21.2.15

Rosental (Leipzig)

Heute war die Temperatur mild und es wehte ein kräftiger Wind. Dieser Wind fühlte sich zunächst nicht kalt an, störte aber etwas beim Aufsteigen. So klappte es nicht beim ersten Versuch. Als ich nach dem Überqueren der Rietschelstraße mich wieder zum Aufsteigen anschickte, wollte eine junge Frau unbedingt zugucken. Dieser Aufstieg klappte beim ersten Versuch und die Frau sagte: "Sie sind cool!".
Seit der letzten Fahrt hatte es nicht mehr geregnet und der Weg zum Wald war weitgehend abgetrocknet, nur noch etwas feucht. Am Waldrand fotografierte ich abgesessen Pflanzen.

Erstmals fielen mir heute Krokusse auf. Es gab viele davon und die Blüten waren geöffnet.

Die Blüten der Schneeglöckchen hatten sich nun auch geöffnet. Sie bildeten teilweise große Teppiche.


Beim Bärlauch fiel auf, dass nun eine deutlich größere Anzahl Pflanzen durch das alte Laub ans Licht gekommen war, als ich am letzten Sonntag gesehen hatte.
Ich hatte vor, ins Rosental zu fahren. Dort war ich lange nicht mehr und ich wollte dort den Wetterpilz besichtigen. Ein Leser hatte in einem Post von 2012 einen Wetterpilz gefunden und über seine Website wetterpilze.de informiert. Dort ist auch so ein Ding im Rosental verzeichnet.

Die Wegeverhältnisse im Wald waren für die Jahreszeit wunderbar. Schlamm gab es nur selten und das Rad rollte leicht. Nur der Wind störte etwas. Am Heuweg bog ich rechts ab, um die Brücken über Nahle und Luppe zu überqueren. Die Brückenanfahrten sind alle sehr unterschiedlich und haben unterschiedliche Tücken.


Die Anfahrt zur Luppebrücke von Westen fotografierte ich während der Fahrt. Zunächst ist die Brücke nicht zu sehen. Nur die Steigung deutet sie an.


An der Kurve wird es holprig. Man muss aufpassen, nicht in ein Loch zu fahren. Besonders bei Ausweichmanövern kann es kritisch werden. Heute war keines nötig.


Schließlich wurde die Brücke sichtbar. In die Längsrinnen sollte man nicht längs hineinfahren, ähnlich wie bei Straßenbahnschienen.


Schließlich wird die Brücke erreicht. Letzte Hürde ist eine 45° geneigte Kante an der Brücke. Bei ausreichendem Schwung ist sie kein Problem.


Schließlich befand ich mich über der Luppe. Dieses Bild nahm ich allerdings nicht während des Fahrens auf, sondern ...

... ans Brückengeländer gelehnt. Wenige Meter weiter wartete in in gleicher Sitzposition ab, bis eine größere Anzahl Radfahrer am anderen Ende der Brücke vorbeigefahren war und fuhr ins Rosental.

Das Rosental liegt tief zwischen mehreren Gewässern und ist daher anfällig für Schlamm. Heute waren die Bedingungen sehr akzeptabel. Es waren viele Leute mit Kindern unterwegs. Der häufigste Kommentar war "cool". Jemand kommentierte auf italienisch, etwas mit "artistico". Hinweise auf ein "fehlendes" zweites Rad, Lenker und andere "fehlende" überflüssige Ausstattung hörte ich nicht. An der Feuerstelle saßen zwei junge Frauen, von denen eine "Weiter so!" rief.

Ich überquerte eine Straße und fuhr weiter, bis ich auf einer Bank eine Pause machte. Dort stellte sich das Unterfangen mit dem Wetterpilz als wenig erfolgversprechend dar. Ich hatte keine brauchbare Karte und GPS funktioniert im Wald nicht gut. Bei meinen ersten Fahrten ins Rosental im Jahr 2011 hatte ich noch eine Karte aus Papier dabei.

Von der Bank aus sah ich ein besonderes Kleinod und wollte es aus der Nähe betrachten. Die geringe Entfernung lag in einem Bereich, wo die Entscheidung nicht leicht fiel, ob ich zu Fuß hingehen soll oder das Einrad nehmen. Ich nahm das Einrad.
Aus der Nähe sah der alte Strommast so aus.
Die verrottete Schalttafel.


Das Kleinod befindet sich am Mühlgraben, nahe dem SC DHfK. Ich fuhr noch einige Zeit ohne besonderes Ziel im Rosental herum, gelangte zum Hundezentrum und machte mich dann auf den Rückweg.


Dabei umrundete ich den Teich.


Dort gibt es einen einsturtzgefährdeten Baum, den man nur auf eigene Gefahr betreten darf.


