Nach einer kalten, verregneten Woche war für das Wochenende schönes Wetter angekündigt. Der Sonntag-Mittag war für das Einrad frei und ich hatte mich schon darauf gefreut. Dem stand zunächst etwas entgegen. Gestern war ich bei einem Konzert, bei dem zwei Bands ZZ Top und die Stones sehr gut coverten. Das Publikum war entsprechend betagt und es wurde eine Bierverteilungsmethode aus DDR-Zeiten gepflegt. Es wurden Runden gegeben. Weil dabei der Altruismus durchschlägt, wird deutlich mehr Bier getrunken als bei der heute üblichen individualistischen Methode.
Auf dem Heimweg bot es sich an, nachzusehen, ob Fielmann nach dem Auslaufen der Energiesicherungsverordnung den Werbebildschirm noch nachts abschaltet. Sie fahren das Ding weiterhin runter. So ist das Leuchten nur schwach. Die Innenstadt von Altenburg ist nachts einigermaßen angenehm duster und diese Werbebildschirme bringen mit großem Abstand die meisten Candela auf die Augen und geben viel blaues Licht ab. Wenigstens dieser eine störte nicht mehr.
Morgens fühlte es sich an, als hätten wir die Schwerkraft des Jupiter. Bei dem schönen Wetter blieb aber der Drang aufs Einrad bestehen. Schließlich sitzt man darauf bequem und kann die gefühlt höhere Schwerkraft gut aussitzen. Überwindung kostete nur die anstrengende Prozedur des Aufstehens. Um schnell wieder bequem sitzen zu können, verzichtete ich auf das Frühstück und steckte einen Apfel ein, um den draußen auf dem Einrad zu essen.
12:24 saß ich dann draußen auf dem Einrad. Es war wie immer wunderbar bequem, was heute bei der gefühlt höheren Schwerkraft besonders auffiel. Zudem hatte ich die Dafna-Stiefel an. Das sind die bequemsten und das Einrad lässt sich damit besonders leicht fahren. Israelische Qualität, leider nicht mehr erhältlich.
Ich hatte vor, ein Video davon aufzunehmen, wie ich den Apfel esse. Weil am Spatzennest Kinder spielten, musste ich öfters ausweichen, was ein Video gestört hätte. Nach einer halben Stunde machte ich es trotzdem.
Ich hatte zuvor noch nie beim Fahren etwas gegessen. Weil ich schon tausende male während der Fahrt die Nase geputzt hatte, stellte ich mir das einfach vor. Auf den Geraden war es dann auch sehr einfach, eigentlich nicht anders, als wenn ich gestanden oder auf einem festen Möbel gesessen hätte. Das ergibt Möglichkeiten zu Zeiteinsparung. Z.B. ein paar (vegane) Knacker einstecken und beim Fahren das Abendbrot erledigen. Die Hände sind eh weitgehend frei.
Das Video dazu. Um die Aufnahme zu bewerkstelligen zu können, musste ich bei der gefühlt höheren Schwerkraft zweimal absteigen und war danach immer wieder froh, endlich sitzen zu können.
Irgendwann reizte es mich dann doch noch einmal, um einen Slalom zu legen, bei dem die Steine viel enger liegen, als sonst. Da erreichte ich die Grenze meiner Fähigkeiten. Bei der Fahrt zur Kamera hin sieht es noch easy aus. In der Gegenrichtung fahre ich auf einen Stein und bin draußen. Danach bin ich wieder sicher. Das Video endet plötzlich, weil der Speicher voll war.
Nach 70 Minuten beendete ich das Fahren. Fazit: Wenn ihr euch mal schwach fühlt, setzt euch auf ein Einrad. Das stützt euch und ist bequem.
Nach der letzten Fahrt gab es einen Kälteeinbruch mit ersten Nachtfrösten und Regen am Tag. Heute war es regnerisch, aber mit 13°C ziemlich mild. Nachmittags kam sogar kurzzeitig die Sonne raus. Nach Feierabend hatte ich Zeit für das Einrad. Im Wald war Schlamm zu erwarten, deshalb fuhr ich ab 17:42 wieder in der Gegend um das Spatzennest. Für Fotos oder Videos erschien es mir zu dunkel.
Es wuselten wieder einige Kinder auf dem Gelände herum und wieder wollte eins sich auf das Einrad setzen. Es sah aber schnell ein, dass es zu hoch war. Ich gab dazu den Tipp, dass es Einräder für Kinder für weniger als 100 Euro gibt.
