31.12.24

Kurze Waldfahrt zu Silvester

 


Die letzten Nächte waren klar und frostig gewesen. Tagsüber lag dann immer Reif auf den Wiesen im Schatten. Das machte Hoffnung, dass im Wald die Wege gefroren sind und es sich dort vernünftig fahren lassen könnte. Meine letzte Waldfahrt lag zwei Monate zurück. Heute machte ich mich wieder auf den Weg dorthin. 

Bei 3°C und praller Sonne war das Wetter hinter der Fensterscheibe wunderschön gewesen. Als ich 12:16 losfuhr, verübelte ein kalter Wind das Vergnügen und ließ es drei Grad kälter erscheinen. Dabei war es ein Südwestwind, der meist mild ist. Er war auch nicht sonderlich stark. Dass er sich so kalt anfühlte, war verwunderlich und auch ein Grund, in den Wald zu fahren.

Die Wege waren tatsächlich gefroren. Trotzdem war der Rollwiderstand ziemlich hoch gewesen, als wäre der Boden etwas klebrig. Zudem strengten Holperzonen aus Schotter zusätzlich an. Ich wendete deshalb an der Kreuzung mit der Paditzer Straße und fuhr wieder zurück. Bis dahin hatte ich während der gesamten Tour nie absteigen müssen. Beim Verlassen des Waldes war das nötig. Ein Blechlemming fuhr ohne Blinken die Kollwitzstraße hoch, als würde er nach Kotteritz wollen und meinen Wewg kreuzen. Er bog dann aber doch ab und blinkte erst in der Kurve.

Heute hatte ich erstmals im Wald die Aigle an. Dass die Fahrt anstrengend war, hatte nicht an den Stiefeln gelegen. Die machten sich sehr gut. Auf Schotter rutschten sie nicht von den Pedalen und unterstützten gut die Fußgelenke. Außerdem wurden sie auch diesmal bei Kälte nicht hart und blieben bequem.

Nach einer Viertelstunde war ich wieder am Spatzennest und machte erstmal eine kurze Pause. In den Stiefeln spiegelte sich der tiefblaue Himmel.

Noch während der selben Pause.


 












Auch mit Rücksicht auf Silvester wollte ich mich heute nicht noch mehr verausgaben und fuhr ruhig herum.

Hier mal ein Bild vom Kreis rechts herum


Fast Frontalperspektive

Ein leichtes Abbremsen


Schließlich der Abstieg

Der linke Fuß hat sich weit von der Pedale entfernt.









Die Sattelstütze kippt nach vorn ...

... und setzt mich ab.

Nach diesem Abstieg fuhr ich noch fünf Minuten und machte die halbe Stunde voll. 

Auf der Heimfahrt machte sich auf dem ansteigenden Weg vom Parkplatz zum Buchenring die vorangegangene Anstrengung bemerkbar. Ich verlor so an Geschwindigkeit, dass ich oben absteigen musste. Das lief wie ein normaler Abstieg in Zeitlupe ab. Der erste unbeabsichtigte Abstieg in Aigle.



29.12.24

Geflickte Black Forrest

Die Nacht war klar und mondlos. Bei Einbruch der Dunkelheit hielt ich mich gestern auf dem Altenburger Schloss auf. Die Anlage wird seit über 1000 Jahren genutzt und es gibt daher eine Vielfalt an Baustilen. Gestern Abend waren Saturn und Venus über den Gebäuden zu sehen.

Als ich dann gegen 23:30 wieder zu Hause ankam, thronte das "Kälteschwein" Orion am Himmel und weiter rechts oben der Jupiter.

In der klaren Nacht gab es leichten Frost. Als ich 12:38 mit dem Einrad startete, hatte es sich auf 3°C erwärmt. Auf den Wiesen im Schatten lag noch Reif. Es war nicht mehr so windstill wie vorgestern und dadurch fühlte sich die Luft kühler an. Trotzdem war das Wetter angenehm.


