24.7.24

Kopfkamera

 

Ich hatte eine Kombination Kopfkamera/-lampe für 27 Euro bekommen. Bei hellem Tageslicht erwies sich das Ding bei einem Test als erstaunlich brauchbar.

Gegen 20 Uhr kam ich nach Hause und setzte mich gegen 20:15 aufs Einrad und machte gleich darauf eine Probeaufnahme. Es funktionierte weitgehend. Das Datum ist falsch, weil die Kamera keine eigene Zeitquelle hat. Irgendwie soll das vorab mit einer Batchdatei möglich sein. Muss mal probieren, ob das funktioniert. 

Die Lichtverhältnisse waren nicht mehr die besten und das Video ist dadurch verrauscht und hat Unschärfen. Trotzdem zeigt es anschaulich, was ich vom Einrad aus sehe. Das Objektiv ist nur wenige Zentimeter vom linken Auge entfernt, das ich zum Sehen benutze. Das Video ist eine Rohdatei. 

Die Kamera hat keine Bildstabilisierung. Trotzdem ist das Video sehr ruhig. In der aufrechten Sitzhaltung ohne Festhalten nehmen Wirbelsäule und Becken Erschütterungen und kleine Ausweichmanöver auf, ohne das oben noch etwas ankommt.

Hier ein Slalom. Es sieht fast so aus, als würde ich einfach geradeaus fahren. Dabei führt das Becken das Einrad um die Steine herum. In der zweiten Hälfte habe ich die Kamera nach unten gedreht, um etwas von der Bewegung des Rades abzubilden. Das hat nicht funktioniert.

Eine späte Pause. Bei kühlen 19°C hatte ich mal wieder hohe Stiefel angezogen, mit denen es sich besonders angenehm fahren lässt. Eine Dreiviertelstunde brachte ich heute auf dem Einrad zu.


19.7.24

Generative KI und eine Dreiviertelstunde bei 27°C

Generative KI erleichtert das Leben, weil sie stupide Denkaufgaben übernimmt. Man kann Texte schreiben oder übersetzen lassen und muss dann nur noch inhaltliche Fehler berichtigen und den Stil dem eigenen anpassen. Drübergucken muss man auf jeden Fall. Die Daten, mit denen die KI gefüttert wurde, enthalten Fehler oder sind tendenziös. Dadurch kommt manchmal Unsinn heraus oder weiße Männer werden bevorzugt. Eine Menge Zeit kann trotzdem gespart werden. Man muss sich nur der Fallstricke bewusst sein. Aus Geigel habe ich vorgestern MATE nach den Vorteilen des Einradfahrens befragt. Das nicht nachbearbeitete Ergebnis sah recht positiv aus.  

 

Einradfahren bietet eine Vielzahl von Vorteilen, die sowohl körperliche als auch mentale Aspekte betreffen. Hier sind einige der wichtigsten Vorteile:

Körperliche Vorteile

  1. Verbesserte Balance und Koordination:
    • Einradfahren erfordert ein hohes Maß an Balance und Koordination. Regelmäßiges Training kann diese Fähigkeiten erheblich verbessern.
  2. Kernmuskelstärkung:
    • Das Halten des Gleichgewichts auf einem Einrad beansprucht die Kernmuskulatur (Bauch, Rücken und Hüften) intensiv. Dies führt zu einer Stärkung dieser Muskelgruppen.
  3. Kardiovaskuläre Fitness:
    • Einradfahren ist eine aerobe Aktivität, die das Herz-Kreislauf-System stärkt und die Ausdauer verbessert.
  4. Bein- und Gesäßmuskulatur:
    • Das Treten auf dem Einrad trainiert die Beine, insbesondere die Oberschenkel- und Wadenmuskulatur, sowie die Gesäßmuskulatur.
  5. Verbesserte Körperhaltung:
    • Da Einradfahren eine aufrechte Haltung erfordert, kann es helfen, eine bessere Körperhaltung zu entwickeln und Rückenprobleme zu vermeiden.