Dass es Herbst ist, lässt sich inzwischen deutlich an den Blättern erkennen. Nachdem Petrus gestern den Garten gegossen hatte, zeigte sich das Wetter heute doch nochmal von der schönen Seite.
Freitag der Dreizehnte zeigte sich nicht als Pechtag. Das einzige Missgeschick war, dass der Deckel einer Flache Gallseife zerbrach.
Am frühen Abend lag die Temperatur noch über 20°C. So bot es sich an, nochmal mit kurzärmeligen T-Shirt zu fahren. 17:45 ging es los. Auf Videos und Fotos verzichtete ich heute. Ich fuhr einfach nur entspannt zwischen den zwei Parkplätzen am Spatzennest hin und her und genoss dabei das schöne Wetter und das angenehme Sitzen auf dem Einrad. Das machte ich eine halbe Stunde lang.
Heute war das Wetter nach einem schönen Sonnenaufgang sommerlich warm mit Temperaturen über 20°C. Laut Wettervorhersage sollte es der letzte Schönwettertag sein. Nach ein paar Regentagen soll es kalt werden. Der Abend war eigentlich nicht für das Einrad verplant. Es war eine klare Nacht angekündigt. Der Himmel war aber so sehr mit Cirren zugeschmiert, dass keine Aussicht auf eine astronomische Beobachtung bestand.
Gegen 18:15 kam ich zu Hause an. Weil knapp drei Wochen nach der Tagundnachtgleiche die Dämmerung immer noch sehr schnell abläuft musste ich mich beeilen. Ich tauschte nur die Jeans gegen eine Radlerhose, steckte die Füße in die federleichten Equithéme-Stiefel, mit denen sich schnell und ohne Lärm das Treppenhaus herunterrennen lässt, prüfte den Reifendruck nur mit der Hand und saß 18:24 draußen auf dem Einrad. Zu diesem Zeitpunkt ging gerade die Sonne unter. Die Hausnummernbeleuchtungen der Plattenbauten waren bereits eingeschaltet.
Zunächst wollte ich nur zehn bis fünfzehn Minuten herumfahren und so Abschied vom schönen Wetter zu nehmen. Wie meistens fühlte ich mich aber auf dem Einrad sehr wohl und wollte länger darauf sitzen bleiben.
18:39 war die provisorisch anmutende Straßenbeleuchtung an. Die hatte ich früher öfters als schlimmste Lichtverschmutzungsquelle von Südost gegeißelt, weil nur ein geringer Teil des Lichts auf Parkplatz und Straße gelangt. Seit das Licht vor 22 Uhr abgeschaltet wird, ist das Problem entschärft. Die Natriumdampflaternen leuchteten inzwischen auch. Allmählich begann das Zweilicht aus natürlichem und künstlichem Licht.
Zum Zeitpunkt der Aufnahme war ich nun 24 Minuten auf dem Einrad und wollte die halbe Stunde noch voll machen. Zum Abschluss fuhr ich eine Runde um die Bushaltestelle Pappelstraße. Dabei geriet das Einrad ins Interesse zweiter Kinder. Das eine wollte unbedingt mal auf dem Sattel sitzen. Das ließ sich an einem Geländer machen. Das andere interessierte sich dafür, ob man mit Reitstiefeln bequem fahren kann. Schließlich wollten beide wissen, ob sich das Einrad auch auf der Wiese fahren lässt. Mit dem schmalen Reifen sollte das nicht sonderlich gut gehen. Ich probierte es aus. War eine anstrengende Angelegenheit. So kam ich bei diesem abendlichen Fahren auf 35 Minuten.
Ansonsten war das Einrad mal bei ABG.TV im regionalen Fernsehen zu sehen. In der Mediathek ist der Beitrag noch sichtbar.
Vormittags ging ein Landregen runter. Laut Wettervorhersage sollte mittags die Sonne hervorkommen. Das wurde aber verschoben und so begab ich mich bei trübem Wetter und 13°C mit dem Einrad nach draußen und fuhr 12:28 los. Der Regen hatte aufgehört, aber der Parkplatz am Spatzennest war noch nass.
Zu Beginn nahm ich ein Video von einem Slalom auf. Auf nassem Boden fährt sich so etwas deutlich anders als bei Trockenheit. Man hat zwei Möglichkeiten, ein Einrad zu lenken. Die eine ist, sich in die Kurve zu legen, die andere, das Becken gegen den Oberkörper zu verdrehen und so den Sattel wie einen Lenker zu benutzen. Die zweite Methode geht bei Nässe besser und eignet sich für kleinere Korrekturen. Ähnliches machen Kunstradfahereinnen. Sie stehen dabei auf dem Lenker und drehen diesen durch ruckartige Bewegungen. Theoretisch wird dafür die Möglichkeit zur Kurvenlage eingeschränkt, weil man seitlich wegrutschen könnte. Am Spatzennest ist mir das aber noch nie passiert. Insegsamt bin ich hier also bei Nässe wendiger.