 









Zum ersten mal seit Mitte November hatte ich die Black Forrest Stiefel an. Die waren meine Lieblingsstiefel bis ich die Aigle hatte. Nach der Fahrt vom 16.11. hatte ich in den Knickzonen vor den Fußgelenken Brüche vorgefunden und geflickt. Gefahren war ich dann nicht mehr damit, weil ich erstmal die beiden neuen Stiefelpaare ausprobiert hatte. 

Auf dem Bild ist die Knickzone am linken Stiefel gut zu sehen. In diesen Stiefeln hatte ich in 15 Jahren Hunderte Stunden auf Einrädern verbracht und mehrere Reifen verbraucht. Einrad fahren liebe ich wegen des angenehmen aufrechten Sitzens. Das geht zwar auch freihändig auf einem Fahrrad, aber ein Einrad ist leichter zu lenken und wenn die Strecke passt, kann man stundenlang oder kilomterweit fahren, ohne diese Sitzposition aufgeben zu müssen. Bezüglich Bequemlichkeit von Nachteil gegenüber dem Fahrrad ist die starre Verbindung der Pedalen mit dem Rad. Dadurch ist das Holpern mehr in den Fußgelenken zu spüren. Stiefel nehmen die Erschütterungen auf und machen das Einrad auch für die Füße bequem, verschleißen aber.



Diese Aufnahmen ähneln denen vom 27.12. Die Lichtverhältnisse waren ähnlich und die Black Forrest sind den Aigle optisch etwas ähnlich. Das Fahrgefühl ist auch fast so gut.


 

Die Kreise ließen sich leicht und entspannt fahren.



 

Eine nahe Vorbeifahrt. Der Stiefel knickt wieder an der geflickten Stelle ein.

Beim Abstieg ist zunächst der Flicken über dem linken Fuß zu sehen, ...

... nach der Landung auch der über dem rechten Fuß.

Pause auf der Mauer am Spatzennest: Im Stiefel spiegeln sich blauer Himmel und Gebäude. Das klappt auch mit diesen alten Stiefeln noch.
Nach einer knappen halben Stunde hielten die Flicken noch.

Nach einer guten halben Stunde beendete ich das Fahren. Unter der Oberfläche zeigten sich die Flicken dann doch rissig. Lange werden sie wohl nicht halten. Erstaunlich ist, dass die noch älteren Dafna nicht solche Problemstellen zeigen.

27.12.24

Eine halbe Stunde bei Sonnenschein

Am Tag nach dem zweiten Weihnachtsfeiertag hatte ich wieder Zeit für das Einrad. In der zweiten Nachthälfte war es zuvor wieder aufgeklart, was ich für zwei Stunden astronomische Beobachtungen genutzt hatte. Morgens kam ein leichtes Kreislaufproblem zurück, das auf die Feiern zurückzuführen war. Mittags machte ich mich dann auf zur Einradfahrt. Um es mir leicht zu machen, zog ich die Aigle-Stiefel an. Damit lässt es besonders leicht fahren.

13:01 fuhr ich los. Mit 1°C war die Luft nicht gerade warm, aber es schien die Sonne und es war windstill. So war es doch ein sehr angenehmes Einradwetter. 

Eine Ecke des nordöstlichen Parkplatz am Spatzennest war von der Sonne beschienen. Ich nach dort ein Video zur Gewinnung von Einzelbildern auf.

Sieht so ziemlich entspannt aus. Ich saß bequem, hatte bequeme Stiefel an und solange ich mich ruhig verhielt, war von dem Kreislaufproblem nichts zu spüren.
Durch Verschieben der Kreise änderte ich die Blickrichtung.
Hier fahre ich fast auf die Kamera zu ...
... und hier seitlich vorbei.
Nochmal von der Seite
und nochmal von vorn
Dann drehte ich vor der Kamera mal leicht nach rechts ab.

Eine nahe Vorbeifahrt
Und der Abstieg



Im Stiefel spiegelt sich der blaue Himmel.

