23.10.22

Im goldenen Herbst wieder in den Garten

Von Montag bis Freitag Mittag hatte eine große Laubbläserschlacht getobt. Die Bäume zeigten sich clever und behielten noch Laub und warfen Freitag Nachmittag und am Sonnabend viel davon ab. Es sah wieder aus, wie vorher.

Ein Blick aus dem Fenster am Sonntagmorgen. Ich hatte vor, in den Garten zu fahren. Am Dienstag wird dort die Sonnenfinsternis beobachtet und es gibt noch einiges zu tun. 13:25 fuhr ich los.

Am vergangenen Sonntag hatte ich eine dicke, nasse Laubschicht befürchtet. Heute war sie da. Sie deckt Schlaglöcher und Steine ab und ist außerdem noch glatt. Jeden Moment kann es passieren, dass man hängen bleibt oder wegrutscht und deswegen das Einrad verlassen muss. 

Einrad fahren hat unter solchen Bedingungen zwar immer noch den Vorteil, dass es bequem ist, aber das ständige Suchen nach versteckten Hindernissen und die Erwartung, jederzeit plötzlich absteigen zu müssen, macht es stressig. Zudem waren viele Leute zu Fuß im Wald unterwegs, was Ausweichmanöver und Kommunikation erforderte. Bei dem schönen Wetter waren diese Leute alle gut gelaunt.

Ich hatte großes Glück und ohne jede Unterbrechung durch den Wald bis zu Zwickauer Straße, wo ich verkehrsbedingt absteigen musste.

Den Schlagbaum nutzte ich als Starthilfe. Er ist repariert worden, aber zu dünn zum Draufsetzen. So blieb ich ein Bischen angelehnt sitzen und fuhr dann runter bis zum Großen Teich und weiter bis kurz vor das Gartentor.
Die erste Aktion im Garten war das Einpflanzen einer Königskerze. Die hatte Andreas Lawrenz gespendet, der mit viel Tatkraft und Pflanzenspenden das Sternengarten-Projekt unterstützt.
Das nächste war ein Pfirsichbäumchen. Nach dem Entfernen von Bahndammpest und dem Einpflanzen von ein paar herumliegenden Zwiebeln wollte ich die Arbeit ausklingen lassen.

Ich sah mich noch etwas um. Tau bedeckte immer noch Spinnennetze im Gras der Beobachtungswiese.

Grit lud dann die Besatzungen der benachbarten Gärten auf einen Kaffee ein. Eine gute Gelegenheit zum Entspannen vor der Rückfahrt.

Danach kam ich auf die Idee, ein Walnussbäumchen, dass ich Grit versprochen hatte, mal schnell auszubuddeln. War eine dumme Idee, weil schweißtreibend und nicht so schnell gehend. Die Bahndammpest daneben bekam eine Schonfrist.

Es ist jetzt Zugzeit der Wildgänse. Es ist erstaunlich, welche Lautstärke diese Viecher auf die Entfernung erreichen.


Das Einrad lehnte unterdessen an der Zypressenhecke.

16 Uhr machte ich mich auf den Heimweg. Ich fuhr an den Waldrand und ging dann zu Fuß den Weg hoch zur Zwickauer Straße. Vor 15 Jahren hatte ich das manchmal fahrend geschafft.

Auf der anderen Site der Zwickauer Straße machte ich erstmal ein Pause auf dem Schlagbaum und fuhr dann 16:15 weiter.

Der Weg vor mir. Die großen Schlaglöcher waren als Pfützen gut erkennbar. Die kleineren nicht. Noch vor der nächsten Kurve plumpste ich in ca. fünf davon, ohne deswegen absteigen zu müssen. Ich blieb erst wenige Meter vor Südost an einem Stein hängen und musste absteigen. Vor der Straße hätte ich eh verkehrsbedingt absteigen müssen. 16:30 war ich wieder zu Hause. War eine Aktion nach dem Motto, lieber schlecht gefahren, als gut gelaufen.

17.10.22

Ein sommerlicher Oktobertag

In den letzten Tagen ereignete sich ein Temperaturanstieg, der heute mit 25°C den Abschluss fand. Nach Feierabend nutzte ich das schöne Wetter, um mit dem Einrad zu fahren. Als ich 17:20 losfuhr, zeigte das Thermometer noch 24°C an. Die Sonne würde 18:13 untergehen, es blieb also etwas Zeit.


