19.1.25

80 Minuten am Sonntag

 

Die Wetterlage neigt in diesen Tagen zum Nebel. Auf dem Heimweg gestern Abend boten Bäume, die Schatten in nden Nebel warfen, einen interessanten Anblick.

Am Ende der Nacht verschwand der Nebel und es wurde ein sonniger Vormittag mit Minusgraden. Laut WetterOnline sollte am Nachmittag die Temperatur auf 8°C ansteigen. Deshalb wartete ich ab. Die Erwärmung verlief dann sehr zögerlich. Die 0°C wurden erst nach 13 Uhr erreicht und es wurde schon wieder etwas neblig. Die Wetterprognose wurde auch auf 3°C korrigiert.So lohnte es sich nicht, weiter zu warten. 13:48 fuhr ich los. Draußen war es etwas feuchter und windiger als gestern. Sonst waren die Bedingungen gleich. 

Um es gemütlich zu haben, hatte ich zwei Paar Socken übereinander gezogen, innen dünne Holzfasersocken und drüber dickere Socken aus Bambus. Darüber zog ich wie gestern die Kautschuk-Overkneestiefel Acquo Lissabon+. Diese Kombination war bequem und es ließ sich gut damit fahren.

Gestern hatte ich Wende rechts herum zwischen den Parkplätzen am Spatzennest nicht probiert, weil dort vereiste Stellen waren. Sie blieb das letzte Element, dass ich mit den hohen Acquos noch nicht probiert hatte. Heute war immer noch etwas Eis da, aber ich war der Meinung, da sicher ausweichen zu können. Mit den anderen, kniehohen Acquos hatte ich das zum ersten Mal auf diesem Einrad hinbekommen. Heute klappte es auch mit der Overknee-Variante wunderbar. Ich fuhr diese Übung dann noch öfters.

Obwohl die Mauer am Spatzennest immer noch vereist war, nutze ich sie heute einmal kurz als Pausensitzplatz. Weil das Eis trotz der Wärmedämmung durch das Sitzpolster auftaute, wurde der Sattel nass. Deshalb verzichtete ich in der Folge auf diese Pausensitzgelegenheit.

Beim weiteren Fahren beobachtete ich die Lichtverhältnisse, um evtl. einen Slalom bei besserem Licht aufzunehmen. Das die Sonne auf die Straße scheinen wird, war nicht zu erwarten, weil sie kurz bevor die Richtung stimmt, hinter einem Gebäude verschwindet. Es fehlt nicht viel und zunehmender Sonnenhöhe wird es wieder besser werden. Allerdings sorgte der Nebel für weicheres Licht und es war nicht mehr so viel Gegenlicht von der reflektierenden Hausfassade zu erwarten

Das Video wurde tatsächlich besser. 

Ich fuhr noch einige Zeit vergnügt herum. Einmal hätte ich beinahe einen unfreiwilligen Abstieg verursacht. In seltenen Fällen kommt es vor, dass ich beschleunigen muss und dabei in einem Moment auf die Pedale trete, wenn sie auf dem oberen Totpunkt steht. Das passierte heut auch einmal. Mit den sehr guten Sohlen der Stiefel ließ sich die Pedale noch nach vorn ziehen und ich brauchte nicht abzusteigen.

Nach etwas mehr als einer Stunde wurde es doch noch etwas kühl an den Füßen. Ich fuhr dann noch weiter, bis die Uhr die empfohlenen 6000 Schritte anzeigte. Das war nach 80 Minuten der Fall.

Später nahm der Nebel wieder alles in Beschlag.

18.1.25

Kreise und Slalom bei Sonnenschein in Acquo Lissabon+

 
In der Nacht aufgekommener Nebel hatte nicht, wie vorhergesagt, bis gegen Mittag gehalten. Noch in der Nacht klarte es auf und es zeigten sich die Sommersternbilder Schwan und Leier hinterm Dampf des Blockkraftwerks Altenburg Südost. Der Anblick erinnerte an eine gigantische Fackel.

Der Morgen war sonnig und frostig. Weil ich auf ein Paket warten musste, konnte ich auch nicht gleich mit dem Einrad raus. Dadurch begann ich erst 13:13 Uhr mit dem Fahren. Die Temperatur war da schon auf +1°C gestiegen.

Vom Fahren mit den Overkneestiefeln Acquo Lissabon+ hatte ich noch keine nachgeführte Aufnahme vom Fahren im Kreis. Das holte ich heute nach. Die Kamera erwischte mich noch beim Gang zum Einrad. Ein durchgängiges Video mit Gang zum Einrad, Aufsteigen und Fahren hat bisher noch nicht geklappt. Beim Anfahren ging ich immer verloren. Das war auch heute so.

Hier ist das Video. Der Platz war so weit von der Sonne beschienen, dass ich nicht in den Schatten fahren musste.