Bei der zweiten Fahrt zur Kamera hin leistete ich mir dabei einen heftigen Wackler. Ursache war, dass ich den ersten Stein verhältnismäßig nahe der Bordsteinkante gelegt hatte. Nach dem Wenden kam ich deshalb schwierig in den Slalom rein und fand nicht gleich den Rhythmus.
Dann kam ich bei 0:33 an einen Stein, der außerhalb der Linie lag.
Um den kam ich noch ohne Wackeln herum. Gut zu sehen ist auch, wie nass der Reifen ist.
Danach passiert der Wackler, fällt auf dem Video vielleicht nicht sonderlich auf, war aber im Bauch deutlich zu spüren.
Übrigens war es bei der noch vorhandenen Wolkendecke ziemlich hell, so dass auch Bilder in unmittelbarer Kameranähe wenig Bewegungsunschärfen aufweisen.
Danach fuhr ich noch in der Gegend herum und fand noch einen zweiten Vorteil der Nässe. Wenn ich auf den gebogenen Weg zum südwestlichen Eingang des Spatzennest hochfuhr, zeichnete der nasse Reifen eine Linie auf die Steine, die auch herunter eine ideale Linie war.
Insgesamt fuhr ich heute eine halbe Stunde mit dem Einrad.
Am Feiertag ist das Spatzennest geschlossen und der Parkplatz leer. Das bot die Möglichkeit, einmal außerhalb eines Wochenendes dort mit dem Einrad ein paar Runden zu drehen. Obwohl wir nun Oktober haben, war es mit über 20°C noch sommerlich warm, als ich 10:51 Uhr losfuhr. Es wehte zwar ein lebhafter Südwestwind, der brachte aber ziemlich warme Luft und ließ es nicht gefühlt kühler erscheinen.
Zu Beginn nahm ich einen Minislalom mit dem Handy auf.
(Sollte anstatt des Videos nur eine "Gebetsmühle" zu sehen sein, bitte auf das Wort YouTube klicken)
Davon drei Einzelbilder. Hier hatte ich gerade die Steinlinie passiert.
Eine Runde später sah das fast identisch aus.
Hier habe ich das Einrad schon fast auf das Geradeausfahren ausgerichtet.
Einen zweiten Minislalom nahm ich an den Schwellen auf, die den Autoverkehr entschleunigen sollen.
Dort erwischte ich mal einen Abstieg aus einer Perspektive schräg von oben, leider nur am Bildrand.
Weil ich aus der Kurve komme, setze ich etwas schräg auf.
Um in die Senkrechte zu kommen, mache ich einen seitlichen Ausfallschritt. Mit den Stiefeln kann es nicht passieren, dass ich mir bei so etwas ein Fußgelenk verstauche oder zerre.
Für ein weiteres Video fuhr ich längliche Runden.
Heute hatte ich die Dafna-Stiefel an, die für solche Kurvereien am besten geeignet sind.
Während die Wenden etwas anstrengend sind, eignen sich gerade Abschnitte zum entspannten Sitzen.
Die vielseitige Leipziger Künstlerin Gisela Kohl-Eppelt schaut sich meine Einrad-Kurzvideos an. Vor wenigen Tagen unterhielt sie sich während einer Feier mit anderen darüber. Dabei sagte sie sinngemäß, dass der Oberkörper dabei weitgehend ruhig bleibt und die Steuerung hauptsächlich mit den Muskeln im Becken erfolgt. Das ist richtig beobachtet und etwas Schönes am Einrad Fahren.
Mit Bewegungen dieser Muskeln sind auch mehrere andere schöne Beschäftigungen verbunden und Einrad fahren ist ein sinnlicher Genuss. Im Unterschied zum Tanzen wird dabei das Körpergewicht vom Sattel getragen und der Sattel behindert die Bewegungen nicht. Man sitzt schön bequem und muss nicht darauf achten, dass irgendwelche Steuerelemente mit den Händen erreichbar sein müssen. Es dürfte keine andere Sitzgelegenheit geben, auf der so etwas möglich ist. Auch die hohen Stiefel beeinträchtigen diese Leichtigkeit nicht.
Wieder eine nahe Vorbeifahrt. Je ovaler das Rad aussieht, desto mehr Kurvenlage hat es. Hier ist sie gering.
