3.10.06

Mit Regenmantel trocken durch den Dauerregen

Seit gestern Abend regnete es fast ununterbrochen. Ich wollte aber trotzdem fahren und kam deshalb auf die Idee, meinen Regenmantel zu testen. Der ist eigentlich zum Gehen gedacht und bietet zum Fahrradfahren nicht genügend Bewegungsfreiheit für Beine und Arme. Ich dachte, dass das auf dem Einrad vielleicht nicht so schlimm ist, weil man die Beine nicht so weit nach vorn hebt, wie auf dem Fahrrad und die Arme nicht weit vom Oberkörper entfernt. Bevor ich rausging, setzte ich mich im Korridor erst mal mit dem Mantel auf das Einrad und hatte den Eindruck, dass es gehen müsste. Auch der Regenschutz schien ausreichend, weil der Mantel von oben über die Stiefelenden reicht.
Draußen zog ich den Regenmantel vorn und hinten über den Sattel und versuchte aufzusteigen. Das dürfte etwas unbeholfen ausgesehen haben, denn es klappte erst beim dritten Versuch und nach den Fehlversuchen war es umständlich, das Einrad wieder in die richtige Position zu bekommen. Nachdem der Aufstieg gelungen war, ließ sich das Einrad ganz normal fahren. Ich dachte mir nur, dass es evtl. schwierig sein wird, abzusteigen, wenn das Einrad bis fast zum Rad hinunter unter dem Mantel steckt. Deswegen nahm ich mir vor, das Absteigen so lange wie möglich zu vermeiden. Das ging auch ziemlich gut. Bei dem Regenwetter war ich fast alleine draußen. Die Untergründe der Pfützen enthielten keine unbekannten, versteckten Hindernisse. So kam ich gut durch den Wald bis zur Paditzer Straße. An der Umgehungsstraße hatte ich auf dem abschüssigen Abschnitt leichte Probleme. Beim Abbremsen verdrehte sich das Rad leicht auf der nassen Straße und auf einem kurzen Stück machte sich einmal doch die Bewegungseinschränkung durch den Regenmantel geringfügig bemerkbar. Abstiegsgefahr bestand dadurch aber nicht. Als ich später den Wald erreichte, hatte sich die Einfahrt in einen kleinen Bach verwandelt. Der Grund war griffig und ich hatte Glück, dass mich keine Steine, Äste oder Löcher zu Fall brachten. Auf dem weiteren Weg gab es keine Schwierigkeiten. Kurz vor Süd-Ost begnete ich dann doch noch Menschen im Wald. Eine Familie mit Kind hatte sich im Regen herausgetraut. Für sie muss es wohl ein ungewohnter Anblick gewesen sein, weil unten aus dem Mantel nur das Rad und Teile der Stiefel herausguckten. Der Rest blieb verborgen.
Den Vorsatz, so lange wie möglich nicht abzusteigen, konnte ich bis zu Hause durchhalten. So war ich mit Regenmantel und Stiefeln eine Stunde ununterbrochen mit dem Einrad unterwegs, ohne nass zu werden. Nun kann ich das Einrad fast bei jedem Wetter benutzen.

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