Gleich danach nahm ich noch ein Video mit feststehender Kamera und 30 fps zur Gewinnung von Einzelbildern auf. Bei hochstehender Pedale werden die Stiefel In den Kniekehlen sehr gequetscht. Hinterlich oder lästig ist das nicht. Interessanter ist die Frage, wie lange die Stiefel das mitmachen.

Ist die Pedale unten, wird der Stiefel wieder entknickt.

Eine nahe Vorbeifahrt

Über dem in Fahrtrichtung linken Stiefel ist übrigens die Klingel zu sehen.

Perspektive von vorn


Es war ein entspanntes Fahren, Sonne und nur wenig Wind.

Der Beginn des Abstiegs

Mit dem Ausstrecken des Beins verschwindet das Knie wieder im Stiefel.

Nach wenige Zentimeter bis zum Boden

 

Boden berührt

Mit beiden Füßen auf dem Boden

Wa sich heute noch nicht gut fahren ließ, waren enge Wenden zwischen den beiden Parkplätzen am Spatzennest, weil es dort im Schatten noch kleine Eisflächen gab.


Die Bedingungen für Pausen waren heute nicht optimal. Die Mauer am Spatzennest war vereist. So machte ich nur wenige, kurze Pausen an Geländern. Sonnig war es oben an den Rückseiten der Blöcke des Buchenring.

Schatten gab es unten am Spatzennest.



Danach nahm ich noch ein Video von einem Slalom auf. Durch die helle Fassade gab es Gegenlicht aus Norden. 

Eine Stunde verbrachte ich heute auf dem Einrad.

14.1.25

Eine halbe Stunde im Dunkeln

 

Ich saß lange nicht mehr auf einem Einrad. Immerhin hatte ich heute früh mal davon geträumt und war dabei wach geworden und es bot sich gleichzeitig seit vielen Tagen eine Wolkenlücke für astronomische Beobachtungen.

Der Nachmittag wurde dann trübe wie oft zuvor, deprimierend. Nach Feierabend überlegte ich mir, wie ich mir es gemütlich machen kann, ohne gleich ins Bett zu gehen. In der letzten Nacht hatte ich schon von einer Einradfahrt geträumt. Daraus war ich einen mondverseuchten, vorübergehend klaren Himmel aufgewacht. 

Am Abend lag die Temperatur bei 3°C. Der Wind war merklich milder als an den letzten Tagen. So schien ein gemütliches Wohlfühlen auf dem Einrad möglich. Zum ersten mal in diesem Jahr zog ich die besonders bequemen Aigle-Stiefel an, mit denen sich zugleich das Einrad am besten fahren lässt.

17:34 saß ich draußen auf dem Einrad. Für Videoversuche war es zu dunkel. Eine Lichtinsel war der nordöstliche Zugang zum Spatzennest. Am entegegengesetzten Ende war die Beleuchtung ausgefallen. Der gebogene Aufgang ließ sich im Restlicht trotzdem sicher fahren.


Nach ein paar Minuten machte ich eine kurze Pause auf der Mauer. Mir war nicht kalt, die Stiefel waren gewohnt bequem und der Sattel bis dahin auch. Das mit dem Wohlfühlen funktionierte.

Das Gelände: Die Beleuchtung ist ungleichmäßig und im Schatten des Buchsbaums befindet sich ein Hindernis, das Blechlemminge bremsen soll. Es ist ein kleiner Slalom. Das Restlicht reicht für das Einrad aus.

Weil es angenehmer war als erwartet, dehnte ich die Fahrt auch eine halbe Stunde aus.

4.1.25

Schnee, ChatGPT und mal wieder ein Stiefeltest

Bevor ich mich heute Mittag auf den Weg zum Einrad in den Keller machte, zeigte sich beim Blick aus dem Küchenfenster Schnee. Die Nacht zuvor war sehr vielseitig gewesen. Schnee, Gewitter mit Graupel und klare Abschnitte wechselten sich ab. Während des Gewitters zündeten irgendwelche Leute in der Ferne Böller. Dabei war nicht immer sofort erkennbar, ob der Blitz natürlichen Ursprungs war oder von einem Böller stammte. Man musste das darauf folgende Geräusch abwarten.

In einer klaren Phase versuchte ich, mit einem Seestar S50 die Plejaden aufzunehmen. Weil das Blickfeld der Kamera dafür nicht ausreicht, setzt sie ein Mosaik aus vielen Bildern zusammen. Das hätte ungefähr eine Stunde gedauert. Nach wenigen Minuten kan der Gegner (Wolken). Immerhin ist ein großer Teil des Sternhaufens schon zu sehen, auch die blauen Reflexionsnebel sind schon angedeutet. Staub streut dort das Licht der Sterne.