Auf dem Rückweg überquerte ich wieder die Luppe. Was LINA bedeutet, weiß ich noch nicht. Der Schriftzug ist seit kurzem häufig in Lindenau zu sehen.


Das auf Kontrast gequälte Bild zeigt Regenschauer. Deshalb zögerte ich die Rückfahrt nicht unnötig hinaus. Kurz vor der Nahlebrücke begegnete ich einer Frau, die wie andere Leute zuvor sagte: "Das ist cool!". Nach dem Überqueren der Hans-Driesch-Straße hatte ich Probleme beim Aufsteigen, weil mir etwas schwindlig war. Das gab sich wieder, weil das Fahren auf dem folgenden Weg entspannend war. Bei der Rietschelstraße wollte mir wieder jemand beim Aufsteigen zugucken und dort klappte es sofort.

Als ich das Einrad im Keller abstellte, fand ich an den Stiefeln einzelne Wassertröpfchen.


Oben sah es dann so aus. Gerade so rechtzeitig reingekommen. Der Einradausflug hatte etwas weniger als zwei Stunden gedauert.

15.2.15

Am Auensee

Seit Donnerstag war es tagsüber sonnig und fast frühlingshaft warm. Heute wurde dieses Superwetter durch den Aufzug von Wolken und eines kühlen Windes etwas abgeschwächt. Trotzdem verzichtete ich heute darauf, eine zweite Hose drüberzuziehen. Als ich 13:45 Uhr losfuhr, fühlte es sich auch etwas kalt an. So versuchte ich wieder, schnell den Wald zu erreichen. Was wie vor einer Woche dadurch begünstigt wurde, dass an der Rietschelstraße kein Verkehr war und ich an dieser Stelle nicht absteigen musste. Es sollte wieder eine Fahrt mit wenigen Abstiegen werden.

Am Waldrand musste ich zum Überqueren der Friesenstraße doch einmal verkehrsbedingt absteigen. Bevor ich weiterfuhr, sah ich mir die Vegetation an.


Die Schneeglöckchen sind deutlich vorangekommen, ...


... während der später dominante Bärlauch es etwas ruhiger angehen lässt. Diesmal hatte ich zum fotografieren eine kleine Canon IXUS 80 dabei. Die hatte ich früher manchmal für bewegungsmeldeausgelöste Aufnahmen benutzt. Heute war von Vorteil, dass die kleine Kamera sich gut in einer Gürteltasche verstauen ließ und dass sie sich im Unterschied zum Smartphone mit gewöhnlichen Handschuhen bedienen lässt.

Ich setzte die Fahrt fort. Auf der Hans-Driesch-Straße bemerkte ich einen extrem seltenen Zustand: Beim Blick nach links war kein Auto zu sehen. So fuhr ich weiter auf die Fluchtinsel auf der Straßenmitte. Dort sah ich, dass das von rechts kommende Auto links abbiegen wollte und fuhr weiter, bog links ab auf den stadtauswärts führenden Waldweg. Die Schlammsituation hatte sich seit der letzten Fahrt etwas verändert. Die gut zu befahrenden Abschnitte mit oberflächlichem Eis waren verschwunden. Dafür war die Schlammschicht nicht mehr so dick. Die Verhältnisse waren ziemlich gleichmäßig. Das ermöglichte ein entspanntes Fahren, wenn ich so langsam fuhr, dass die Anstrengung gering blieb, aber immer noch schnell genug, dass das Einrad nicht zu wackeln anfing.

Im Bereich der Gartenanlage Waldluft wurde es etwas unangenehm. Morast und Löcher erforderten Konzentration. Dafür ging es dann zum Heuweg sehr bequem voran. An der Bahnlinie bog ich links ab. Ein Warnschild zeigte an, dass der Heuwegtunnel gesperrt wäre. Ich zweifelte daran und fuhr weiter. Tatsächlich war der Tunnel nicht gesperrt und ich fuhr weiter. Seit dem Aufstieg am Waldrand an der Friesenstraße fuhr ich nun ohne Pause. Einen Grund zum Pausemachen gab es auch noch nicht und ich hätte in den Schlamm absteigen müssen. Wenig später fuhr ich auf dem Radweg an der Hans-Driesch-Straße in Richtung Auensee. Ich wollte an der Nahle sehen, ob die Baustelle am Flutwehr noch besteht und ggf. einmal wieder wetswärts an den Flüssen fahren. Die Absperrung wurde noch angezeigt. Diesmal zweifelte ich nicht und machte auf der Brückenmauer eine Pause.

Trotz klebrigem Schlamm war das Einradfahren heute keine Schlammschlacht. Nur ein kleiner Spritzer hatte sich bisher an einen Stiefelschaft verirrt.

