3.3.07

Strafschlamm nach Sattelpflege

Als ich gestern in ein Schlammloch gefahren war, hatte ich beim Absteigen den Sattel nicht mehr zu fassen bekommen und er war im Schlamm gelandet. Hinterher hatte ich zu Hause den Sattel mit einem Pflegemittel behandelt. Dadurch war der Sattel bei der heutigen Fahrt etwas klebrig. Das fühlte sich etwas gewöhnungsbedürtig an. Wenn ich bei beim Lenken mit dem Gesäß auf dem Sattel hin und her rutschte, gab es ein knurrendes Geräusch und ein dazu passendes Gefühl. Wirklich störend war das nicht.
Nachdem ich im Wald die erste Kurve durchquert hatte, stand ein leicht angetrunken erscheinender Mann an einer Pfütze stehen und sagte mir, dass ich daran vorbeifahren solle, damit es nicht so spritzt. Weil ich das sowieso vorhatte, gab es keinen Interessenkonflikt und der Mann war zufrieden. Ansonsten waren wenige Menschen im Wald. Der Wetterverlauf war so ähnlich, wie gestern, nur war es wärmer und schlammiger. Die Luft fühlte sich angenehm mild an, aber der Untergrund war nichts, um ohne Gummistiefel unterwegs zu sein, was das Bild belegt. Später, auf dem Weg zur Zwickauer Straße überholte ich eine Mutter, die ein Kind im Sportwagen schob. Die Beiden unterhielten sich dann über das Einradfahren, wobei das Kind meinte, das es erst Einrad fahren könne, wenn es ganz groß sei. Dann diskutierten sie noch über Stiefel und darüber, dass die Mutter auch welche an hat.
Wenn bei nach "Strafwetter" googelt, findet man Seiten, wo es darum geht, dass Leute meinen, mit der Neubeschaffung von Astrogeräten oder deren Reinigung negativen Einfluss auf das Wetter genommen zu haben. Die Sattelpflege von gestern muss mir irgendwie Strafschlamm eingebracht haben. Während ich bis zur Waldausfahrt noch keine Probleme hatte, sicher durch den Schlamm zu fahren, ging der Ärger danach los. Als ich auf den waldseitigen Weg an der Hellwiese abbog, kam ein Blechlemming entgegen. Ich wich auf die Wiese aus. Einige Meter ließ es sich dort gut fahren, dann drehte plötzlich das Rad durch und ich stand auf dem Gras. Nachdem ich auf dem Weg wieder aufgestigen war, dauerte es nicht lange, bis das Rad erneut durchdrehte und mit dem sattel im Schlamm landete. Bis zum Märchenbrunnen kam ich dann ohne Probleme und wusch den Sattel dort ab. Zur Rückfahrt startete ich wie gestern von der Brücke aus, rutschte dann aber weg, bevor ich den Weg erreichte. Dann fuhr ich nach Altendorf, um zu testen, ob dort ein Hohlweg zur Gartenanlage Waldessaum eine brauchbare Alternative zum Quälberg im Wald ist. Er war es nicht. Der Zeitverlust für dieses Experiment war gering, weil die Entfernung zwischen Märchenbrunnen und Altendorf gering ist. Auf dem Weg zur Waldeinfahrt begegnete ich einem Pärchen, dass Hand in Hand lief. Sie freuten sich sehr über die Erkenntnis, dass am Einrad kein Lenker dran ist. Später hielt ein Junge mit Fahrrad an und staunte: "Nur auf einem Rad." Auf der Waldeinfahrt rutschte ich wieder weg, diesmal nicht auf Schlamm, sondern auf einem nassen Balken. Als ich die Zwickauer Straße überquert hatte, nieselte es und kurz darauf schien die Sonne. So rechnete ich damit, bald einen Regenbogen sehen zu können. Im Licht der tiefstehenden Sonne sah der Wald wunderschön aus und als ich auf den Berg am Krankenhaus zufuhr, sah ich einen sehr hellen, doppelten Regenbogen. Dieser Weg bot gute Sichtbedingungen, allerdings ist er oben extrem verschlammt. Plötzlich blieb das Einrad stehen. Ich war in ein Schlammloch gefahren. Dann war der Schlamm so glatt, dass sogar zu Fuß gehen nicht einfach war. Ich brauchte aber nur wenige Meter zu zuscheln, bis ich den Wald verlassen hatte, wo es dann trocken war. Unten, vor der Zschechwitzer Straße hatte sich das Schlammloch, in dem ich gestern gescheitert war, wieder geschlossen und war nicht mehr zu erkennen. Weil ich noch wusste, wo es sich befindet, fuhr ich an der Stelle vorbei und stieg danach ab, um einen Blechlemming durchzulassen. Die weitere Fahrt verlief ohne Besonderheiten. Hinterher gab es nicht so ein Aufklaren, wie gestern. Jetzt regnet es sogar. Es sieht nicht gut aus. IMHO ist das deutsche Märzwetter seit Jahren eine Katastrophe.

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