Zwischendurch lief auf ZDF Info zum wiederholten mal die Doku-Serie "Tschernobyl – Die Katastrophe". Die habe ich vielleicht schon viermal gesehen. Sie ist aber sehr gut, faktenreich, spannend und dabei nicht reißerisch oder ideologisch. Die untergelegte Musik hatte mich dabei immer fasziniert und nun wollte ich wissen, was das ist. Für Shazam waren die Einspielungen zu kurz. ChatGPT wurde gleich beim ersten Prompt fündig. Es ist die ukrainisch Band ONUKA und der Titel heißt "30KM". Weil die KI hin und wieder halluziniert, prüfte ich das Ergebnis auf einer gängigen Streamingplattform und es passte. Hört mal rein! Ist themengemäß melancholisch, aber schön. Ein paar Tage zuvor ließ sich mit ChatGPT ein kniffligeres Problem lösen: Seit langer Zeit kam mir immer, wenn ich Alice Weidel reden hörte, die Assoziation mit einer Serie des Kinderfernsehens der ARD aus den 70ern. Das verursachte ein Chemiebetrieb oft Smogalarm und die Firma hatte eine aalglatte Managerin. Nach dem vierten Prompt kam etwas Plausibles: Die Abenteuer der Familie Habakuk (Erstausstrahlung 1978) und die aalglatte Managerin heißt Dr. Kaltenbach. Ich habe nur keine Möglichkeit, das unaufwändig zu prüfen.

Die Nacht war weitgehend schlaflos. Den Schlaf holte ich vormittags nach und daß geshalb erst 13:37 draußen auf dem Einrad. Immerhin war ich dadurch gut ausgeruht und munter. Draußen lag die Temperatur bei 1°C. Es wehte wieder ein Wind aus Südwest, aber nicht so kalt, wie bei der letzten Fahrt. Dadurch fühlte es sich trotz fehlendem Sonnenschein und zwei Grad weniger milder an.


Die Mauer am Spatzennest lag im Schatten und dort hatte sich noch Graupel erhalten. Deswegen blieb ich bei Pausen immer auf dem Sattel sitzen.

Im Winter 23/24 hatte ich bei der ersten Fahrt mit etwas Schnee Overkneestiefel angezogen, um die Knie nicht feuchter Kälte auszusetzen. Heute machte ich das wieder, diesmal mit Acquo Lissabon+ aus Naturkautschuk. Die sind flexibler als die gleichhohen Michartin aus Leder. Diese Stiefel hatte ich heute zum ersten mal auf dem Einrad an. Weil ich schon gute Erfahrungen mit kürzeren Acquos gemacht hatte, hatte ich sofort Freude mit den Stiefeln. Die Sohlen eignen sich sehr gut. Die langen Schäfte waren auch nicht lästig. Ich fand sie bei dem Wetter angenehm.

Wegen des Schnees ließ sich nicht alles wie gewohnt fahren. Der nordöstliche Parkplatz war weitgehend schneefrei. Er war zwar nass, aber nicht glatt. Zu Beginn einer Aufnahme eines Videos zur Gewinnung von Einzelbildern prüfte ich das mit den Sohlen. Der Platz war völlig sicher.
So fuhr ich dann einige Kreise unbekümmert, saß bequem und fühlte mich in den neuen Stiefeln wohl.


Eine nahe Vorbeifahrt
Nun bin ich wieder ganz zu sehen.

Bei dieser nahen Vorbeifahrt ist eine Verstärkung des Stiefels vor dem Fußgelenk sichtbar. Ohne dieses Detail wären die Acquos vielleicht zu weich für das Einrad.

Weiter ging´s.

Dann der Abstieg
Lief wie immer ohne Probleme

Ich war schnell abgestiegen und es steckte noch etwas Drehmoment drin.

Deshalb setzte das Einrad am Ende rechts neben mir auf.

Zwischen den mit Schneeresten bedeckten Wegesrändern gab es Platz für einen Slalom und Wendestellen an den Enden. 

Wegen des Graupels setzte ich mich heute nicht zu Pausen auf die Mauer und blieb irgendwo angelehnt auf dem Sattel sitzen.
Blick zurück mit ein paar Spuren



Ich wollte noch aufnehmen, wie die Spuren entstehen, stellte das Handy auf und lief zum Einrad.
Beim Start gab es eine nahe Vorbeifahrt.





 




Vorwärts und nach den Seiten hatte der Reifen guten Grip. Nur das leichte Verdrehen fiel auf, ist aber kein Problem.

Dann ging es ans Absteigen.


Nicht ausgerutscht

Vorsichtshalber war ich bei sehr geringer Geschwindigkeit abgestiegen. Deshalb blieb das Einrad auf der linken Seite.

 

Später machte ich zu Fuß eine Aufnahme vom Gelände. Ich fuhr zu dieser Zeit noch etwas herum. Wenn ich die Pappelstraße entlang nach Südwesten fuhr, fühlte sich der Wind manchmal kühl an und ich war froh, Stiefel an zu haben, die über die Knie reichten. Manchmal wurden sie allerdings etwas fußkalt. Das ließe sich mit dickeren Socken ausgleichen oder ich nehme die Aigle und ziehe irgend etwas über die Knie.

Nach einer Dreivertelstunde beendete ich das Fahren.