10:30 fuhr ich los. Das Mittagessen war für 13:00 anberaumt und so blieb Zeit für eine etwas längere Fahrt. Zunächst fuhr ich zur Nahlebrücke der Gustav-Esche-Straße.
Es hat nun mehrere Tage nicht mehr geregnet. Den Waldwegen merkt man es allmählich an.
Manche Abschnitte waren schon staubtrocken und es knirschte, wenn das Einrad darüber rollte. Es ließ sich trotzem noch gut fahren. Eine einzige Stelle verlangte Vorsicht ab. Vom Spielplatz am Güterring kam eine Familie mit kleinen Kindern entgegen. In Erwartung murphyscher Bewegungen fuhr ich sehr langsam. Eines bewegte sich dann auch nach Zögern plötzlich kurz vor mir über den Weg. Bei der langsamen Fahrt blieb die Angelegenheit unproblematisch.
Wenig später erreichte ich die Nahlebrücke. Die Stifele waren noch nicht verstaubt, wie in Dürremonaten.
Blick zum nördlichen (flussabwärts rechten) Nahleufer: Oben am Ufer hatte ich in der Lockdownzeit öfters Radfahrer gesehen und darüber nachgedacht, diesen Uferweg mal zu probieren. Dagegen sprach die Sonneneinstrahlung, dafür, dass kein Verkehr war. Also probierte ich es.
Ein Durchfahren von der Gustav-Esche-Straße auf den Weg war wegen einer Absperrung und grobem Schotter nicht möglich. Auf dem unebenen Weg brauchte ich auch einige Versuche, bis ich eine Stelle gefunden hatte, wo der freie Aufstieg klappte. Auf strecken-messen.de ist der folgende Weg zu sehen. Dann ergab sich das gleiche Problem, wie gestern auf dem Reitweg: Auf dem holprigen Weg war das Fahren anstrengend und machte nicht wirklich Spaß. Zudem schien die pralle Sonne und der Wald bot Windschatten. Ich blieb aber sitzen und je weiter sich das Einrad von der Gustav-Esche-Straße entfernte, desto weniger Reiz hatte es, abzusteigen und umzukehren.
Nach 700 Metern musste ich wegen grober Steine unter einer Eisenbahnbrücke des Güterringes absteigen. Das war nicht so schlimm, denn die Brücke bot Schatten.
Blick zurück
Blick voraus: Wohin es geht, war noch unklar.
Ich mit dem Einrad unter der Brücke
Eine Stelle zum Aufsteigen war dann schnell gefunden. Der Weg war dann auch nicht mehr so holprig, wurde dann nur immer schmaler.
Auf dem Bild ist ein Anstieg vor einer Mauer zu sehen. Bis dorthin fuhr ich noch. Das waren 200 Meter.
Dort wuchs viel Fleischkraut.
Zunächst hatte ich vor, den Anstieg herunterzufahren und eine Aufnahme davon zu machen, guckte mich dann aber ein Bisschen um.
Die Stiefel waren nun verstaubt.
Gigantische Disteln mit lila Blüten umgaben die Szenerie.
Weiter zu fahren hätte nicht viel Sinn. Ich wäre bis zur Baustelle der Eisenbahnbrücken gekommen. Am gegenüberliegenden Ufer war ich schon gefahren. Dort ist der Weg auch etwas holprig.
So bewegte ich mich zu Fuß ein kleines Stück zurück und sah mir Pflanzen an.
Runzeliger Rapsdotter
Rainfarn
Ich ging dann einen Weg waldeinwärts. Zum Fahren war er nicht geeignet.
Wie die Disteln blühen jetzt auch die Kletten lila. Beide Pflanzenarten werden menschenhoch und noch höher.
Blüte aus der Nähe
Der Weg lag an der "falschen" Seite des Bahndamms. Bis zur nächten Unterführung wollte ich nicht zu Fuß gehen und kehrte dann um.
Gleich hinter der Bahnlinie führte ein weiterer Weg waldeinwärts, der auf einen Weg parallel zur Nahle traf. Hier konnte ich endlich wieder fahren. Das ist bequemer und schneller.
Mit nun staubigen Stiefeln machte ich eine zweite Pause auf der Brücke und fuhr dann noch in die Burgaue. Auf dem Parkplatz war das ein Gewühl durch Kies, danach schön entspannend. Die Burgaue ist eine Gegend, in der man sich auf dem fahrenden Einrad ausruhen kann.
Bei der niedrigen Geschwindigkeit hatte bis zu einer Brückenpause kein Fahrtwind den Staub von den Steifeln geblasen.
So kam ich immer noch staubig wieder auf der Nahlebrücke an. Die Rückfahrt verlief dann ohne Besonderheiten. Auf dem Spielplatz bei der Gartenanlage Waldluft zeigten wieder Kinder Interesse am Einrad.
Nach zwei Stunden war die Fahrt zu Ende. Es war die anstrengenste seit langem und danach viel Durst.
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