22.11.06

Auf Radwegen an Landstraßen

Obwohl ich in Thüringen wohne, ist der Buß- und Bettag für mich ein arbeitsfreier Tag, denn ich arbeite in Sachsen. Vormittags schien die Sonne und ich hatte vor, den Nachmittag auf dem Einrad zu verbringen. Der sächsische Feiertag machte sich noch einmal dadurch bemerkbar, dass es keine Zeitungen gab. Altenburg wird mit den meisten Zeitungen von Sachsen aus beliefert. So konnte ich gegen 14 Uhr losfahren, ohne zuvor Zeit für das Zeitunglesen zu verbrauchen.
Vor dem Haus wird der Gehweg erneuert. Das machen ein bis drei Leute mit einfachen Mitteln und so zieht sich die Aktion schon seit Wochen hin. Immerhin habe ich jetzt vor der Haustür schon wunderschöne Aufstiegsbedingungen. Beim letzten mal hatte ich in Bezug auf das 26er geschrieben, dass man bei Fahrten ohne Helm, Handschuhe und Knieschützer nicht schneller fahren sollte, als man rennen kann. Das 20" ist in dieser Hinsicht ein Sicherheitseinrad. Ich glaube nicht, dass ich damit damit schneller fahren kann, als rennen. Schon, wenn ich mit Joggern mithalten will, muss ich die Beine unangenehm schnell bewegen. Sie sind zu lang für solche Aktionen. Für Sekundenbruchteile kann das Rad aber trotzdem sehr schnell sein. Als der sanierte in den unsanierten Weg überging, fuhr ich in eine Querrille. Als das Rad aus dieser herausschnippte, wurde es plötzlich schnell und ich geriet in Rücklage. Das Rad wurde dann schnell langsamer und ich erlangte wieder ein normale Haltung.
Schon beim Start nieselte es etwas. Ich hielt deswegen in nächsten Hausdurchgang an und wartete die Entwicklung ab. Bevor sich Pfützen entwickelten, war von dort aus schlecht zu erkennen, ob es noch regnet. Deshalb fuhr ich zweimal raus und wendete auf dem breiten Weg an der Bushaltestelle, nachdem ich festgestellt hatte, dass es noch regnet. Ein Kind beobachtete diese Vorgänge von der Bushaltestelle aus interessiert. Dann ging der Schauer richtig los. Es wurde nebenher spürbar kühler und starke Windböen bewegten die Bäume.
Nachdem der Regen aufgehört hatte, fuhr ich auf pfützenbedeckten Wegen in den Wald. Im Wald war es auf dem nassen Laub etwas glatt. Hin und wieder rutschte ich seitlich von einem nassen Stein herunter. Ich zog es deshalb vor, mich aus dem Wald zu verkrümeln und fuhr zur Umgehungsstraße an der B93N. Inzwischen hatte der Wind aufgehört und die Sonne schien wieder. So war es wunderschön da draußen. Einem entgegenkommenden Blechlemming begnetete ich an der Wendestelle vor der Brücke und brauchte nicht abzusteigen. Später reflektierte während einer langen Bergabfahrt die nasse Straße das Sonnenlicht und ich wurde geblendet. Weil es dort keine Hindernisse gibt, war die Blindfahrt nicht schwierig.
Später überquerte ich die Zwickauer Straße ohne abzusteigen und fuhr neben der B7 weiter. Von hinten kam ein Transporter. Glücklicherweise erreichte ich gerade eine Wendestelle, als er überholte. Kurz darauf hörte ich es von hinten wieder tuckern und stieg ab. Das wäre nicht nötig gewesen, denn der Transporter hielt auf einer Bergkuppe. Vor der nächsten Kreuzung wendete ich. Auf der Rückfahrt fuhr ich am Transporter vorbei, der immer noch auf der Kuppe stand. Arbeiter waren damit beschäftigt, Schneezäune aufzustellen. Über die Zwickauer Straße gelangte ich wieder ohne absteigen und fuhr dann in den Wald. Dort war es immer noch nass und schlammig. Ich fuhr dann nicht weiter zum Märchenbrunnen, sondern wieder aus dem Wald heraus und dann auf dem Radweg an der B93 nach Mockern. Am Ortseingang endet der Radweg. ich wendete und fuhr zurück. Rückwärts fuhr ich heute nicht den ganzen Weg durch den Wald, sondern zumächst das Stück an der B93N anders herum, als üblich. Der lange Berg, der schon runterwärts in Hinrichtung der schwierigste Abschnitt ist, hatte mich hochwärts meist abgeschreckt.
Das Bild zeigt eine Bergabfahrt an diesem Berg vom April.
Es war heute ziemlich leicht, diesen Berg hochzufahren. Er ist wesentlich einfacher, als der Quälberg vom Großen Teich durch den Wald zum Turm der Jugend. So hat die Quälerei dort den Nutzen gehabt, dass ein anderer Berg kein Problem mehr darstellt. Der Rest des Weges verlief fast nur bergab und war sehr leicht zu fahren. Nachdem ich auf die Paditzer Straße abgebogen hatte, war die Sonne bereits untergegangen. Nach der Methode vom 17.11. schaltete ich das Rücklicht auf Dauerlicht, ohne dazu abzusteigen. Durch das letzte Stück Wald und Süd-Ost fuhr ich ohne erwähnenswerte Begebenheiten nach Hause, wo ich um 16:30 Uhr ankam. So war ich heute 2,5 Stunden mit dem Einrad draußen. Wegen der anfänglichen Wartezeit während des Regenschauers lag die reine Fahrzeit bei ca. zwei Stunden.

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