. So war heute nichts mit Einrad fahren drin. Statt dessen vebrachte ich den Abend bei der Brüderkirche. Dort lief ein gut besuchter Malworkshop zu dem ich sowieso hingehen wollte. Ich blieb nur wegen der Zehe etwas länger.

In den letzten Tagen hatte ich mit KI-Programmen zum Verbessern von Videos schlechter Qualität herumexperimentiert. Über Bearbeitungen von Fotos mit Topaz hatte ich hier schon einiges geschrieben. Video AI erwies sich für mein Notebook als zu ressourcenhungrig. Es bracht 6 GB VRAM auf der Grafikkarte. Audials kam mit den vorhandenen 2 GB aus.

Das Originalvideo von 2008 hat 640x480 Pixel bei 30 fps

Die verbesserte Version hat 1280x960 Pixel bei 60 fps. Unten ist das Original zum Vergleich zu sehen. Die KI ist nicht generativ und hat nur wenige Artefakte erzeugt. Bei genauem Hinschauen sieht es stellenweise so aus, als würde sich mit dem Rad der Boden dahinter drehen.

Der schmale Weg, aus dem ich komme, existiert immer noch. Ich muss dort auf Wurzeln achten, sonst ist er auf dem Einrad wunderschön.

30.7.24

28°C

Nach einem kalten Wochenende hatten die Temperaturen wieder angezogen und erreichten heute zeitweilig 31°C. Kurz vor 20 Uhr hatte es sich auf 28°C abgekühlt.

19:55 fuhr ich los, um ein paar Runden am Spatzennest zu drehen. Ich hatte nur das Nötigste angezogen und so ließ es sich gut aushalten. Die Sonne stand auch schon horizontnah, wodurch das Gelände im Schatten lag. 

Zu Beginn hatte ich noch ein Gespräch mit einer Frau, die sich dafür interessierte, ob das Halten der Balance auf dem Einrad schwierig ist.

Danach legte ich einen gespreizten Slalom aus und nahm ein Video auf. Das klappte wie immer. Ich fuhr den Slalom dann noch öfters und einige Runden im Nahbereich. Nach dreißig Minuten fuhr ich wieder nach Hause, um vor einer angekündigten klaren Nacht nicht in Zeitdruck zu geraten.

28.7.24

Fahrt in den Garten und ausgefressenes Video

Nach einem teilweise nasskaltem Wochenende im Erzgebirge kam ich nach 13:00 an diesem Sonntag nach Hause und in Altenburg war schönes Wetter. Ich wollte noch in den Garten, um am Boden Markierungen für das zukünftige Sternwartendach anzubringen. Wenn ich nichts Schweres transportieren muss und nicht zu viel Schlamm auf den Wegen liegt, fahre ich gerne mit dem Einrad durch den Wald in den Garten. Das ist sehr schön. Ich komme bequem mit meinem Lieblingstransportmittel hin und die Fahrt ist nicht nur bloßer Genuss, sondern sie hat auch einen Nutzen.

Kurz nach 14:00 fuhr ich los. Beim Einfahren am Spatzennest machte ich eine Aufnahme mit der neuen Kopfkamera, um zu sehen, ob sie bei mehr Licht bessere Videos aufnimmt. Das war kaum der Fall.

14:06 machte ich mich dann auf den Weg in den Wald. Bis dorthin musste ich nicht verkehrsbedingt absteigen und kam auf einem etwas verschlammten Weg an. Das Fäkalwetter war auch hier gewesen. Mit dem Einrad mit breitem Littel Big Ben Reifen und den Black Forrest Stiefeln war ich bestmöglich auf Schlamm vorbereitet und kam leidlich gut voran. Der liegende Baum, der mich am 16.6. aufgehalten hatte, war inzwischen entfernt worden. Das Einrad rollte nicht gerade leicht, aber sicher. Erst auf dem Weg zum Stadion kam ich zweimal in Schwierigkeiten, einmal in einem Schlagloch und einmal in einem Schlammloch. Ich kam aber in beiden Fällen ohne Abstieg raus. Ersta an der Zwickauer Straße musste ich verkehrsbedingt absteigen.

Drüben machte ich erstmal eine kurze Pause auf dem Schlagbaum. Dabei schaltete ich die Kopfkamera ein, um die schöne Abfahrt zum Großen Teich aufzunehmen.