Mentale und emotionale Vorteile

  1. Konzentration und Fokus:
    • Einradfahren erfordert ständige Aufmerksamkeit und Konzentration, was diese geistigen Fähigkeiten schärfen kann.
  2. Stressabbau:
    • Körperliche Aktivität, einschließlich Einradfahren, setzt Endorphine frei, die helfen können, Stress zu reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.
  3. Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein:
    • Das Erlernen und Beherrschen des Einradfahrens kann das Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein stärken, da es eine herausfordernde und beeindruckende Fähigkeit ist.
  4. Kreativität und Problemlösungsfähigkeiten:
    • Das Überwinden der Herausforderungen, die das Einradfahren mit sich bringt, kann die Kreativität und die Fähigkeit zur Problemlösung fördern.

Soziale Vorteile

  1. Gemeinschaft und soziale Interaktion:
    • Einradfahren kann eine soziale Aktivität sein. Es gibt Vereine, Gruppen und Veranstaltungen, bei denen Menschen zusammenkommen, um zu fahren und sich auszutauschen.
  2. Teamarbeit:
    • In einigen Fällen, wie bei Einrad-Basketball oder -Hockey, ist Teamarbeit erforderlich, was soziale Fähigkeiten und Zusammenarbeit fördert.

Praktische Vorteile

  1. Umweltfreundlich:
    • Einradfahren ist eine umweltfreundliche Fortbewegungsmethode, die keine fossilen Brennstoffe benötigt und somit keinen CO-Ausstoß verursacht.
  2. Platzsparend:
    • Einräder sind kompakt und leicht zu transportieren, was sie besonders in städtischen Umgebungen praktisch macht.

Spaß und Abenteuer

  1. Abwechslung und Abenteuer:
    • Einradfahren kann ein aufregendes Abenteuer sein und bietet eine interessante Abwechslung zu herkömmlichen Fortbewegungsmitteln.
  2. Vielfältige Nutzungsmöglichkeiten:
    • Einräder können auf verschiedenen Untergründen genutzt werden, einschließlich Straßen, Wegen und im Gelände, was viele verschiedene Erlebnisse ermöglicht.

Fazit

Einradfahren ist eine vielseitige Aktivität mit zahlreichen Vorteilen. Es verbessert die körperliche Fitness, schärft geistige Fähigkeiten, bietet soziale und praktische Vorteile und ist dabei auch noch umweltfreundlich und unterhaltsam. Ob als Hobby, Sport oder Fortbewegungsmittel – das Einradfahren kann eine bereichernde Erfahrung sein.


Ist ziemlich gut geschrieben. Beim Punkt "Konzentration und Fokus" unter "Mentale und emotionale Vorteile" stimme ich nicht zu. Wenn auf weite Sicht nichts zu sehen ist, wovor ich ausweichen muss oder mich sonstwie besonders verhalten muss, bin ich sehr unaufmerksam und konzentriere mich auf sonst was, wenn überhaupt. Ich entspanne mich lieber, wobei das angenehme Sitzen hilfreich ist.

Die Nutzung auf Straßen (letzter Abschnitt) ist auch nur eingeschränkt möglich. Entweder beachtet man des 11. Gebot (Du sollst dich nicht erwischen lassen!) oder man trifft auf entspannte Polizist*innen. Habe ich auch schon erlebt.

Heute bot es sich mal wieder an, zu fahren. 19:56 saß sich auf dem Sattel. Mit 27°C war es zwar noch ziemlich warm, aber die Sonne stand tief und es war nicht schwül.

Die Ausrüstung war Einrad mit dickem Reifen und lange Hose. Die einzige Rücksichtnahme auf die Temperatur waren die luftig-leichten PU-Lederstiefel. Als Kompromiss an die Temperatur legte ich nur einen Slalom in Linie aus. 

