In den letzten Jahren hatte im Unterschied zur Anfangszeit meiner Einradfahrerei nur noch wenig mit Schlamm zu tun gehabt. 2018 war bis Ende November ein sehr trockenes Jahr mit einer langen Dürre. Der Dezember brachte eine radikale Änderung. Er war fast durchgängig bewölkt und brachte auch Niederschläge. So einen Wolkenmonat hatte es m.E. zuletzt im Februar 2013 gegeben. Wegen diesem Wetter und den Ablenkungen im Advent und zu Weihnachten war fünf Wochen lang nicht Einrad gefahren. Heute bot sich mal wieder eine Gelegenheit zu einer Fahrt in Leipzig.
Wegen zu erwartendem Schlamm hatte ich zunächst nur vor gehabt, das kleine Wegedreeick in der Gottge am Rand des Auwaldes abzufahren.
Zu Beginn waren die Bedingungen besser als erwartet. Der Fußweg an der Friesenstraße war trocken genug für einen freien Aufstieg. An der Kreuzung Rietschelstraße war gerade kein Verkehr und ich musste zum Überqueren nicht absteigen. Gleiches Glück hatte ich beim Seitenwechsel am Waldrand.
Der Weg in der Gottge war recht gut befahrbar. Deshalb kehrte ich nicht an der Hans-Driesch-Straße um, sondern stieg auf der anderen Straßenseite wieder auf, um weiterzufahren. Drüben war der Weg allerdings deutlich verschlammter. Der Schlamm war wässrig und leicht. Mit dem Gesäß ließ sich die Glätte gut spüren, aber der Reifen klebte nicht sehr. So war das Fahren noch angenehm und nicht übermäßig anstrengend. Mit hohen Stiefeln auf dem Einrad sitzen empfand ich jedenfalls vorteilhafter als Joggen, was heute ausschließlich Frauen machten.
Als ich mich der Gartenanlage Waldluft näherte, schien kurzzeitig die Sonne. Trotz des Ackerns im Schlamm hatte ich die Hände so weit frei, dass ich ein Foto versuchen konnte. Es ist allerdings verwackelt.
Weil mir ein freier Aufstieg auf dem Schlamm nicht möglich gewesen wäre, überlegte ich, wo ich ohne Absteigen umkehren könnte. An der Waldluft bog ich recht ab und fuhr dann auf die Brücke über die Kleine Luppe.
Die Pause am Brückengeländer nutzte ich zu einem Blick auf Stiefel und Einrad. Es hatte sich noch nicht viel Schlamm abgelagert.
Blick in Richtung Heuweg, wo die Kleine Luppe in die Nahle mündet
Ich fuhr dann auf dem gleichen Weg zurück, wie ich gekommen war. Auf der anderen Seite der Hans-Driesch-Straße musste ich wegen Schlamm die Stange eines Schildes als Aufstiegshilfe nutzen. Ansonsten verlief die Fahrt ohne Besonderheiten. Nach einer guten halben Stunde war die Tour zu Ende.