21.5.20

Zu Himmelfahrt nach Quasnitz

Gestern hatte ich nach dem erfolgreichen Holpertest der polsterlosen Hose einen Test auf einer längeren Strecke auf den Plan genommen. Auf längeren Strecken machen sich auch bei gepolsterten Hosen Druckstellen und Wundreibungen bemerkbar. Nach etwa einer Dreiviertelstunde ununterbrochenem Fahren fängt es allmählich an, zu drücken. Eine kurze Pause beseitigt dieses Gefühl wieder. Das Druckgefühl macht sich danach in einer kürzeren Zeit wieder bemerkbar. Das ist kein Problem, weil das nächste Brückengeländer zum Draufsetzen immer schnell erreichbar ist. Bei Hitze schwitze ich leicht auf dem Polster und bei mehr als zwei Stunden Fahrt kam es gelegentlich zu leichten Wundreibungen, die aber am nächsten Tag wieder weg waren.

Am heutigen Himmelfahrtstag hatte ich nach dem Mittagessen Zeit für eine längere Tour. Ich nahm mir mindestens zwei Stunden vor. Geeignete Strecke ist der Luppedeich Richtung Schkeuditz. Dort war zwar heute mit Staus durch Menschenmassen zu rechnen, aber ich fuhr erstmal hin. 12:44 stieg ich auf. Zur Brücke der Gustav-Esche-Straße nahm ich den Weg an den Sportplätzen vorbei, weiter am östlichen Ufer der Kleinen Luppe, weiter zum Heuweg, durch die Unterführung zum Güterring,  - wobei ich den Eindruck hatte, dass sich das Einrad mit der dünnen Hose leichter durch die Unterführung lenken ließ - an der Nahle entlang.

Um den Sitztest etwas härter zu machen, hatte ich auf den beiden Brücken über die Kleine Luppe keine Pausen gemacht und das Einrad langsam gefahren. Je sanfter ich auf die Pedalen trete, desto mehr Oberkörpergewicht ruht auf dem Sattel. So brauchte ich 28 Minuten bis zur Brücke. Unterwegs war ich zwei Himmelfahrtskommandos begegnet, die sich über ein "geklautes" Rad mokierten. Immerhin hielt es jemand für "clever, mit dem halben Rad weiterzufahren".

Der Himmel war wolkenlos. Die relativ helle Farbe der Hose erwies sich in der prallen Sonne als vorteilhaft. Die USG-Stiefel hatten sich wegen der weiten Schäfte bereits vorher als sonnenscheintauglich erwiesen.

Ich fuhr dann durch die Burgaue zur Brücke 51.371461, 12.29833, die nach Stahmeln führt, um das Ufer zu wechseln. Die Überquerung erforderte Timing. Drüben fuhren große Fahrradkolonnen und von der Brücke muss man mit etwas Schwung herunterfahren, weil man eine leichte Steigung in einer Kurve aufwärts fahren muss, um auf den Deichweg zu gelangen.



Auf dem Deichweg herrschte weiterhin reger Fahrradverkehr. Für ein Landschaftsfoto wartete ich eine Lücke ab. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon eine Brücke passiert und fuhr auf die Brücke bei Quasnitz zu. 



Am anderen Ufer waren vor der Brücke Bio-Rasenmäher eingesetzt. Die Brücke erreichte ich 13:45.


Damit war ich eine Stunde unterwegs und es stand fest, dass die Tour mindestens zwei Stunden dauern würde.

Kurz vor der Brücke fühlte sich das Gemächt kalt und taub an. Das ist keine neue Erfahrung. Ein kurzes Aufstehen beendet das Problem. Das geht auch während der Fahrt, weil die Brücke sehr nah war, war das nicht nötig.

Die angezeigten Koordinaten weichen nur Bogensekunden von der Messung an gleicher Stelle vom 12.5. ab.
Ich stand auf den Pedalen und lehnte am Geländer. Das Gemächt war schnell wieder ordentlich durchblutet.



Nach ein kurzer Blick auf die Schafe, dann machte ich mich auf den Rückweg. Beim Start war wieder Timing nötig, damit ich nicht gleich wieder an einer Klumpenbildung absteigen musste.




Die Bio-Rasenmäher belegten viel Fläche, hier ist ungefähr die Mitte der Herde.



Am linken Bildrand istr das Ende zu sehen.

Hose und Stiefel waren auf dem Deichweg der Sonne ausgesetzt. Zur Überhitzung kam es trotzdem nicht. Das ich nicht sonderlich auf dem Sattel schwitzte, empfand ich als Vorteil der neuen Hose.



Ich kam an Futter-Esparcetten. Visuell hatte ich schon gesehen, dass diese Bestimmung richtig gewesen war. Ich versuchte noch, ein besseres Foto zu machen, als am 12.5., bekam das aber während der Fahrt nicht hin.


Auf der Brücke 51.371461, 12.29833 wechselte ich dann wieder das Ufer und fuhr in die Burgaue. Dort war es schön gemütlich, kaum Leute und schattig. Auf der Brücke 51.3633, 12.3016 machte ich die nächste kurze Pause. Das Gesäß war nicht zerschunden in den Stiefeln fühlte ich mich trotz fast sommerlicher Verhältnisse immer noch sehr wohl. Zu dieser Zeit war ich anderthalb Stunden unterwegs. Der Test lief also gut.



Neun Minuten später war ich schon wieder auf der Gustav-Esche-Straße. Am Nahleufer wuchert der Japanische Flügelknöterich.

Wie schon bei der Hinfahrt war die Pause hier sehr sonnig. Ich fuhr dann weiter. An der Schranke vor der Hans-Driesch-Straße machten Betrunkene sportliche Übungenn. Einer stürzte dabei ab, was lautes Gelächter auslöste. Es sah auch komisch aus. Er hatte sich dabei anscheinend nicht weh getan, denn er stand auf und lachte mit.

Nach 2:10 Stunden beendete ich die Fahrt. Gegen Ende hatte es manchmal links im Schritt etwas gezwickt. Wundgerieben hatte ich mir dabei nichts. Die ungepolsterte Hose ist somit auch für Touren von mehr als zwei Stunden geeignet, vor allem bei hohen Temperaturen und Sonnenschein.

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