Ich hatte nicht vor, lange zu fahren. Es machte aber Spaß und fühlte sich trotz der Wärme gut an. Als eine halbe Stunde um war, machte ich weiter. Die Füße fühlten sich noch trocken an und alles war entspannend bequem. Bei den PVC-Stiefeln sorgt das Futter dafür, dass der Schweiß umverteilt wird. Bei den PU-Lederstiefeln ist das Futter zu dünn dafür. Vielleicht ist das Material sehr atmungsaktiv? 

Ich dehnte die Fahrt auf eine Dreiviertelstunde aus. Irgendwann muss man dann aufhören.
 


13.7.24

Einrad als Steinschleuder und andere seltsame Dinge


Obwohl ich mich in der letzten Zeit auf dem Breitreifen-Einrad in Slaloms und engen Wenden auf den Parkplätzen am Spatzennest wohl gefühlt hatte, nutze ich bei den letzten drei Fahrten das leichter zu lenkende Einrad mit dem schmalen Reifen. Grund war nicht die leichtere Lenkbarkeit, sondern Unordnung im Keller. Das andere Einrad stand im Keller hinter einem Fernrohr und einem alten Röhrenbildschirm. So war es umständlich herauszufädeln. 

Der Röhrenbildschirm hatte beim Kulturprojekt Schatzsuche eine kurzzeitige Wiederverwendung gefunden. Das Team Altenburger hatte das Thema Keller/Höhler gewählt und was man dort finden kann. Mit noch funktionierender Alttechnik, die in einem Keller gelegen haben könnte, wurde im Darkroom ein Video von Noah Schulze gezeigt. Der Bildschirm landete danach im Keller vor dem Fernrohr und erschwerte den Zugang zum Einrad. Das Einrad mit dem schmalen Reifen ist in der Wohnung untergebracht und war so griffbereiter.

Heute räumte ich im Keller auf. Der Priorität entsprechend steht das Einrad mit dem breiten Reifen vorn.

18:59 fuhr ich mit diesem Einrad los. Das Wetter war heiter, aber kühl. Ich hatte eine Prüffahrt in den Wald vor, um zu entscheiden, ob ich morgen mit dem Einrad oder dem Bus zum Garten fahre. Regenfälle gestern und heute früh ließen Schlamm erwarten.

Mit dem breiten Reifen und den Black Forrest Stiefeln mit den schön hohen und engen Schäften hatte ich die beste Kombination für Waldfahrten. Bei der Ankunft im Wald fand ich den Weg ziemlich nass vor. Der Prüfauftrag war damit erfüllt. Morgen nehme ich den Bus.

Auf der Rückfahrt vom Wald blieb ich an einer seltsamen Stelle hängen, an der ich schon mehrfach absteigen musste. Sie befindet sich kurz nach der Auffahrt vorm ersten Abzweig des Buchenring. Es gibt dort keine Kanten oder Dellen. Vielleicht ist es ein Resonanzeffekt nach der Auffahrt.

Neben der Prüffahrt in den Wald hatte ich eine neue Slalomvariante vor. Das obere Bild zeigt einen Slalom mit Steinen auf einer Linie. Das ist sehr leicht zu fahren, weil man keine weit ausgelenkten Kurven fahren muss.

Darunter ist der seitlich gespreizte Slalom. Hier ist die Amplitude des Auslenkens merklich größer. Es ist aber immer noch eine Sinuskurve, in die man sich einschwingen kann.

Die neue Variante ist unten zu sehen. Nach je zwei Steinen auf Linie weicht abwechselnd einer nach links (im Bild oben) und nach rechts ab. Die Amplitude P2P ist doppelt so groß, wie bei der zweiten Kurve, aber die beiden Steine auf Linie bringen Ruhe rein, so das RMS sogar geringer sein dürfte. Jedenfalls kann man sich auf so etwas nicht ohne weiteres einschwingen.