Das wurde ein Fehlschlag. Sonne und Schatten führten zu extremen Kontrasten, mit denen die Kamera nicht klar kam. Die Schatten sind verpixelt, könnten aber nachbearbeitet werden. Die sonnigen Stellen sind "ausgefressen". Diesen Begriff gab es in der analogen Fotografie. Überbelichtete Stellen auf Negativen waren schwarz. Auf dem Fotopapier erschienen sie dann weiß, ohne jede Struktur, eben ausgefressen. Bildverbesserne KI würde hier nichts mehr bringen und die Löcher mit generativer KI zu füllen wäre m.E. albern.

Zwischendurch hatte ich ein kurzes Schreckerlebnis, als das Einrad ab einem Stein nach rechts abrutschte und ein Stück weiter driftete. Ich geriet dadurch in eine Schräglage. Bevor ich bewusst etwas dagegen machen konnte, hatte sich das Einrad wieder stabilisiert.

Eine gute halbe Stunde nach Fahrtantritt hatte ich die Einradstiefel gegen die Gartenstiefel getauscht. Diese Stiefel hatte ich früher auch gerne auf dem Einrad angehabt.

Die Laube wird allmählich zur Sternwarte umgebaut. Das Dach wird durch eine abfahrbare Konstruktion ersetzt. Dazu muss es abgerissen werden und ringsherum muss noch Baufreiheit geschaffen werden.

Die Arbeiten beschränkte ich aufs Nötigste, Markierungen für Fundamente setzen, mit der Heckenschere arbeiten und etwas jäten. Ich hatte keinen Sonnenschutz und mir wurde etwas schwindlig und es kamen leichte Magenkrämpfe.

Gegen 15:45 trat ich die Rückfahrt an und fuhr auf dem Wegen zwischen den Gartenanlagen Einheit und Fortuna los, am Großen Teich vorbei zum Waldrand. Beim Sitzen im Schatten fährend des Fahrens gingen die unangenehmen Empfindungen schnell weg.

Hier musste ich absteigen. Runterwärts war es kein Problem gewesen.

Ich ging dann den Weg zu Fuß hochwärts. Herunter war es auf dem Sattel schön bequem gewesen.

Zwischendurch reichte ich eine Sitzbank mit Fußbank und machte dort einige Sekunden Pause. Ist schön bequem dort. Hoffentlich fällt diese Konstruktion nicht so schnell dem Vandalismus zum Opfer.

Am Bismarckturm ging das Gefälle zurück und ich stieg wieder auf. Nach dieser Bergauf-Wanderung war es sehr bequem, wieder zu sitzen. Das hielt nicht lange vor, denn an der Zwickauer Straße musste ich verkehrsbedingt absteigen.

Ohne weitere Unterbrechungen konnte ich dann bis zum Spatzennest durchfahren. Dort fuhr ich noch ein wenig herum und beendete um 16:30 das Fahren.


24.7.24

Kopfkamera

 

Ich hatte eine Kombination Kopfkamera/-lampe für 27 Euro bekommen. Bei hellem Tageslicht erwies sich das Ding bei einem Test als erstaunlich brauchbar.

Gegen 20 Uhr kam ich nach Hause und setzte mich gegen 20:15 aufs Einrad und machte gleich darauf eine Probeaufnahme. Es funktionierte weitgehend. Das Datum ist falsch, weil die Kamera keine eigene Zeitquelle hat. Irgendwie soll das vorab mit einer Batchdatei möglich sein. Muss mal probieren, ob das funktioniert. 

Die Lichtverhältnisse waren nicht mehr die besten und das Video ist dadurch verrauscht und hat Unschärfen. Trotzdem zeigt es anschaulich, was ich vom Einrad aus sehe. Das Objektiv ist nur wenige Zentimeter vom linken Auge entfernt, das ich zum Sehen benutze. Das Video ist eine Rohdatei. 

Die Kamera hat keine Bildstabilisierung. Trotzdem ist das Video sehr ruhig. In der aufrechten Sitzhaltung ohne Festhalten nehmen Wirbelsäule und Becken Erschütterungen und kleine Ausweichmanöver auf, ohne das oben noch etwas ankommt.

