6.8.22

Gefälle-Tests mit Bemme an der Umgehungsstraße

In der Nacht brachte Regen Abkühlung. Mittags war das Wetter bei 20°C, Sonne und kühlem Wind angenehm. Für die Jahreszeit bestes Einradwetter und gute Bedingungen, etwas möglicherweise Anstrengendes zu probieren. Mit dem früheren Leipziger Einrad mit dem dicken Reifen (Bemme) wollte ich das Gefälle an der Umgehungsstraße zwischen Zschechwitzer Straße und Tunnel herunterfahren. Das könnte evtl. schwieriger als mit dem anderen Einrad sein, weil der dicke Reifen hart aufgepumpt sehr leicht rollt und das Rad schwieriger zu bremsen sein könnte.

12:41 fuhr ich los, erreichte drei Minuten später den Wald und nach acht Minuten die Paditzer Straße. Beim Blick in Richtung Pleißental ließ der Herbst grüßen. Manche Felder sind abgeerntet, andere umgepflügt.


Die Brücke über die Umgehungsstraße war noch von Laub verhüllt. Die Fahrt verlief entspannt.


Das Einrad rollte mit mir auf dem Sattel leicht dahin. Dazu hatte ich die Black Forrest Stiefel an, mit denen anstrengende Strecken am leichtesten zu fahren sind.

Bald kam die Brücke in Sicht.

Von oben ist die Aussicht gut. Rechts ein Blick in Richtung Ehrenberg.

Links die Umgehungsstraße in Richtung Nordwesten

Unterhalb der Brücke bog ich südwestwärts ab und fuhr weiter an der Umgehungsstraße auf das Gefälle zu. Der Betonsteinweg war mit schmalen Reifen merklich anstrengender zu fahren, als Asphalt. Mit der harten Bemme ist der Unterschied geringer. Kraft gespart.

Mit schönem Blick nach Kotteritz begann das Gefälle zunächst leicht.

Die nächste Stufe war etwas steiler, aber immer noch leicht zu fahren. Die Kante bei der Birke deutet die nächste Stufe an.

Auf dem letzten Stück geht es dann ziemlich steil runter. 

Normalerweise ist das Sitzen auf dem Einrad sehr angenehm. Man sitzt aufrecht und weil man ständig leichte Hüftbewegungen macht, tut der Rücken auch nach langen Sitzen nicht weh (beim Gesäß ist es manchmal etwas anders). Bei anstrengenden Abschnitten oder nach langen Fahrten macht sich bei mir manchmal bemerkbar, dass das linke Bein schwächer ist. Dann sitze ich verdreht auf dem Sattel, um das auszugleichen, was unbequem ist und irgendwann dazu führt, dass der Rücken weh tut.

Auf diesem letzten Stück hatte ich bisher immer verdreht gesessen und mich gefreut, wenn es endlich vorbei war. Heute gab es das Problem nicht. Ich saß schön bequem, gerade ausgrichtet und spürte dadurch deutlicher, dass sich mich nach hinten gelehnt hatte. Wenn es nicht völlig ungefährlich wäre, hätte es vielleicht Angst bereiten können, nach hinten umzufallen. So war die Gewohnheit stärker und mir gefiel das irgendwie. Ob das mehr am Reifen lag oder dem in den letzten Posts beschriebenen Balaton-Effekt, lässt sich nicht feststellen. Auf jeden Fall komme ich mit diesem Einrad den Berg gefahrlos runter und das Experiment hat geklappt.

Unten ist die Linkskurve zu sehen, die zum Tunnel durch den Hang führt. Drüben geht es dann steil aufwärts. Ich hörte Traktorengeräusche näher kommen. Mit der Bemme lässt es sich gut bergauf fahren. Ich versuchte noch Meter zu gewinnen, den  bergauf ist ein freier Aufstieg anstrengend. Der Traktor setzte dann aber zum Überholen an. Er hatte keinen Hänger. So brauchte ich nicht abzusteigen.

Wenig später näherte ich mich wieder dem Wald. Die merkwürdigen Unschärfen auf der rechten Seite entstanden, weil ich versehentlich einen Effektmodus aktiviert hatte.

Der erzeugt mit dem Tiefenunschärfe den Eindruck von Makroaufnahmen. Der Vordergrund sieht hier wie eine Miniatur aus. Bei der Landschaftsaufnahme zuvor fehlen Vordergrundobjekte und der Algorithmus macht seltsame Sachen.



Noch während der Fahrt bekam ich das wieder zurückgesetzt und ein Bild, wie ich auf dem Einrad sitze.

Zuerst hatte ich vorgehabt, auf einem schmalen Weg zwischen den Bänken hindurch in den Wald hinein und nach Hause zu fahren. Diesen Weg verfehlte ich und musste absteigen. Es war die erste Pause seit ca. 27 Minuten ununterbrochender Fahrt, also auch ohne Geländerpausen.

Beim Anblick der Stiefel kommt der Gedanke, dass ich wohl vegan unterwegs gewesen bin. Das meisten Stück Tier, was man gewöhnlich herumträgt, steckt im Leder der Schuhe. Der Sattel hat auch nur Kunstleder.

Die Fahrt war bisher unerwartet unanstrengend gewesen. Deswegen kam ich auf die Idee, die Strecke durch den Tunnel nochmal zu fahren, jetzt in der umgekehrten Richtung.

Das Maisfeld nun links

Eine Kurve kurz vor der Zwickauer Straße

Vor der Zwickauer Straße bog ich links ab.

Am Rand zeigten sich zahlreiche Blüten.

Die Kurve in Richtung Umgehungsstraße

Das Gefälle in Richtung Tunnel begann sanft.

In der Kurve nimmt das Gefälle zu. Hier habe ich mit dem dreifachen optischen Zoom fotografiert. Der Anblick ähnelt so eher dem vom Einrad aus.

Normalbrennweite

Die Kurve zum Tunnel

Der Tunnel wurde sichtbar.

Es geht hindurch.

Danach bog ich links ab und fuhr nach oben.

Der Weg nach oben. Hier passierte es einmal vorübergehend, dass ich verdreht sitzen musste, um eine Schwäche des linken Beines auszugleichen.

Auf der weiteren Fahrt gab es keine Besonderheiten. 13:39 kam ich im Buchenring an und fuhr noch einmal über das Parkplatz am Spatzennest, um die Stunde voll zu machen.
 

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