Der Donnerstag glich dem Dienstag. Ich machte Homeoffice und das Wetter war ungefähr gleich. Ich kam nur zeitiger raus. 16:38 fuhr ich los und erreichte 23 Minuten später die Nahlebrücke der Gustav-Esche-Straße, wobei ich nicht am Güterring entlang fuhr, sondern die Unterführung vor dem Bahmhof Leutzsch nahm. Beide Routen sind ungefähr gleich lang.
Spontan probierte ich den Weg am flussabwärts rechten Ufer der Nahle (vgl. rechtsrheinisch/linksrheinisch). Diesen Weg hatte ich schonmal wegen unebenem Aussehen verworfen. Heute war das kühle Wetter günstig für Holperfahrten und ich hatte die geeignetsten Stiefel an. Das Aufsteigen klappte gut und wenn man schon aufsteigen kann, geht fahren erst recht.
Der Weg wurde bald immer holpriger und es kostete mehr Kraft. Um die Quälerei zu beenden, stieg ich ab. Das Nahleauslassbauwerk war am anderen Ufer der Nahle zu sehen. Am Ende der Kurve mündet die Nahle in die Luppe ein.
Blick zurück. Auf solchem Untergrund fährt das Einrad noch, aber man muss es nicht übertreiben.
Einmal abgesessen konnte ich mich näher mit der Botanik befassen. Dieser weißblühende Strauch konnte keine Schlehe mehr sein. Die hatten viel früher geblüht.
Aus der Nähe brachte eine direkte Anwendung der App PlantNet, dass es sich um Eingriffligen Weißdorn handelt.
In einer Blüte ließ es eine Fliege sich gut gehen.
Im vielfältigen Gräsergemisch waren Hirtentäschel zu sehen.
In der Gegend hatte mich schon immer eine dem Rhabarber grob ähnelnde Pflanzenart mit großen Blättern fasziniert. Der passendste Vorschlag von PlantNet war das Essbare Klettenwurz. Zum Essen sollen alle Bestandteile geeignet sein. Die Pflanze soll auch ziemlich gesund sein.
Im Vergleich mit Schuhgröße 46 erscheint das Blatt schon groß. Doch es gibt noch viel größere davon.
Zur Wucherpflanze an der Brücke vom letzten Beitrag: In Facebook bekomme ich öfters gute Hinweise zu Naturbeobachtungen. Dort gab es Vorschläge Sachalin Staudenknöterich und Japanischer Staudenknöterich. Laut PlanNet ist es Japanischer Flügelknöterich.
So sieht es aus, wenn eine Schafherde drübergegangen ist. Die Pflanzen scheinen auch keine direkte Sonne zu vertragen. Auf der anderen Seite waren die Schafe noch nicht und der Knöterich ist verdorrt.
Von diesem Ufer aus ist ansonsten gut zu erkennen, wer in Altlindenau und Leutzsch regiert.
Auf der Brücke stieg ich wieder auf und fuhr hinter dem Nahleauslassbauwerk in die Burgaue und den Weg geradeaus durch, bis ich an der Luppe herauskam.
Zunächst hatte ich die Idee, auf dem Deich zur Gustav-Esche-Straße zurückzufahren. Schilder wiesen aber darauf hin, dass man auf dem Deich nicht fahren oder reiten soll, um Schäden zu vermeiden. Da machte ich erstmal eine Pause auf einer Bank.
Das war der westlichte Punkt meiner heutigen Fahrt.
Am anderen Ufer der Luppe befindet sich der Eingang zum Schlosspark Lützschena.
Ich fuhr dann durch die Burgaue zurück zur Gustav-Esche-Straße und kam 17:54 dort an. Weiter heimwärts fuhr ich an der Nahle entlang zur Unterführung 51.358365, 12.322218. Die Ausfahrt aus der Unterführung heraus kostet etwas Kraft, ist dafür völlig gefahrlos. Deshalb fuhr ich in dieser Richtung schon Jahre bevor ich 2019 erstmals die steilere Seite herunterwärts fuhr.
Auf dem Heuweg begeisterten sich drei Kinder auf Fahrrädern für das Einradfahren. In der nächsten Kurve rutschte ich auf irgend etwas weit weg und musste einen Abstieg dritter Klasse machen:
1. Klasse: Der Abstieg ist beabsichtigt und erfolgt geordnet mit Sattel in der Hand.
2. Klasse: Der Abstieg erfolgt unfreiwillig, weil ich an einer Wurzel, im Schlamm oder in einem Schlagloch nicht weiterkomme, aber immer noch mit Sattel in der Hand.
3. Klasse: Ich stehe den Absprung, aber der Sattel landet auf dem Boden.
4. Klasse: Andere Körperteile, als die Füße berühren den Boden.
Als ich an der Waldluft vorbeikam, blägte ein Kind. Als ich an ihm vorbeifuhr, hörte es auf. Dieser Erfolg war nicht nachhaltig. Nachdem ich mich entfernt hatte, fing das Kind wieder an zu blägen.
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