Hier ein Slalom. Es sieht fast so aus, als würde ich einfach geradeaus fahren. Dabei führt das Becken das Einrad um die Steine herum. In der zweiten Hälfte habe ich die Kamera nach unten gedreht, um etwas von der Bewegung des Rades abzubilden. Das hat nicht funktioniert.

Eine späte Pause. Bei kühlen 19°C hatte ich mal wieder hohe Stiefel angezogen, mit denen es sich besonders angenehm fahren lässt. Eine Dreiviertelstunde brachte ich heute auf dem Einrad zu.


19.7.24

Generative KI und eine Dreiviertelstunde bei 27°C

Generative KI erleichtert das Leben, weil sie stupide Denkaufgaben übernimmt. Man kann Texte schreiben oder übersetzen lassen und muss dann nur noch inhaltliche Fehler berichtigen und den Stil dem eigenen anpassen. Drübergucken muss man auf jeden Fall. Die Daten, mit denen die KI gefüttert wurde, enthalten Fehler oder sind tendenziös. Dadurch kommt manchmal Unsinn heraus oder weiße Männer werden bevorzugt. Eine Menge Zeit kann trotzdem gespart werden. Man muss sich nur der Fallstricke bewusst sein. Aus Geigel habe ich vorgestern MATE nach den Vorteilen des Einradfahrens befragt. Das nicht nachbearbeitete Ergebnis sah recht positiv aus.  

 

Einradfahren bietet eine Vielzahl von Vorteilen, die sowohl körperliche als auch mentale Aspekte betreffen. Hier sind einige der wichtigsten Vorteile:

Körperliche Vorteile

  1. Verbesserte Balance und Koordination:
    • Einradfahren erfordert ein hohes Maß an Balance und Koordination. Regelmäßiges Training kann diese Fähigkeiten erheblich verbessern.
  2. Kernmuskelstärkung:
    • Das Halten des Gleichgewichts auf einem Einrad beansprucht die Kernmuskulatur (Bauch, Rücken und Hüften) intensiv. Dies führt zu einer Stärkung dieser Muskelgruppen.
  3. Kardiovaskuläre Fitness:
    • Einradfahren ist eine aerobe Aktivität, die das Herz-Kreislauf-System stärkt und die Ausdauer verbessert.
  4. Bein- und Gesäßmuskulatur:
    • Das Treten auf dem Einrad trainiert die Beine, insbesondere die Oberschenkel- und Wadenmuskulatur, sowie die Gesäßmuskulatur.
  5. Verbesserte Körperhaltung:
    • Da Einradfahren eine aufrechte Haltung erfordert, kann es helfen, eine bessere Körperhaltung zu entwickeln und Rückenprobleme zu vermeiden.

Mentale und emotionale Vorteile

  1. Konzentration und Fokus:
    • Einradfahren erfordert ständige Aufmerksamkeit und Konzentration, was diese geistigen Fähigkeiten schärfen kann.
  2. Stressabbau:
    • Körperliche Aktivität, einschließlich Einradfahren, setzt Endorphine frei, die helfen können, Stress zu reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.
  3. Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein:
    • Das Erlernen und Beherrschen des Einradfahrens kann das Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein stärken, da es eine herausfordernde und beeindruckende Fähigkeit ist.
  4. Kreativität und Problemlösungsfähigkeiten:
    • Das Überwinden der Herausforderungen, die das Einradfahren mit sich bringt, kann die Kreativität und die Fähigkeit zur Problemlösung fördern.

Soziale Vorteile

  1. Gemeinschaft und soziale Interaktion:
    • Einradfahren kann eine soziale Aktivität sein. Es gibt Vereine, Gruppen und Veranstaltungen, bei denen Menschen zusammenkommen, um zu fahren und sich auszutauschen.
  2. Teamarbeit:
    • In einigen Fällen, wie bei Einrad-Basketball oder -Hockey, ist Teamarbeit erforderlich, was soziale Fähigkeiten und Zusammenarbeit fördert.

Praktische Vorteile

  1. Umweltfreundlich:
    • Einradfahren ist eine umweltfreundliche Fortbewegungsmethode, die keine fossilen Brennstoffe benötigt und somit keinen CO-Ausstoß verursacht.
  2. Platzsparend:
    • Einräder sind kompakt und leicht zu transportieren, was sie besonders in städtischen Umgebungen praktisch macht.