Bei den ersten Runden auf dem Parkplatz am Spatzennest fielen mir Achten ungewohnt leicht. Das hing vielleicht damit zusammen, dass ich gestern lange auf einem schwerfälligeren Einrad gesessen hatte. Um das zu prüfen, nahm ich ein kurzes Video auf.

Unterschiede in der Kurvenlage fallen nicht auf. Es sieht aber entspannter aus.
Eine nahe Vorbeifahrt
Mit seitlich versetzter Position
Zu dieser Zeit fuhr ich ziemlich langsam.
Dann genehmigte ich mir wieder etwas mehr Schwung. Irgendwann kam der Gedanke auf einen seitlichen Sturz auf. Ein solcher ist mir in all den Jahren nie passiert, könnte aber etwas böse enden, weil ich dann nicht wie sonst vom Einrad wegrennen könnte. Bei der Leichtigkeit des Fahrens verschwand der Gedanke wieder. Der Reifen hatte guten Grip und die Stiefel standen sicher auf den Pedalen.
Einmal von hinten. Eventuell hängt die Leichtigkeit damit zusammen, dass ich etwas dünn geworden bin. Ich habe keine Waage, um das zu checken.
Weiter geht's.
Hier zeigt sich, dass ein möglichst langer Sattel vorteilhaft ist. Die ca. 30 cm fülle ich fast aus.
Noch eine Runde

Mal anders herum
Vorbereitung zum Absteigen
Linken Fuß vorstrecken
Und sicher landen
Am Himmel zeigten Cirren eine Wetteränderung an. Zwischenzeitlich kam eine frühere Nachbarin mit einer anderen Frau durch und fand Gefallen an meiner Einradfahrerei. Während dessen kam noch ein jüngeres Paar entgegen, dass sich darüber unterhielt, was sie für seltsame, muskelkraftgetriebene Fahrzeuge benutzt hatte, außer einem Einrad. 

Eine Pause. Bei Stiefeln hatte ich keine Anpassung auf die sommerliche Temperatur vorgenommen und die Dafna angezogen. Beim Video am Anfang unterstützten sie die Leichtigkeit und gaben auf den Pedalen unbedingte Zuversicht. Israelische Qualität, nicht neu beschaffbar.

Am Ende hatte ich eine halbe Stunde auf dem Einrad verbracht.

Der Wetterumschwung kam dann nicht so schnell.
 

16.10.22

Auf dem Einrad in den Garten und zum Märchenbrunnen

Heute hatte ich vor, einmal wieder das Einrad mit dem dickeren 26 x 2,15" Little Big Ben Reifen zu benutzen und damit in den Wald zu fahren. Es war ein schönes Wetter mit 18°C angesagt, was gut zu einer Tour passte.


Die Bäume hatten in den letzten Tagen viel Laub verloren und in der Nacht und am Vormittag hatte es etwas geregnet. Das mahnte zur Vorsicht. Allgemein ist das Verletzungsrisiko beim Einrad fahren gering. Man ist nicht sehr schnell unterwegs und kann sich leicht vom Gerät entfernen. Ein unangenehmes Szenario ist ein plötzlich durchdrehendes Rad bei Hängenbleiben an einem Stein. Es ist dann nicht mehr möglich, nach vorn abzuspringen. Zuletzt ist mir das vor einem Jahr auf nassem Laub passiert. Die Verletzung war lediglich ein blutender Daumen.

12:32 fuhr ich los. Auf dem Parkplatz des Spatzennest fuhr ich ein paar Runden. Erwartungsgemäß ging dass etwas schwieriger, als mit dem anderen Einrad, mit dem es sich - wie schon beschrieben - im Sitzen tanzen lässt. Ich musste es mehr in die Kurve drücken und auf Korrekturen durch Hüftdrehungen reagierte es auch nicht so schnell. Für Touren ist die Wendigkeit allerdings völlig ausreichend.

Die Befürchtungen dem nassen Laub bestätigten sich nicht. Es lag nicht sehr viel Laub auf den Waldwegen und das war auch nicht sehr nass. Ich kam schnell vorwärts und setzte das länger gehegtes Vorhaben um, zum Sternengarten zu fahren. Nutzfahrten mit dem Einrad hatte ich bisher nur selten unternommen, hin und wieder zum Briefkasten oder zu Fußballspielen. 

Wegen vieler Einbahnstraßen läuft der öPNV in Altenburg in den Ringen nur in einer Richtung. Der Weg von Südost zum Sternengarten läuft entgegengesetzt, weshalb es zu Fuß meist schneller geht. Da brauche ich etwas weniger als 40 Minuten. Der Garten ist mit dem Einrad durch den Wald zum Großen Teich erreichbar. Das ist zwar ein Umweg aber auf dem Einrad bin ich schneller und kann mich bequem hinsetzen.