Zunächst legte ich den herkömmlichen gespreizten Slalom aus und machte eine Videoaufnahme davon.

Das war zwar etwas anstrengend, klappte aber fehlerfrei.

Dann probierte ich die dritte Linie. Sie fiel mir nicht schwerer als die vorangegangene.

Am Ende kam ein Mann auf einem Fahrrad entgegen, das knatterte. Analog zu einem E-Bike war ein kleiner Verbrennungsmotor auf dem Rahmen montiert. So etwas hatte ich 2019 einmal beobachtet. Damals war eine Frau mit einem solchen Gerät auf dem Luppedamm gefahren. Dazu hatte ich geschrieben: "Wahrscheinlich haben wir uns gegenseitig über die seltsamen Gefährte gewundert." Heute war es wohl auch wieder so.

Später richtete ich den Slalom auf Linie aus. Ich fuhr in dann zu eng und fuhr auf einen Stein. Der schnippte hör- und spürbar nach rechts weg. Er landete im Gras.
Aus der Nähe war zu sehen, dass er in zwei Teile zerborsten war. Wahrscheinlich war das durch einen Aufprall an der Bordsteinkante passiert, die seine Flugbahn abfälschte.

Beide Bruchstücke aus der Nähe. Wenn ich auf dem Einrad sitze, drücken meine ca. 80 kg + ungefähr 7 kg Einrad auf einen einzigen hart aufgepumpten Reifen. Da kann schon etwas wegschnippen. Deshalb bin ich immer sehr vorsichtig, wenn Kastanien auf dem Weg liegen und Menschen in der Nähe sind.

Nach einer Stunde beendete ich das Fahren.


11.7.24

Seit langem wieder mit kurzer Hose auf dem Einrad

Den Nachmittag hatte ich mit Gartenarbeit verbracht. Ein Teil der Zeit galt der Bahndammpest, auch Kanadische Goldrute genannt. Dieser aggressive Neophyt steht kurz vor der Blüte. Die lässt sich kurzfristig eindämmen, wenn man mit der Heckenschere die noch grünen Blütenstände abschneidet. Der Rest der Pflanzen lebt weiter und kann noch Kohlendioxid abbauen.

Ein verhergesagter Regen mit vorübergehendem Temperatursturz auf 22°C fiel aus. So blieb das eine schweißtreibende Angelegenheit, selbst bei Arbeiten, die eher an Mäuse melken erinnern, wie Gras aus dem Erdbeerbeet zupfen.

Als ich kurz vor 19 Uhr zu Hause ankam, hatte ich trotzdem noch Lust, mich aufs Einrad zu setzen.

Ungefähr 19:10 fuhr ich los. Es war mit 26°C immer noch etwas warm. Im August 2022 hatte ich damit herumexperimentiert, mit kurzer Hose zu fahren, ohne auf Stiefel zu verzichten. Das Problem dabei war, dass die Haut in langen, engen Schäften zu kleben beginnt, sobald etwas Schweiß austritt. Damals hatte ich das mit Kniestrümpfen gelöst. Das hatte leidlich funktioniert. Heute probierte ich, ob es mit den luftigeren Kunstlederstiefeln auch mit Socken bequem ist.

Beim Start war noch ein schmaler Randstreifen des Parkplatzes am Spatzennest von der Sonne beschienen. Ich nahm ein 4K-Video mit 15fps und feststehender Kamera auf, um ein paar Einzelbilder zu gewinnen. Wenn ich auf der Schattengrenze fuhr, füllte ich das Bildformat in der Höhe ungefähr zur Hälfte aus. Etwas Pixelverschwendung, aber seitlicher Spielraum.