Spaß und Abenteuer

  1. Abwechslung und Abenteuer:
    • Einradfahren kann ein aufregendes Abenteuer sein und bietet eine interessante Abwechslung zu herkömmlichen Fortbewegungsmitteln.
  2. Vielfältige Nutzungsmöglichkeiten:
    • Einräder können auf verschiedenen Untergründen genutzt werden, einschließlich Straßen, Wegen und im Gelände, was viele verschiedene Erlebnisse ermöglicht.

Fazit

Einradfahren ist eine vielseitige Aktivität mit zahlreichen Vorteilen. Es verbessert die körperliche Fitness, schärft geistige Fähigkeiten, bietet soziale und praktische Vorteile und ist dabei auch noch umweltfreundlich und unterhaltsam. Ob als Hobby, Sport oder Fortbewegungsmittel – das Einradfahren kann eine bereichernde Erfahrung sein.


Ist ziemlich gut geschrieben. Beim Punkt "Konzentration und Fokus" unter "Mentale und emotionale Vorteile" stimme ich nicht zu. Wenn auf weite Sicht nichts zu sehen ist, wovor ich ausweichen muss oder mich sonstwie besonders verhalten muss, bin ich sehr unaufmerksam und konzentriere mich auf sonst was, wenn überhaupt. Ich entspanne mich lieber, wobei das angenehme Sitzen hilfreich ist.

Die Nutzung auf Straßen (letzter Abschnitt) ist auch nur eingeschränkt möglich. Entweder beachtet man des 11. Gebot (Du sollst dich nicht erwischen lassen!) oder man trifft auf entspannte Polizist*innen. Habe ich auch schon erlebt.

Heute bot es sich mal wieder an, zu fahren. 19:56 saß sich auf dem Sattel. Mit 27°C war es zwar noch ziemlich warm, aber die Sonne stand tief und es war nicht schwül.

Die Ausrüstung war Einrad mit dickem Reifen und lange Hose. Die einzige Rücksichtnahme auf die Temperatur waren die luftig-leichten PU-Lederstiefel. Als Kompromiss an die Temperatur legte ich nur einen Slalom in Linie aus. 

Ich hatte nicht vor, lange zu fahren. Es machte aber Spaß und fühlte sich trotz der Wärme gut an. Als eine halbe Stunde um war, machte ich weiter. Die Füße fühlten sich noch trocken an und alles war entspannend bequem. Bei den PVC-Stiefeln sorgt das Futter dafür, dass der Schweiß umverteilt wird. Bei den PU-Lederstiefeln ist das Futter zu dünn dafür. Vielleicht ist das Material sehr atmungsaktiv? 

Ich dehnte die Fahrt auf eine Dreiviertelstunde aus. Irgendwann muss man dann aufhören.
 


13.7.24

Einrad als Steinschleuder und andere seltsame Dinge


Obwohl ich mich in der letzten Zeit auf dem Breitreifen-Einrad in Slaloms und engen Wenden auf den Parkplätzen am Spatzennest wohl gefühlt hatte, nutze ich bei den letzten drei Fahrten das leichter zu lenkende Einrad mit dem schmalen Reifen. Grund war nicht die leichtere Lenkbarkeit, sondern Unordnung im Keller. Das andere Einrad stand im Keller hinter einem Fernrohr und einem alten Röhrenbildschirm. So war es umständlich herauszufädeln. 

Der Röhrenbildschirm hatte beim Kulturprojekt Schatzsuche eine kurzzeitige Wiederverwendung gefunden. Das Team Altenburger hatte das Thema Keller/Höhler gewählt und was man dort finden kann. Mit noch funktionierender Alttechnik, die in einem Keller gelegen haben könnte, wurde im Darkroom ein Video von Noah Schulze gezeigt. Der Bildschirm landete danach im Keller vor dem Fernrohr und erschwerte den Zugang zum Einrad. Das Einrad mit dem schmalen Reifen ist in der Wohnung untergebracht und war so griffbereiter.

Heute räumte ich im Keller auf. Der Priorität entsprechend steht das Einrad mit dem breiten Reifen vorn.