Das ging recht gut. Ohne Unterbrechung kam ich zum Großen Teich. Dort war gerade ein Flohmarkt. Das Gedränge dort war dicht und ich musste absteigen, war aber fast schon da.

Vom Eingang der Gartenanlage Einheit sah es so aus, abschüssig, aber für den Start der Rückfahrt vielleicht mit dem Einrad befahrbar.

Ich hatte 23 Minuten gebraucht, um hier her zu kommen. Bei knapp 3,8km passt das gut zur Reisegeschwindigkeit des Einrades von 11km/h. Trotz des Umweges hatte ich Zeit gespart und dabei die Wegezeit im Sitzen verbracht. Hinwärts geht es also mit dem Einrad wunderschön.

Den Sternengarten gibt es erst seit wenigen Monaten. Ein paar astronomische Beobachtungen gab es schon. Damit er wie ein richtiger Garten aussieht, gibt es auch noch etwas zu tun. Eine Aufgabe ist, die Bahndammpest in die Schranken zu weisen. Als Bahndammpest bezeichnete ich eine gelb blühende Pflanze, die auf und an Bahndämmen wuchert. Später beobachtete ich, dass Menschen diese Pflanze in Gärten kultivieren und dass sie Goldrute heißt. Ich bakam auch mit, dass sie sich einer gewissen Beliebtheit erfreut, außer bei Menschen, die oft mit der Bahn fahren. Es werden auch Blumensträuße verkauft.
Kurz nachdem ich im Garten angekommen war, kam Ute vom Kunstgarten vorbei und fragte, ob ich denn in den guten Stiefeln arbeiten wolle. Die grauen Gummistiefel, die ich auch manchmal auf dem Einrad an hatte, habe ich zwar im Garten deponiert, behielt die Black Forrest aber erst mal an und probierte, mit dem Absatz auf die Grabegabel zu treten. Damit beschädigte ich nicht die dünnen Sohlen der "guten" Stiefel, die sich so für die Gartenarbeit als nicht schlecht erwiesen. Durch die hoch liegenden, engen Reinschlüpföffnungen kam nur wenig Dreck rein.
Die größte Bahndammpest-Pflanze
Mit dem Absatz nach hinten auf die Gabel treten ging auch gut.
Das Einrad wartete unterdessen am Zaun.
Der Komposter hatte nicht genug Platz. Deshalb liegt die Bahndammpest zunächts auf einem Haufen daneben.

Nach einer guten Dreiviertelstunde beendete ich die Gartenarbeit und machte mich auf den Heimweg. 13:46 fuhr ich los. Den weiter oben zu sehenden, abschüssigen Weg kam ich gut herunter. 

Er war zwar ziemlich holprig, aber durch den dicken Reifen und den bequemen Sattel nicht unangenehm.


Vor dem Flohmarkt bog ich in Richtung Südbad ab, um zum Märchenbrunnen zu fahren.

Die Fahrt dorthin war überwiegend entspannt. Gegen Ende gab es mal ein Kraterfeld.

Blick zum Wald

Dieser Pfad kürzt ca. 700 Meter ab.


Blick von oben. Im Wald stieg ich wieder auf und schaffte es wieder erwarten, die Steigung zum Bismarckturm hochzufahren. Oben blieb ich in einem Loch stecken, konnte aber auf dem nun wieder ebenen Terrain gleich wieder aufsteigen. 14:22 kam ich wieder zu Hause an.

15.10.22

Kleine Reparaturen

 

Meine letzte Fahrt mit einem Einrad war fast zwei Wochen her. In der Zwischenzeit hatte hatte ich am Reifen des Einrades, mit dem ich in Südost das Fahren von engen Kurven übe, eine weitere durchgescheuerte Stelle gefunden und mit Schuhreparaturpaste zugeschmiert. Die Stelle liegt unten, wenn die rechte Pedale vorn ist. Hier wirkt die höchste Beschleunigung. Nach dem Bereich, der beim Aufsteigen unten ist, gibt es an dieser Stelle die stärkste Reibung.

Heute war ich vormittags auf einem Lehrgang und danach Einkaufen. Kurz nach 15 Uhr kam ich wieder zu Hause an. Ich fühlte mich etwas müde, aber das schöne Wetter bei 20°C legte eine Fahrt nahe. So zog ich mich um und probierte erst mal im Flur einen freien Aufstieg. Das klappte gut und ich ging mit dem Einrad raus und fuhr 15:39 los, um ein paar Runden in der Umgebung zu drehen. Die Müdigkeit war weg und das Fahren machte Spaß.