Das 4K-Format lässt Bildausschnitte zu, die dabei nicht allzu sehr verpixelt sind.
Am Bildrand bin ich schon wieder in der Kurve, um die nächste Runde anzufangen.
Die nächste Runde
Um einen größeren Bildausschnitt zu bekommen, fahre ich in den Schatten hinein. Die Stiefelschäfte bekommen noch Sonne ab.
In etwas höherer Pedalstellung wird auch die linke Ferse von der Sonne beschienen.
Die Einleitung des Abstiegs muss mangels Platz aus der Kurve heraus passieren.


Ich lasse mich etwas schräg nach vorn aus dem Sattel kippen.
Gleich ist der Boden erreicht.
Landung


Später nahm ich noch ein Video von einem Slalom auf. Die Steine legte ich etwas enger als gestern und nicht akkurat gerade aus. Der Slalom ließ sich so nicht mit einer gleichförmigen Schwingung fahren. Sehr schwierig war er trotzdem nicht.

Im weiteren Verlauf traten keine Probleme mit an Beinen klebenden Stiefelschäften auf. Ich verbrachte heute eine Dreiviertelstunde auf dem Einrad.

7.7.24

Noch eine Verdauungsfahrt und bewegungsbezogene Unschärfen

Den Nachmittag hatte ich im Garten verbracht und hinterher hatte ich auf dem immer noch laufenden Streetfoodfestival einen ziemlich großen Langos verdrückt. Das legte eine Verdauungsfahrt nahe. Das heitere Wetter mit 22°C lud auch dazu ein. So fuhr ich 19:50 los. Wie gestern Abend nahm ich wieder das Einrad mit dem schmalen Reifen. Der Flicken auf der abgeschabten Stelle hatte gestern gehalten. Dazu zog ich die neuen Kunstlederstiefel an. So kam auch diese Kombination zur Anwendung. Irgendwelche Besonderheiten ergaben sich daraus nicht. Auf dem etwas schwieriger zu fahrenden anderen Einrad war ich mit diesen Stiefeln zuvor auch gut zurechtgekommen. Nach sieben Minuten machte ich ein erstes Päuschen. 

Beim weiteren Fahren begegnete ich wieder Einrad-freundlichen Menschen. Eine Frau drückte Bewunderung aus und als ein Paar einen Hauseingang in der Pappelstraße verließ, sagte die Frau laut zum Mann, dass er das auch mal probieren solle.

Kurz nach 20 Uhr legte ich einen Slalom aus. Wie beim ersten Video von gestern Abend wählte ich eine leicht verkürzte Variante. Ich machte zwei Schritte und legte den nächsten Stein nicht vor die Stiefelspitze, sondern hinter die Ferse. Dann setzte ich eine Stiefelspitze hinter den Stein und machte von dort aus wieder zwei Schritte.

Der Slalom bereitete auch mit den leichten Stiefeln keine Probleme.

Die Lichtverhältnisse ließen die Gewinnung von Einzelbildern zu.

Bei der Annäherung zeigten sich dann "bewegungsbezogene Unschärfen". Diesen Begriff verwende ich zur Unterscheidung von herkömmlichen Bewegungsunschärfen, die bei horizontaler oder vertikaler Bewegung als Verzerrung in Bewegungsrichtung abgebildet werden. Ein schneller Ball wird so länglich abgebildet. Die bewegungsbezogene Unschärfen entsteht bei Videos, wenn die Fokussierung einer Bewegung in der Tiefe nicht folgen kann. Bei einem bewegten Objekt, bei dem sich zwei oder mehrere Bewegungen addieren oder subtrahieren, werden dann die Teile am schärfsten abgebildet, die sich in der Summe am langsamsten bewegen.

Hier fällt der Effekt noch nicht auf. Anklicken vergrößert die Bilder, wodurch sich mehr erkennen lässt.