18:59 fuhr ich mit diesem Einrad los. Das Wetter war heiter, aber kühl. Ich hatte eine Prüffahrt in den Wald vor, um zu entscheiden, ob ich morgen mit dem Einrad oder dem Bus zum Garten fahre. Regenfälle gestern und heute früh ließen Schlamm erwarten.

Mit dem breiten Reifen und den Black Forrest Stiefeln mit den schön hohen und engen Schäften hatte ich die beste Kombination für Waldfahrten. Bei der Ankunft im Wald fand ich den Weg ziemlich nass vor. Der Prüfauftrag war damit erfüllt. Morgen nehme ich den Bus.

Auf der Rückfahrt vom Wald blieb ich an einer seltsamen Stelle hängen, an der ich schon mehrfach absteigen musste. Sie befindet sich kurz nach der Auffahrt vorm ersten Abzweig des Buchenring. Es gibt dort keine Kanten oder Dellen. Vielleicht ist es ein Resonanzeffekt nach der Auffahrt.

Neben der Prüffahrt in den Wald hatte ich eine neue Slalomvariante vor. Das obere Bild zeigt einen Slalom mit Steinen auf einer Linie. Das ist sehr leicht zu fahren, weil man keine weit ausgelenkten Kurven fahren muss.

Darunter ist der seitlich gespreizte Slalom. Hier ist die Amplitude des Auslenkens merklich größer. Es ist aber immer noch eine Sinuskurve, in die man sich einschwingen kann.

Die neue Variante ist unten zu sehen. Nach je zwei Steinen auf Linie weicht abwechselnd einer nach links (im Bild oben) und nach rechts ab. Die Amplitude P2P ist doppelt so groß, wie bei der zweiten Kurve, aber die beiden Steine auf Linie bringen Ruhe rein, so das RMS sogar geringer sein dürfte. Jedenfalls kann man sich auf so etwas nicht ohne weiteres einschwingen.

Zunächst legte ich den herkömmlichen gespreizten Slalom aus und machte eine Videoaufnahme davon.

Das war zwar etwas anstrengend, klappte aber fehlerfrei.

Dann probierte ich die dritte Linie. Sie fiel mir nicht schwerer als die vorangegangene.

Am Ende kam ein Mann auf einem Fahrrad entgegen, das knatterte. Analog zu einem E-Bike war ein kleiner Verbrennungsmotor auf dem Rahmen montiert. So etwas hatte ich 2019 einmal beobachtet. Damals war eine Frau mit einem solchen Gerät auf dem Luppedamm gefahren. Dazu hatte ich geschrieben: "Wahrscheinlich haben wir uns gegenseitig über die seltsamen Gefährte gewundert." Heute war es wohl auch wieder so.

Später richtete ich den Slalom auf Linie aus. Ich fuhr in dann zu eng und fuhr auf einen Stein. Der schnippte hör- und spürbar nach rechts weg. Er landete im Gras.
Aus der Nähe war zu sehen, dass er in zwei Teile zerborsten war. Wahrscheinlich war das durch einen Aufprall an der Bordsteinkante passiert, die seine Flugbahn abfälschte.

Beide Bruchstücke aus der Nähe. Wenn ich auf dem Einrad sitze, drücken meine ca. 80 kg + ungefähr 7 kg Einrad auf einen einzigen hart aufgepumpten Reifen. Da kann schon etwas wegschnippen. Deshalb bin ich immer sehr vorsichtig, wenn Kastanien auf dem Weg liegen und Menschen in der Nähe sind.

Nach einer Stunde beendete ich das Fahren.


11.7.24

Seit langem wieder mit kurzer Hose auf dem Einrad

Den Nachmittag hatte ich mit Gartenarbeit verbracht. Ein Teil der Zeit galt der Bahndammpest, auch Kanadische Goldrute genannt. Dieser aggressive Neophyt steht kurz vor der Blüte. Die lässt sich kurzfristig eindämmen, wenn man mit der Heckenschere die noch grünen Blütenstände abschneidet. Der Rest der Pflanzen lebt weiter und kann noch Kohlendioxid abbauen.

Ein verhergesagter Regen mit vorübergehendem Temperatursturz auf 22°C fiel aus. So blieb das eine schweißtreibende Angelegenheit, selbst bei Arbeiten, die eher an Mäuse melken erinnern, wie Gras aus dem Erdbeerbeet zupfen.

