23.6.20

Sattelstützengeometrie und Springkraut

Nach Feierabend im Homeoffice ergab sich etwas Zeit für das Einrad. Das Wetter war ziemlich sommerlich, 25°C und wolkenloser Himmel. Der Wetterdienst warnte vor UV-Strahlung. 16:40 fuhr ich los. Ziel war die Burgaue. Auf dem Weg zwischen Waldluft und Heuweg sah ich Waldspringkraut mit kleinen gelben Blüten. Zum Fotografieren wollte ich nicht absteigen, um mich nicht unnötig anzustrengen. Schwitzen und intensiv Atmen lockt Blutsauger an. So kam ich nach ruhiger Fahrt nach 28 Minuten an der Gustav-Esche-Straße an. Um nicht in der Sonne gegrillt zu werden, ließ ich die Pause auf der Brückenmauer aus und fuhr weiter an der Nahle westwärts. Hinter dem Auslasswerk bog ich in die Burgaue ein und suchte einen passenden Platz für Aufnahmen. Zweck sollte die Sattelstützengeometrie beim Aufsteigen sein. Wichtig ist ein detailarmer Hintergund, der das Rendern erleichtert. Ich habe z.B. einige Aufnahmen vom Nahleauslassbauwerk, von denen die waldabgewandten die besten sind, z.B. vom 9.4.16 mit vergleichsweise schlechter Kamera.


Schließlich kam ich aus der Burgaue wieder raus zum Luppedamm. Der Hintergrund war ideal. Nun zur Geometrie. Das Einrad reicht mir bis zum Bauch, hat also eine größere Sattelhöhe als ein Fahrrad. Wenn ich darauf sitze, ist das eine schöne Höhe. Auf die Perspektive wirkt sie sich schon aus, macht aber keine Angst vor Stürzen. Es ist ungefähr wie auf einem Barhocker.
Um den Sattel unter das Gesäß zu bekommen, muss ich die Sattelstütze ca. 45° nach hinten neigen. Das Problem hatte ich zuerst 2007 beschrieben. Es sieht unmöglich aus, aber wenn man selbst so da steht, sieht man das nicht. Mit den Stiefeln kann es auch nicht passieren, dass ich mir blaue Flecken oder Kratzer zufüge. Das Hochwuchten strengt nur etwas an.

Bei diesem Video war die Brennweite zu lang, wodurch ich dananch nicht mehr vollständig zu sehen bin. Ein  nächster Versuch war ein ähnlicher Fehlschlag.



Beim dritten Versuch passte es dann. Interessant sind auch am Anfang die Tierchen, die die im Vordergrund herumkrabbeln.

Wieder vor dem Aufstieg. Der Sattel reicht bis zum Bauch, was weniger Grund zum Zweifel ist, sondern zur Vorfeude, gleich wieder oben sitzen zu dürfen.
 Und los geht's.
Der Fuß hebt ab.
Mit dem federleichten USG-Stiefel lässt sich der linke Fuß leicht nach oben ziehen. 
 Die Pedalsuche klappt dann auch.
Zum Losfahren passt diese Position noch nicht. Der Schotter leistet Widerstand.
 Also nochmal zurückpendeln.
 Nochmal vor
 Nochmal zurück
 Dann passt es.
 Das Einrad fährt.
Bei 25°C mit Stiefeln fahren hatte ich zuletzt 2008 in Altenburg probiert. Heute war ich bis jetzt auch zufrieden und hängte noch ein Videoschnipsel vom gewöhnlichen Fahren dran.


 Ein Ausschnitt.
Das Fahren war heute eine staubige Angelegenheit. Ich fuhr dann wieder in die schattige Burgaue zurück.
Wenig später machte ich auf einem Brückengeländer die erste richtige Pause. Einzige Umbequemlichkeit der Stiefel war, dass einer ein Steinchen eingefangen hatte. Sonst ging das Fahren damit auch bei dem sommerlichen Wetter sehr gut. Schön, denn ohne Stiefel macht mir Einradfahren nur halb soviel Spaß.



Auf der Rückfahrt kam ich wieder am Springkraut vorbei. Zum Absteigen hatte ich immer noch keine Lust, aber das Foto müsste zum Erkennen ausreichen. Zu zwei Stunden Fahrt fehlten am Ende zehn Minuten.

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