Den häufig genutzten Rückweg an der Nahle waldeinwärts nutzte ich heute trotzdem nicht, weil die Schlammverhältnisse in diesem Bereich meistens am schlimmsten sind. Ich fuhr weiter in Richtung Auensee. Das Störende an dieser Route ist der lange asphaltierte Weg an der Luppe. Trotz wunderschöner Landschaft ist dieser Weg auf dem langsam fahrenden Einrad etwas langweilig.

Am Auensee fuhr ich deshalb zum See runter, um dort auf einem unbefestigten Weg zu fahren.



Dort waren die Verhältnisse passabel. Einige Menschen spzierten dort und das Haus am Auensee hatte geöffnet. Inzwischen war das Wetter angenehmer geworden. Die Bewölkung war dünner und die Luft fühlte sich wärmer an.


Als ich den See passiert hatte, musste ich wieder auf den Damm hochfahren. Die verbleibende Strecke führte am Nahleberg vorbei.


Hinter einer Flussbiegung verdeckte der Berg noch die nächste Brücke.


Weinge Minuten später näherte ich mich der Brücke.


Dort wird eine neue Uferbefestigung gebaut. Ich konnte noch an die Brücke heranfahren, musste dann aber absteigen. Zum ersten mal seit ich zu Beginn die Pflanzen am Waldrand fotografiert hatte, berührten meine Stiefel wieder den Boden.

Auf der Brücke fuhr ich dann wieder in Richtung Lindenau. Das verlief zunächst entspannt. Erst der Schmadder an der Waldluft machte es wieder schwierig. In Richtung Hans-Driesch-Straße nahm ich den direkten Weg. Dort waren viele Menschen mit Kindern unterwegs. Einige fanden das Einrad "cool". Eine Frau und zwei Kinder stiegen von den Fahrrädern ab, um besser beoabchten zu können. Die sonst oft böse verschlammte Straße war heute relativ angenehm. Zwar lag klebriger Schlamm, aber die Schicht war sehr gleichmäßig und eben. Manchmal driftete das Einrad zwar leicht, aber eine ernste Rutschgefahr bestand nicht.
 

Nach dem Überqueren der Hans-Driesch-Straße schickte ich mich zum letzten Aufstieg im Wald an. Der kleine Schlammfleck am rechten Stiefel war solo geblieben.



Im Hof sah ich nach dem Fahrtende um 15 Uhr noch Schneereste.

8.2.15

Der Bärlauch kommt raus

Sonntags zeigte sich das Wetter wieder heiter. Doch der Anblick aus dem Fenster täuschte. Es wehte ein starker, kalter Wind. Beim Start hatte ich Gegenwind. Das fühlte sich nicht nur unangenehm kalt an, sondern forderte auch Kraft beim Fahren. Deshalb wollte ich schnell in den Wald. Dem kam der zu dieser Zeit sehr schwache Autoverkehr entgegen. Ich brauchte zum Überqueren der Ritschelstraße und der Friesenstraße nicht abzusteigen. Brauchbaren Windschutz bot der Wald allerdings erst ab der Hans-Driesch-Straße.
Wegen des kalten Windes hatte ich bei der heutigen Fahrt nicht wieder auf Mütze und Handschuhe verzichtet. Auch gegen das Auskühlen der Oberschenkel hatte ich etwas unternommen.


Als Windschutz hatte ich eine knielange Sommerhose drübergezogen. Früher hatte ich unter solchen Bedingungen häufig eine zweite lange Hose verwendet. Es war dann mühselig, zwei Hosen auf einmal in die engen Stiefel zu stopfen. Das zweite Hose beeinträchtigte das Fahren nicht. Das zur  Steuerung wichtige Gefühl für den Sattel blieb erhalten.

Im Sitzen deckte die Überhose die Stiefelränder vorn nicht ab. Diese kleine Kältelücke war nicht zu spüren. Die Hose war trotzdem sehr effektiv. Wenn ich während der Fahrt ein Hosenbein hochzog, fühlte sich der Oberschenkel schnell kalt an.


Die Waldwege waren in einem ähnlichen Zustand, wie vor einer Woche. Zäher Schlamm und überfrorener Schlamm wechselten einander ab. So beschloss ich, hinter der Gartenanlage Waldluft umzukehren. Ich fuhr ein kleines Stück in Richtung Heuweg und bog zur Brücke über die Nahle ab. In diesem Bereich lag eine dünne Schneedecke, auf der es sich passable fahren ließ.



Von der Brücke aus nach vorn war wieder Schnee zu sehen. Das versprach wieder erträgliche Fahrbedingungen. Ich fuhr weiter und bog rechts ab. Der Schnee reichte bis der asphaltierte Abschnitt des Weges begann. Hier konnte kein Schlamm mehr stören und ich hatte nun Rückenwind. So ließ es sich entspannt fahren, bis ich absteigen musste, um die Hans-Driesch-Straße zu überqueren.