Als ich kurz vor 19 Uhr zu Hause ankam, hatte ich trotzdem noch Lust, mich aufs Einrad zu setzen.

Ungefähr 19:10 fuhr ich los. Es war mit 26°C immer noch etwas warm. Im August 2022 hatte ich damit herumexperimentiert, mit kurzer Hose zu fahren, ohne auf Stiefel zu verzichten. Das Problem dabei war, dass die Haut in langen, engen Schäften zu kleben beginnt, sobald etwas Schweiß austritt. Damals hatte ich das mit Kniestrümpfen gelöst. Das hatte leidlich funktioniert. Heute probierte ich, ob es mit den luftigeren Kunstlederstiefeln auch mit Socken bequem ist.

Beim Start war noch ein schmaler Randstreifen des Parkplatzes am Spatzennest von der Sonne beschienen. Ich nahm ein 4K-Video mit 15fps und feststehender Kamera auf, um ein paar Einzelbilder zu gewinnen. Wenn ich auf der Schattengrenze fuhr, füllte ich das Bildformat in der Höhe ungefähr zur Hälfte aus. Etwas Pixelverschwendung, aber seitlicher Spielraum.

Das 4K-Format lässt Bildausschnitte zu, die dabei nicht allzu sehr verpixelt sind.
Am Bildrand bin ich schon wieder in der Kurve, um die nächste Runde anzufangen.
Die nächste Runde
Um einen größeren Bildausschnitt zu bekommen, fahre ich in den Schatten hinein. Die Stiefelschäfte bekommen noch Sonne ab.
In etwas höherer Pedalstellung wird auch die linke Ferse von der Sonne beschienen.
Die Einleitung des Abstiegs muss mangels Platz aus der Kurve heraus passieren.


Ich lasse mich etwas schräg nach vorn aus dem Sattel kippen.
Gleich ist der Boden erreicht.
Landung


Später nahm ich noch ein Video von einem Slalom auf. Die Steine legte ich etwas enger als gestern und nicht akkurat gerade aus. Der Slalom ließ sich so nicht mit einer gleichförmigen Schwingung fahren. Sehr schwierig war er trotzdem nicht.

Im weiteren Verlauf traten keine Probleme mit an Beinen klebenden Stiefelschäften auf. Ich verbrachte heute eine Dreiviertelstunde auf dem Einrad.

7.7.24

Noch eine Verdauungsfahrt und bewegungsbezogene Unschärfen

Den Nachmittag hatte ich im Garten verbracht und hinterher hatte ich auf dem immer noch laufenden Streetfoodfestival einen ziemlich großen Langos verdrückt. Das legte eine Verdauungsfahrt nahe. Das heitere Wetter mit 22°C lud auch dazu ein. So fuhr ich 19:50 los. Wie gestern Abend nahm ich wieder das Einrad mit dem schmalen Reifen. Der Flicken auf der abgeschabten Stelle hatte gestern gehalten. Dazu zog ich die neuen Kunstlederstiefel an. So kam auch diese Kombination zur Anwendung. Irgendwelche Besonderheiten ergaben sich daraus nicht. Auf dem etwas schwieriger zu fahrenden anderen Einrad war ich mit diesen Stiefeln zuvor auch gut zurechtgekommen. Nach sieben Minuten machte ich ein erstes Päuschen. 

Beim weiteren Fahren begegnete ich wieder Einrad-freundlichen Menschen. Eine Frau drückte Bewunderung aus und als ein Paar einen Hauseingang in der Pappelstraße verließ, sagte die Frau laut zum Mann, dass er das auch mal probieren solle.

Kurz nach 20 Uhr legte ich einen Slalom aus. Wie beim ersten Video von gestern Abend wählte ich eine leicht verkürzte Variante. Ich machte zwei Schritte und legte den nächsten Stein nicht vor die Stiefelspitze, sondern hinter die Ferse. Dann setzte ich eine Stiefelspitze hinter den Stein und machte von dort aus wieder zwei Schritte.

Der Slalom bereitete auch mit den leichten Stiefeln keine Probleme.

Die Lichtverhältnisse ließen die Gewinnung von Einzelbildern zu.

