10.5.20

Auf dem Luppedamm bis Quasnitz

Ein Wetterumschwung war angekündigt. Er sollte am Nachmittag mit Regen beginnen und mit einem kalten Montag seine Fortsetzung finden. Als ich 13:00 mit dem Einrad das Haus verließ, waren 21°C. Ich hatte Schwüle befürchtet, war aber angenehm überrascht. Ein leichter Wind kühlte sogar etwas. So war es ein schönes Einradwetter. Schwüle bewirkt, dass die Verdunstung des Schweißes erheblich eingeschränkt ist. Aus der relativen Luftfeuchte, die in den Wettervorhersagen angegeben wird, kann man nicht direkt entnehmen, ob das Wetter schwül ist oder nicht. Bei kühlem Wetter wird man auch bei 90% Luftfeuchte seinen Schweiß noch los, bei Hitze bei deutlich weniger Prozenten schon nicht mehr. Die absolute Menge Wasserdampf je Kubikmeter Luft zählt. Der Grenzwert beträgt 13,5 Gramm. Das entspricht einem Taupunkt von 16 oder 17°C. Unter dieser Temperatur kann die Luft dann das Wasser nicht mehr halten. Man kann auch relative Luftfeuchte und Temperatur in Taupunkt oder Wasserdampfmasse umrechnen. Bequem geht das bei Wetterochs. Eine nachträgliche Berechnung damit ergab für den Start der heutigen Tour 14°C Taupunkt und 12g/m² Wasser in Luft.


Wärmebedingt hatte ich wieder die USG-Stiefel vorgezogen. Zu Ostern war ich damit schon einmal bei 21°C eine Stunde unterwegs gewesen. Bisher war ich mit diesen Stiefeln merklich langsamer unterwegs, als mit dem anderen Paar. Heute gab es diesen Unterschied nicht mehr. Nach 25 Minuten hatte ich auf der Route Friesenstraße, Waldluft, Heuweg, Güterring und Nahleufer die Gustav-Esche-Straße erreicht. Wahrscheinlich hat das häufige Fahren der letzten Wochen die Fußgelenke soweit trainiert, dass ich auch mit den sehr weichen Stiefeln besser vorwärts komme.

Während einer kurzen Pause auf der Brückenmauer entschied ich mich dazu, an der Luppe weiter nach Westen zu fahren. Eine Gelegenheit zu testen, wie sich die Stiefel bei einer längeren Fahrt und bei Wärme anfühlen.
Der Weg hinter dem Nahleauslassbauwerk am Südufer der Luppe ist ausgetrocknet und der Schotter liegt locker. Dadurch knirschte das Rad beim Fahren. Zur Schonung des Reifens wollte ich diesen Weg auf der Heimfahrt nicht mehr nehmen.
Auf dem Bild ist der Blick von der Brücke zurück zu sehen.

Ich wechselte auf der Brücke (51.371461, 12.29833) erstmals mit den neuen Stiefeln das Ufer und fuhr dann weiter in Richtung Westen.

Auf dem Deichweg war viel Betrieb, hauptsächlich Fahrräder, auch Inline-Skaterinnen. Probleme ergaben sich dadurch nicht. Hin und wieder gab es positive Kommentare.




Bald erreiche ich die nächste Brücke (51.376049, 12.278096). Ich hatte mir vorgenommen, solange zu fahren, bis es 14:00 Uhr ist und dann noch zur nächsten Brücke. Wenn man nach rechts abbiegt, kommt man nach Lützschena.




Es ist 13:56, also fahre ich weiter. Die nächste Brücke ist schon zu sehen.



Am Wegesrand zeigen sich lila Blüten der Heidenelken.



Die nächste Brücke (51.380931, 12.270296) ist erreicht. Rechts ab geht es nach Quasnitz. Schkeuditz wäre nicht mehr weit. Alledrings ist es nun 14 Uhr. Ich mache am Brückengeländer eine Pause.



Auf dem Hosenbein ist ein Passagier bis hier her mitgefahren.

Die zweite Pause. Am Wendepunkt fühlten sich die Stiefel nach einer Stunde Fahrt noch sehr gut an.
Kompass-Bestätigung
Im Unterschied zur Fahrt vom Dienstag funktionierte heute das Unterlegen des Satellitenbildes. Die Ausrichtung scheint nicht zu stimmen. Da wo Osten angezeigt wird, ist Norden. Das liegt daran, dass die App die Bilder immer mit Norden oben unterlegt, egal wohin das Handy gerichtet ist.



Auf dem Rückweg fielen mir Pflanzen mit rosa Blüten auf, die wie kleine Lupinen aussahen. Sind das irgendwelche Wicken?

Anmerkung vom 21.5.: Nach Hinweisen in Facebook sind es Futter-Esparcetten.




Auf der Brücke (51.371461, 12.29833) überquerte ich später die Luppe und fuhr in die Burgaue. Von der Brücke (51.3633, 12.3016) auf dem Nebenweg des Kilomterweges war gut das rasche Verschwinden des Bärlauchs zu sehen. Die Blätter verrotten sehr schnell und zurück bleibt braune Erde. Oder Brennnesseln und Waldmeister besetzen den freigewordenen Platz.


Für die Aufnahme und für die dritte Pause hatte ich mich auf das Brückengeländer gesetzt. Sich mal auf etwas zu setzen, was quer zum Sattel verläuft, entlastet das Gesäß. Hinterher muss ich auch nicht vom Boden aufsteigen. Nun war es 14:34.
Zehn Minuten später machte ich schon die nächste Pause. Nach 1:45 Stunden fühlte ich mich in den Stiefeln immer noch wohl. Das Futter saugte den Schweiß noch gut auf und an den Waden war es wegen der Schaftweite auch nicht zu warm geworden. Nach einem alten Test sind Gummireitstiefel bis 25°C verwendbar. Die Bedingungen sind mit der Tour heute allerdings nicht ganz vergleichbar.



Auf der Fahrt von der Waldluft zur Hans-Driesch-Straße war gut zu sehen, wie Brennnesseln und Bärlauch den Waldboden übernehmen.


Zum Überqueren der Hans-Driesch-Straße musste ich absteigen, Gelegenheit, das Pflanzengemisch aus der Nähe zu betrachten. Anscheinend vertragen sie sich. Der Bärlauch fängt schon an, zu blühen.

Die Brennnesseln sind auch in der Lage, zwischen Knoblauchsrauken zu wachsen. Normalerweise wächst dort, wo Knoblauchsrauken sind, nichts anderes.

Wenig später beendete ich nach 2:15 Stunden die Fahrt. Ich hatte ca. 18 km zurückgelegt. Der Link führt strecken-messen.de. Auf dieser Seite kann man schnell eine Strecke zusammenklicken und ausmessen. Man könnte auch GPS-Daten hochladen und die im Wald verlorenen Teile einfügen.


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