Hier ist der in Fahrtrichtung rechte Stiefel gut abgebildet, während der andere unscharf ist. Die rechte Pedale bewegt sich relativ zur Nabe rückwärts, so dass diese Bewegung abgezogen werden muss. Diesen in der Summe langsamen Stiefel kann die Fokussierung noch erfassen. Einen ähnlichen Effekt bei seitlichen Bewegungsunschärfen habe ich bei der Fahrt am 30.5. beschrieben.
Auf der Rückfahrt ist das auch zu sehen. Der linke Stiefel bewegt sich relativ zur Nabe nach hinten und ist schärfer abgebildet.
Hier bin ich ganz zu sehen. Die Bewegungen spielen in dieser Entfernung keine Rolle mehr.
Ich komme zurück.

Eine dritte Komponente der Bewegungen sind die Knie. Geht eine Pedale nach oben, wird das Bein gebeugt und das Knie bewegt sich relativ zur Pedale nach vorn. Es addieren sich drei Bewegungen. Stiefel, deren Schäfte in Knienähe enden, eignen sich gut, um das an den Unschärfen sehen. Hier sind beide Stiefelspitzen scharf abgebildet. Beim Stiefel links in Fahrtrichtung ist auch das obere Schaftende scharf, beim rechten nicht. Die Bewegung des rechten Knies spielt allerdings keine Rolle, weil das Knie schon maximal angewinkelt ist oder sich sogar schon zurückbewegt. Wahrscheinlich ragt das Knie einfach nur aus dem Tiefenschärfebereich heraus.

Auf diesem Bild ist auf dem Reifen der Flicken als heller Fleck zu sehen. Durch die Bewegung nach unten ist eine herkömmliche Bewegungsunschärfe erkennbar.

Fahrt von der Kamera weg: Der rechte Stiefel bewegt sich entgegengesetzt zur Fahrtrichtung. Der Reißverschluss ist gut zu sehen. Der linke Stiefel ist verschwommen.

Wieder ist der Flicken auf dem Reifen mit Bewegungsunschärfe zu sehen. Der Flicken hat übrigens keine Auswirkungen auf das Fahrverhalten des Einrads und ist auch nicht zu spüren.

In größerer Entfernung sind beide Stiefel gleich scharf bzw. gleich verpixelt abgebildet.

Beim Abstieg mischen sich gewöhnliche Bewegungsunschärfen und "bewegungsbezogene" Unschärfen durch Verzögerungen bei der Fokussierung. 

Zu Beginn ist noch nichts zu bemerken. Das Einrad ist zu diesem Zeitpunkt auch gebremst.

Hier ist auch noch alles gut.
Beim Vorstrecken des Beines verlässt die Stiefelspitze den Tiefenschärfebereich.
Bei der Bodenberührung kehrt sich der Effekt um. Die nun ruhende Stiefelspitze wird vom Fokus erfasst. Das knienahe obere Schaftende bewegt sich weiter nach vorn und liegt nun außerhalb des Tiefenschärfebereichs.
Mit dem Aufsetzen des Absatzes verringert sich die Geschwindigkeit des Knies und der ganze Stiefel ist nun scharf abgebildet.
Das bleibt auch in der maximalen Stauchung so.

Im Gehen war ich dann langsam genug für die Fokussierung.

Ich fuhr heute insgesamt eine Dreiviertelstunde. Zur Verdauungshilfe hätte eine Viertelstunde gereicht. Es ist aber meistens so. Ich will nur mal kurz fahren und dann ist es so schön, dass ich überziehe.




6.7.24

Abendliche Verdauungsfahrt

Nachmittags und abends hatte ich verhältnismäßig viel gegessen. Völlegefühle hatte ich schon öfters auf dem Einrad beseitigt. Wahrscheinlich liegt es daran, dass man auf dem Einrad den Bauch mehr bewegt, als sonst. Nach einem Gewitter hatte es sich abgekühlt und mit 19°C war die Temperatur angenehm geworden. Ich sah noch das EM-Spiel Schweiz - England bis zum Ende des Elfmeterschießens an. Gegen Spielende regnete es. Die Intensität war aber gering. So begann ich 20:50 doch noch eine Verdauungsfahrt. Zehn Minuten regnete es noch. Der Asphalt ist nass und auf den Stiefeln sind Regentropfen zu sehen. 