Bei der Annäherung zeigten sich dann "bewegungsbezogene Unschärfen". Diesen Begriff verwende ich zur Unterscheidung von herkömmlichen Bewegungsunschärfen, die bei horizontaler oder vertikaler Bewegung als Verzerrung in Bewegungsrichtung abgebildet werden. Ein schneller Ball wird so länglich abgebildet. Die bewegungsbezogene Unschärfen entsteht bei Videos, wenn die Fokussierung einer Bewegung in der Tiefe nicht folgen kann. Bei einem bewegten Objekt, bei dem sich zwei oder mehrere Bewegungen addieren oder subtrahieren, werden dann die Teile am schärfsten abgebildet, die sich in der Summe am langsamsten bewegen.

Hier fällt der Effekt noch nicht auf. Anklicken vergrößert die Bilder, wodurch sich mehr erkennen lässt.

Hier ist der in Fahrtrichtung rechte Stiefel gut abgebildet, während der andere unscharf ist. Die rechte Pedale bewegt sich relativ zur Nabe rückwärts, so dass diese Bewegung abgezogen werden muss. Diesen in der Summe langsamen Stiefel kann die Fokussierung noch erfassen. Einen ähnlichen Effekt bei seitlichen Bewegungsunschärfen habe ich bei der Fahrt am 30.5. beschrieben.
Auf der Rückfahrt ist das auch zu sehen. Der linke Stiefel bewegt sich relativ zur Nabe nach hinten und ist schärfer abgebildet.
Hier bin ich ganz zu sehen. Die Bewegungen spielen in dieser Entfernung keine Rolle mehr.
Ich komme zurück.

Eine dritte Komponente der Bewegungen sind die Knie. Geht eine Pedale nach oben, wird das Bein gebeugt und das Knie bewegt sich relativ zur Pedale nach vorn. Es addieren sich drei Bewegungen. Stiefel, deren Schäfte in Knienähe enden, eignen sich gut, um das an den Unschärfen sehen. Hier sind beide Stiefelspitzen scharf abgebildet. Beim Stiefel links in Fahrtrichtung ist auch das obere Schaftende scharf, beim rechten nicht. Die Bewegung des rechten Knies spielt allerdings keine Rolle, weil das Knie schon maximal angewinkelt ist oder sich sogar schon zurückbewegt. Wahrscheinlich ragt das Knie einfach nur aus dem Tiefenschärfebereich heraus.

Auf diesem Bild ist auf dem Reifen der Flicken als heller Fleck zu sehen. Durch die Bewegung nach unten ist eine herkömmliche Bewegungsunschärfe erkennbar.

Fahrt von der Kamera weg: Der rechte Stiefel bewegt sich entgegengesetzt zur Fahrtrichtung. Der Reißverschluss ist gut zu sehen. Der linke Stiefel ist verschwommen.

Wieder ist der Flicken auf dem Reifen mit Bewegungsunschärfe zu sehen. Der Flicken hat übrigens keine Auswirkungen auf das Fahrverhalten des Einrads und ist auch nicht zu spüren.

In größerer Entfernung sind beide Stiefel gleich scharf bzw. gleich verpixelt abgebildet.

Beim Abstieg mischen sich gewöhnliche Bewegungsunschärfen und "bewegungsbezogene" Unschärfen durch Verzögerungen bei der Fokussierung. 

Zu Beginn ist noch nichts zu bemerken. Das Einrad ist zu diesem Zeitpunkt auch gebremst.

Hier ist auch noch alles gut.
Beim Vorstrecken des Beines verlässt die Stiefelspitze den Tiefenschärfebereich.
Bei der Bodenberührung kehrt sich der Effekt um. Die nun ruhende Stiefelspitze wird vom Fokus erfasst. Das knienahe obere Schaftende bewegt sich weiter nach vorn und liegt nun außerhalb des Tiefenschärfebereichs.
Mit dem Aufsetzen des Absatzes verringert sich die Geschwindigkeit des Knies und der ganze Stiefel ist nun scharf abgebildet.
Das bleibt auch in der maximalen Stauchung so.

Im Gehen war ich dann langsam genug für die Fokussierung.

Ich fuhr heute insgesamt eine Dreiviertelstunde. Zur Verdauungshilfe hätte eine Viertelstunde gereicht. Es ist aber meistens so. Ich will nur mal kurz fahren und dann ist es so schön, dass ich überziehe.