Schon bei der letzten Fahrt hatte ich Ausschau gehalten, ob schon Bärlauch zu sehen ist, hatte aber keinen gefunden. Heute hatte ich während der Fahrt von der Nahle zur Hans-Driesch-Straße bereits Pflänzchen gesehen, wollte aber nicht absteigen, weil ich schön bequem saß und gut vorankam. Wenn ich später keinen Bärlauch zum Fotografieren mehr gefunde  hätte, wäre es auch möglich gewesen, zu diesen Pflanzen zurückzufahren.

Nachdem ich die Hans-Driesch-Straße zu Fuß überquert hatte, fand ich sofort einige Pflanzen, die sich durch das Laub ans Licht gekämpft hatten. In wenigen Wochen wird knoblauchartige Duft des Bärlauchs wieder den Wald erfüllen und die Vegetation zum Frühling erwachen.
Hier noch ein Bild von den Kniehosen. Hier ist auch kein Schlamm zu sehen. Auf diesem laubbedeckten Untergrund ließ sich das Einrad sehr angenehm fahren. Erst nachdem ich den Schießstand passiert hatte, geriet ich wieder auf Schlamm. Das war ein relativ dünnflüssiger Schlamm, der spritzfreudig und etwas glatt war, aber nicht klebrig.
Wenig später hatte ich den Waldrand erreicht. Der Blechlemmingverkehr hatte immer noch nicht zugenommen. So konnte ich die Rietschelstraße auch auf dem Rückweg ungestört auf dem Sattel überqueren. So brauchte ich während der gesamten Tour den Sattel nur zweimal zum Überqueren der Hans-Driesch-Straße zu verlassen.

1.2.15

Dünnes Eis und Schneeglöckchen

Der Februar begann mit einem sonnigen Sonntag, der nachmittags Gelegenheit zum Einradfahren im Leipziger Auwald bot. Der Start auf dem Fußweg an der Friesenstraße verlief ohne Besonderheiten. Hinter der Kreuzung Rietschelstraße sah ist, dass die Pfützen mit Eis bedeckt waren. Ich fuhr auf die erste. Das dünne Eis brach sofort unter dem Reifen und auf dem Grund der Pfütze rutschte ich nicht weg. So konnte ich trotz Eis gewohnt sicher durch die anderen Pfützen fahren. Die Kälte machte sich auch an den Händen bemerkbar, weil ich ohne Handschuhe losgefahren war. So steckte ich die Hände in die Jackentaschen und fuhr fast die gesamte Strecke mit Händen in den Taschen.

Im Wald bog ich rechts ab, um an den Sportplätzen vorbei zum Elsterbecken an der Hans-Driesch-Straße zu gelangen. Teilweise war der Schlamm oberflächlich gefroren. Diese Stellen ließen sich an einer dünnen Eisschicht erkennen und waren relativ leicht zu fahren. Die aufgetauten Stellen waren mit einem schweren, zähen Schlamm bedeckt, auf dem das Fahren anstrengend war. Die klebrige Masse haftete am Boden und es spritzte nur wenig davon an die Stiefel. So kam ich nur langsam vorwärts. Kurz vor der Hans-Driesch-Straße muss man einen kleinen Huckel hochfahren. Normalerweise nehme ich dort unten Anlauf und fahre ohne sonderliche Anstrengung hoch. Heute war kein Anlauf möglich. So kam ich nur sehr langsam hoch und blieb dabei fast stehen. 

Auf der anderen Seite der Hans-Driesch-Straße wollte ich zunächst eine Pause machen, dann sah der Weg aber danach so aus, als könnte ich mich beim Fahren ausruhen und fuhr wieder los. Das klappte weitgehend. So fuhr ich weiter zum Zusammenfluss von Nahle und Kleiner Luppe und an dieser zurück in den Wald. Ohne besondere Vorkommnisse erreichte ich später auf der Rückfahrt den Waldrand an der Friesenstraße.


Dort beginnen die Schneeglöckchen zu blühen. Als ich die Pfützen erreichte, waren sie wieder zugefroren. Sie waren trotzdem wieder problemlos durchfahrbar. Nachdem ich alle Pfützen durchquert oder umfahren hatte, machte ich einen unfreiwilligen Abstieg. Warum, ließ sich nicht nachvollziehen. Es war weder glatt, noch holprig. Wenig später wurde es nochmal schwierig: Ich hatte Schlamm an den Sohlen und rutschte auf einer Pedale weg. Der Stiefel blieb mit dem Absatz an der Pedale hängen und so konnte ich weiterfahren.