Ich hatte seit 10.6. erstmals wieder das Einrad mit dem schmalen Reifen genommen. Damals hatte ich eine Stelle gefunden, bei der das Profil bis zum Gewebe durchgescheuert war. Den Reifen hatte ich noch nicht gewechselt und die Stelle nur mit Schuhsohlenkleber zugeschmiert. In der Zwischenzeit hatte ich das andere Einrad mit dem breiteren Reifen verwendet und mich gefreut, dass ich damit auch in engen Kurven zurecht kam. An Stiefeln hatte ich bei der Kühle die hohen und engen Black Forrest angezogen. Die sind zusammen mit den Dafna meine Lieblingsstiefel und erleichtern das Fahren sehr.

Weil ich mich in den letzten Wochen das andere Einrad mit höher eingestelltem Sattel gewöhnt hatte, kam es mir auf dem heutigen Gefährt wie Watscheln vor. Ich stellte den Sattel etwas höher und gleich fühlte es sich besser an.

Die Verdauungsprobleme waren nach wenigen Minuten weggefahren. Weil es nun so angenehm war, probierte ich einen Slalom mit verkürztem Abstand zwischen den Steinen. Üblicherweise machte ich zwei Schritte und legte den nächsten Stein vor die Stiefelspitze. Diesmal legte ich die Steine hinter die Ferse, eine Verkürzung um Schuhgröße 46.

Das fiel mir ziemlich leicht. 

Danach probierte ich es noch einen Grad schwieriger, mit nur einer Schrittlänge. Das war dann grenzwertig. Bei der Hinfahrt berührte ich einen Stein, der sich dadurch in Fahrtrichtung etwas nach links verschob. Auf der Rückfahrt rollte ein Stein nach der Berührung mit dem Reifen weit nach rechts weg. Damit war die Strecke endgültig hinüber. Danach fuhr ich in Richtung Kamera zurück und freute mich dabei kurz über das bequeme Sitzen.

Eine Stunde verbrachte ich an diesem Abend auf dem Einrad. Die zweite Halbzeit des Spiels Türkei - Niederlande konnte ich danach noch sehen.


Kreise und Pendeln mit dem 26x2,15" Reifen

Heute soll ein heißer und etwas gewittriger Tag werden. Deshalb war ich schon 9:42 mit dem Einrad draußen. Die Sonne stand trotzdem schon hoch am wolkenlosen Himmel und heizte ein.

Ich hatte vor, mit dem Einrad mit dem dicken 26x2,15" Reifen im Kreis zu fahren und das mit Pivo nachgeführt aufzunehmen. Hier ein erster Schnipsel davon. Am Anfang ist ein bequemer und leichter Aufstieg am Geländer zu sehen. Weil die Nachführung nicht zwischendurch abbrach, ist es bis zum Abstieg zu sehen.

Bei einem zweiten Video gab es Unterbrechungen, deshalb zwei Teile davon: Der erste endet mit einer 180°-Drehung im Pendeln und einen Abstieg rückwärts. Das war nicht ganz so beabsichtigt. Eigentlich sollte es eine 360°-Drehung mit anschließender Weiterfahrt werden, wie ich es im folgenden Video am 12.5. gemacht hatte.

Damals hatte ich das Einrad mit dem schmaleren Reifen gefahren und Dafana-Stiefel getragen. Mit dieser Kombination ist es einfacher. Wenn es kühler ist, werde ich das mit dem dicken Reifen noch üben.

Das zweite Stück von heutigen letzten Video enthält auch einen Pendelstopp.

Hier pendle ich kurz ohne Drehung und fahre dann weiter.