Der Parkplatz am Spatzennest war zunächst frei. Nach und nach kamen drei Autos. Sie parkten nebeneinander an einer Seite und nahmen nicht viel Platz weg. Zwischendurch kamen auch Gruppen zu Fuß durch, die zu einer Veranstaltung im Spatzennest wollten.

Wenn es zu eng wurde, fuhr ich auf die Rückseite des Buchenring hoch und machte manchmal ein paar Sekunden Pause an einem der Geländer. Bei dem warmen Wetter hatte ich zum ersten mal seit einem Monat eine ungepolsterte Hose an. 

Ich fuhr eine halbe Stunde und blieb dabei fast ununterbrochen auf dem Sattel sitzen. Einmal musste ich absteigen, weil ich an einer Gehwegkante hängengeblieben war. Wenige Sekunden später saß ich wieder auf dem Sattel.


Nach stand wieder eine kleine KIeberei an. Die Löcher, an denen der vordere Griff am Sattel angeschraubt wird, sind ausgeleiert. Ich habe sie deshalb mit Kleber aufgefüllt. Das ist zwar keine Dübelmasse, hält aber vielleicht. Abgesehen von den Problemen an den Griffen ist der Sattel wie neu. Der Viscount-Sattel hat eine vergleichsweise lange Sitzfläche, auf der es sehr bequem ist. Ich sitze gerne drauf.

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In der letzten Zeit habe ich angefangen, Videoschnipsel als Reels auf Facebook und Instagram zu teilen. Da sind auch ältere Dinger dabei, wie das hier vom August 2016.

2.10.22

Irisches Wetter

Petrus fährt zur Zeit irisches Wetter. Es regnet oft, zwischendurch kommt auch mal die Sonne raus und die Wiesen sind grün. Gestern fiel diesem Wetter der Astronomietag zum Opfer. Heute Nachmittag regnete es auch wieder. Das war gar nicht so übel, denn ich hatte noch am Rechner zu tun. Nach 16 Uhr kam die Sonne raus und machte Lust auf das Einrad. Ich war zehn Tage nicht mehr gefahren. Es musste mal wieder sein.

17:14 fuhr ich los, um ein Bisschen in Südost herumzufahren. Es machte gleich wieder Spaß. 

Weil die Lichtverhältnisse mit der tief stehenden Sonne interessant aussahen, nahm ich gleich am Anfang ein kurzes Video auf. Daraus ließen sich auch ein paar Einzelbilder gewinnen.

Zunächst fuhr ich ein paar Achten. Nahe bei der Kamera fuhr ich dabei die Rechtskreise, die ich schlechter kann. Deshalb die abgespreizten Arme.

Das Licht reichte noch aus, um kontrastreiche Details, wie Speichen oder Reifenprofil scharf abzubilden. Der Stiefel erscheint dagegen verwaschen.

Heute hatte ich Glück bei den nahen Vorbeifahrten, dass ich mehrfach günstige, formatfüllende Abstände erwischt habe.

Nächste Runde: Mit etwas Glanzlicht werden auch die Stiefel wieder besser gerendert.
Auch hier klappt das noch.
Am Ende des Rechtskreises der zweiten Acht
Die nächste Acht
Im August hatte ich mal geschrieben, dass sich Einrad fahren ein Bisschen wie Tanzen anfühlt. Ein Vorteil des Einrades ist, dass ich dabei bequem sitzen kann. Und ich kann in hohen Stiefeln "tanzen", was am Boden schwerfällig wäre.
Jetzt ein paar Linkskreise. Beim ersten passe ich gerade so in die Bildecke.
Hier ist es besser.


Zum Schluss noch eine Acht und dann absteigen. Wegen der leichten Kurvenlage steige ich schräg nach vorn ab.
Gleich ist der linke Fuß unten.
Bodenkontakt
Wenn  ich anfangs eine Pause unten auf der Mauer machte, war noch alles von der Sonne beschienen. Wenige Minuten später war es vorbei damit. Ich musste auch aufpassen, wenn ich im Gegenlicht in den Schatten fuhr.

Oben am Buchenring schien 17:50 noch die Sonne. 

Ein paar Minuten später wollten sich zwei Kinder auf das Einrad setzen. Sie waren aber noch zu klein dafür. Nach einer Dreiviertelstunde beendete ich das Fahren.