Später fuhr ich noch, was ich sonst immer in der Gegend um das Spatzennest fahre. Ich vermied aber unnötige Anstrengungen. Diese Stiefel sind auch sehr gut zum Ausruhen bei langsamer Fahrt geeignet. Das hatte ich vorher schon bei den Dafna und den Black Forrest beschrieben.

Die Mauer am Spatzennest lag im Schatten und war noch mit Eis bedeckt. Der Weg war noch nass, aber bereits aufgetaut. So kam ich nie ins Rutschen, egal, was ich mit dem Einrad anstellte.
Einmal setzte ich mich doch zu einer kurzen Pause auf die vereiste Mauer.

Heute begnügte ich mich mit einer halben Stunde fahren.



 

24.12.24

An Heiligabend eine Stunde in Overkneestiefeln

In der zweiten Nachthälfte war es aufgeklart und es folgte ein sonniger Morgen. Der weckte die Einradsucht auch an Heiligabend. 12:24 saß ich draußen auf dem Sattel.

Weil mir danach war, hatte ich Overkneestiefel angezogen. Auf dem Einrad hatte ich die nach dem 3.11. nicht mehr getragen. Bei dem optisch schönen Wetter war ich mir zunächst nicht ganz sicher, ob sie unter diesen Bedingungen nicht übertrieben hoch wären, aber der kalte Wind ließ die 4°C kühler erscheinen. So war es angenehm, dass die Knie halb von den Stiefeln bedeckt waren.

Zuerst nahm ich ein Video zur Gewinnung von Einzelbildern auf.

Nach der letzten Benutzung - einem Gang über den Weihnachtsmarkt mit anschließendem Gaststättenbesuch vor zwei Wochen - hatte ich die Schäfte oben an den Schäftenden und um die Knöchel herum mit Vaseline eingerieben. Die sonst ziemlich derben Stiefel waren dadurch weicher geworden und das Knicken den den Kniekehlen bei oben stehenden Pedalen störte nicht.
Auf dem Weg nach unten verschwand der Knick.
So war das Fahren schön. Die Stiefel waren bequem und der Wind kühlte die Knie nicht aus.
Eine weitere Runde

Der Abstieg in Schräglage aus der Kurve heraus

Bodenkontakt
Mit beiden Füßen auf dem Boden

Trotz der klobigen Sohlen ließ es sich recht gut fahren. Mit diesen Stiefeln hatte ich noch nicht die Wende rechts herum zwischen den Parkplätzen versucht. Heute machte ich mich ran. Zuvor ließ sich alles passabel fahren. Nur beim Abfahren von der gebogenen Rampe am Spatzennest rutschte ich mit dem rechten Absatz auf die Pedale. Ich musste deswegen nicht absteigen, aber die Zuversicht wird durch so etwas leicht getrübt. Trotzdem klappte die Wende dann gut.

Der folgte ein Slalom. Den konnte ich auch ohne Schwierigkeiten fahren. Beim Vergleich mit dem Video von gestern fällt auf, dass ich mehr mit dem Oberkörper arbeiten musste. 

Zur Pause auf die Mauer am Spatzennest sitzen war heute wieder möglich. Der letzte Regen lag fast einen Tag zurück.

Ursprünglich wollte ich nur mal kurz fahren, dehnte das dann aber auf eine Stunde aus. Kurz vor Schluss machte ich noch eine Erfahrung, die ich mehrfach befürchtet hatte. Bei der Wende rechts herum zwischen den Parkplätzen hatte ich noch keinen Notabstieg machen müssen und damit gerechnet, dass ein Abstieg zur Seite zu einem Sturz führen könnte. Heute passierte es. Ich stürzte nicht, musste aber das Einrad fallen lassen. Um die Fahrt nicht mit einer unangenehmen Erinnerung zu beenden, fuhr ich die Wende nochmal, diesmal ohne Probleme. So bleibt die Stunde in Overkneestiefeln in angenehmer Erinnerung.