Nach den Videos fuhr ich eine Viertelstunde herum und machte dann eine Pause. Glücklicherweise lag die Mauer, auf die ich mich gesetzt hatte, im Schatten.

Dass ich nochmal die neuen Kunstlederstiefel angezogen hatte, erwies sich als gute Entscheidung. Die weiten und hinten niedrigen Schäfte ließen eine ausreichende Belüftung der Waden zu. So wurde es in ihnen beim Fahren unter der prallen Sonne nicht unangenehm. 

Ansonsten bereitete das sonnige Wetter vielen Menschen gute Laune. Einige beobachteten meine Einradfahrerei und äußerten Gefallen.

Nach einer halben Stunde beendete ich das Fahren.
 




3.7.24

Ungeplanter Stiefeltest

Der Abend war für einen Stammtisch verplant gewesen, der nicht stattfinden konnte. Für Sport war ich eigentlich zu träge, weil ich von der nächtlichen Rückfahrt vom Balaton ein Hangover hatte. Neugierig war ich nach 20 Uhr dann trotzdem. 

Beflügelt hatte diese Neugier eine Lieferung Stiefel. Die sehen äußerlich wie Lederstiefel aus. Die Schäfte sind auch sehr weich und fühlen sich wie Leder an. Mit ähnlich weichen Schäften an Echtlederstiefeln saß ich zuletzt im November 2022 auf einem Einrad. Wenn es mir im letzten Winter zu nasskalt war, hatte ich gerne etwas derbere Overkneestiefel aus Leder auf dem Einrad getragen. An Bequemlichkeit und Fahrkomfort kamen sie nicht an die sonst verwendeten Gummistiefel heran.

Die neuen Stiefel waren nun zu bequem und schön für Lederstiefel, zumindest in der Preisklasse. Bei einem anderen Anbieter, der die gleichen hat, stand, dass sie aus Polyurethan-Leder hergestellt sind. Sie sind damit vegan und pflegeleicht. Gleichzeitig sehen sie aus, als hätte ich eine Menge Geld für Leder ausgegeben. ;-)

Stiefel, die nicht viel Geld gekostet haben, müssen bei mir schnellstmöglich auf dem Einrad ausprobiert werden. So kam die unerwartete Gelegenheit zu Pass. Ich nahm gleich das schwerer zu steuernde Einrad mit dem dicken Reifen. 20:30 fuhr ich los. Sofort nach dem Anfahren fühlte ich mich wohl in den Stiefeln. Zwar stützen die weichen Schäfte kaum die Fußgelenke, aber die Sohlen machen sich gut und die Stiefel sind äußerst bequem. Im Bereich des Spatzennest ließ sich alles gut fahren. Auch in den Kurven blieb das Wohlgefühl erhalten.

Ein gerader Slalom klappte mit den neuen Stiefeln sofort ohne Probleme.

Das machte Spaß.


Dann legte ich einen gespreizten Slalom aus.

Der war auch leicht zu fahren.
Wie schön es auf dem Einrad war, lässt sich wohl am Gesichtsausdruck erkennen.

Das Einrad ließ sich mit den leichten Stiefeln erstaunlich gut fahren.

Ein kleiner Nachteil dieser Stiefel ist, dass sie hinten sehr niedrig sind, was die Nutzung auf Waldwegen bei Schlamm einschränkt.
 

Nach einiger Zeit begradigte ich den Slalom und fuhr noch einige entspannte Runden in den neuen Stiefeln. Weil ich diese Stiefel eigentlich nicht für das Einrad fahren gekauft hatte, sondern für das tägliche Tragen im Herbst und Winter, wollte ich herausfinden, wie sie sich anfühlen, wenn man sie eine Weile trägt, ohne sie zwischendurch auszuziehen. So fuhr ich eine Stunde. Bis zum Schluss fühlte ich mich wohl in den Stiefeln und werde sie wohl ab Herbst im Alltag tragen.