13.7.24

Einrad als Steinschleuder und andere seltsame Dinge


Obwohl ich mich in der letzten Zeit auf dem Breitreifen-Einrad in Slaloms und engen Wenden auf den Parkplätzen am Spatzennest wohl gefühlt hatte, nutze ich bei den letzten drei Fahrten das leichter zu lenkende Einrad mit dem schmalen Reifen. Grund war nicht die leichtere Lenkbarkeit, sondern Unordnung im Keller. Das andere Einrad stand im Keller hinter einem Fernrohr und einem alten Röhrenbildschirm. So war es umständlich herauszufädeln. 

Der Röhrenbildschirm hatte beim Kulturprojekt Schatzsuche eine kurzzeitige Wiederverwendung gefunden. Das Team Altenburger hatte das Thema Keller/Höhler gewählt und was man dort finden kann. Mit noch funktionierender Alttechnik, die in einem Keller gelegen haben könnte, wurde im Darkroom ein Video von Noah Schulze gezeigt. Der Bildschirm landete danach im Keller vor dem Fernrohr und erschwerte den Zugang zum Einrad. Das Einrad mit dem schmalen Reifen ist in der Wohnung untergebracht und war so griffbereiter.

Heute räumte ich im Keller auf. Der Priorität entsprechend steht das Einrad mit dem breiten Reifen vorn.

18:59 fuhr ich mit diesem Einrad los. Das Wetter war heiter, aber kühl. Ich hatte eine Prüffahrt in den Wald vor, um zu entscheiden, ob ich morgen mit dem Einrad oder dem Bus zum Garten fahre. Regenfälle gestern und heute früh ließen Schlamm erwarten.

Mit dem breiten Reifen und den Black Forrest Stiefeln mit den schön hohen und engen Schäften hatte ich die beste Kombination für Waldfahrten. Bei der Ankunft im Wald fand ich den Weg ziemlich nass vor. Der Prüfauftrag war damit erfüllt. Morgen nehme ich den Bus.

Auf der Rückfahrt vom Wald blieb ich an einer seltsamen Stelle hängen, an der ich schon mehrfach absteigen musste. Sie befindet sich kurz nach der Auffahrt vorm ersten Abzweig des Buchenring. Es gibt dort keine Kanten oder Dellen. Vielleicht ist es ein Resonanzeffekt nach der Auffahrt.

Neben der Prüffahrt in den Wald hatte ich eine neue Slalomvariante vor. Das obere Bild zeigt einen Slalom mit Steinen auf einer Linie. Das ist sehr leicht zu fahren, weil man keine weit ausgelenkten Kurven fahren muss.

Darunter ist der seitlich gespreizte Slalom. Hier ist die Amplitude des Auslenkens merklich größer. Es ist aber immer noch eine Sinuskurve, in die man sich einschwingen kann.

Die neue Variante ist unten zu sehen. Nach je zwei Steinen auf Linie weicht abwechselnd einer nach links (im Bild oben) und nach rechts ab. Die Amplitude P2P ist doppelt so groß, wie bei der zweiten Kurve, aber die beiden Steine auf Linie bringen Ruhe rein, so das RMS sogar geringer sein dürfte. Jedenfalls kann man sich auf so etwas nicht ohne weiteres einschwingen.

Zunächst legte ich den herkömmlichen gespreizten Slalom aus und machte eine Videoaufnahme davon.

Das war zwar etwas anstrengend, klappte aber fehlerfrei.

Dann probierte ich die dritte Linie. Sie fiel mir nicht schwerer als die vorangegangene.

Am Ende kam ein Mann auf einem Fahrrad entgegen, das knatterte. Analog zu einem E-Bike war ein kleiner Verbrennungsmotor auf dem Rahmen montiert. So etwas hatte ich 2019 einmal beobachtet. Damals war eine Frau mit einem solchen Gerät auf dem Luppedamm gefahren. Dazu hatte ich geschrieben: "Wahrscheinlich haben wir uns gegenseitig über die seltsamen Gefährte gewundert." Heute war es wohl auch wieder so.

Später richtete ich den Slalom auf Linie aus. Ich fuhr in dann zu eng und fuhr auf einen Stein. Der schnippte hör- und spürbar nach rechts weg. Er landete im Gras.
Aus der Nähe war zu sehen, dass er in zwei Teile zerborsten war. Wahrscheinlich war das durch einen Aufprall an der Bordsteinkante passiert, die seine Flugbahn abfälschte.

Beide Bruchstücke aus der Nähe. Wenn ich auf dem Einrad sitze, drücken meine ca. 80 kg + ungefähr 7 kg Einrad auf einen einzigen hart aufgepumpten Reifen. Da kann schon etwas wegschnippen. Deshalb bin ich immer sehr vorsichtig, wenn Kastanien auf dem Weg liegen und Menschen in der Nähe sind.

Nach einer Stunde beendete ich das Fahren.


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