Aus der Kurve herausgekommen kann man sich sofort entspannen.
Eine nahe Vorbeifahrt mit etwas mehr Kurvenlage
Zwischendurch kam die Sonne raus.
Gleich geht es in die nächste Wende.
Hier fahre ich sie. Die Sonne macht Kratzer an den Stiefeln sichtbar. Für 20 Jahre Benutzung sind sie aber insgesamt gut erhalten. Die Schäfte sind nicht zerknautscht.
Der Abstieg ist dann auch noch verhältnismäßig gut ins Bild gekommen.
Ich war inzwischen mehr als eine halbe Stunde mit den Einrad draußen, da kam ich spontan auf die Idee, in den Wald zu fahren. Ich verzichtete darauf, auf das geländetauglichere Einrad mit dem Litte Big Ben Reifen zu wechseln und fuhr sofort los.
Zum Wald kam ich schnell. Eine kritische Stelle war war ein Transporter, der mit offenen Hecktüren auf dem Gehweg stand. Es blieb nur wenig Platz zwischen einer Tür und der Gehwegkante. Weil ich nicht räumlich sehen kann, ist es mir nicht möglich, von weitem abzuschätzen, ob ich da durchpasse. Ich muss also nah heranfahren und im letzten Moment entscheiden, ob es sicherer ist abzusteigen. So näherte ich mich vorsichtig der Tür und musste ließ auch noch ein paar Fußgängerinnen durch. Vielleicht drei oder vier Meter vor der Engstelle wurde ich zuversichtlich und fuhr an der Tür vorbei.
Im Wald macht sich allmählich der Herbst bemerkbar. Blätter fallen. Das hat den Nachteil, dass der Schotter schlechter und später bei dichter Laubdecke überhaupt nicht mehr sichtbar ist. Kommt Nässe hinzu, wird es gefährlich. Verliere ich beim Hängen bleiben an einem Stein viel Geschwindigkeit, muss ich kräftig treten, um nicht nach vorn umzukippen. Auf nassen Laub bekommt das Rad Schlupf und beschleunigt nicht. Ich kann mich auch nicht von einer Pedale abstoßen und abspringen, weil sich die Pedale mit dem rutschenden Rad dreht. So kommt es zum Sturz. Meinen letzten Sturz hatte ich vor zwei Jahren aus diesem Grund. Wobei ich zwischen unkontrollierten Abstieg und Sturz unterscheide. Beim unkontrollierten Abstieg komme ich selbst auf den Stiefeln zu stehen, muss aber das Einrad loslassen. Beim Sturz berühre ich mit mehr als den Stiefeln den Boden, z.B. Knien, Händen oder dem Allerwertesten. Dass der letzte Sturz zwei Jahre zurückliegt, belegt, dass das Einrad fahren nicht sonderlich gefährlich ist.
In der Zeit seit der letzten Fahrt hatte es keinen Niederschlag gegeben. Die Waldwege waren betonhart und die Fahrt auf dem Schotterboden sehr holprig. Kein ideales Gelände für einen schmalen Reifen.
Auf der Paditzer Straße fuhr ich aus dem Wald heraus. Draußen wehte ein kräftiger Wind, gegen den ich mich lehnen musste. Einmal brachte mich eine Böe ins Wackeln. Das war nicht so angenehm, weshalb ich vor der Brücke auf der Landwirtschaftsausfahrt wendete. Da bekam ich eine Böe von hinten und musste schnell treten, um das Gleichgewicht zu halten. Im Wald fühlte ich mich dann trotz der Holperei wieder wohler und fuhr zurück nach Südost. Der Transporter mit den offenen Türen stand noch da und ich passierte zum zweiten mal die Engstelle.
Den gesamten Abstecher in den Wald hatte ich ohne einen Halt zurückgelegt. Jetzt wurde eine kurze Pause fällig. Laut EXIF-Daten war es nun 11:53 Uhr. Ich war also eine Stunde und zwei Minuten mit dem Einrad draußen. Aufhören wollte ich noch nicht. Wegen der oben beschriebenen Leichtigkeit kann man viel Zeit auf dem Einrad verbringen. Drückt der Sattel doch einmal, kann ich mich mal kurz auf eine Mauer setzen. Dann ist er wieder wunderbar bequem. Die Kombination Radlerhose/Stiefel macht es für die Beine dauerhaft angenehm.
Ich fuhr dann noch 20 Minuten auf dem Gelände am Spatzennest herum und beendete das Fahren nach insgesamt gut 80 Minuten.