15.12.24

Etwas Sonne und seltsame Videoautomatik

Anders als am letzten Sonntag war ich heute gut ausgeruht und das Wetter war heller. Mal schien die Sonne, meistens schimmerte sie durch eine dünne Wolkendecke. Mit 4°C war die Temperatur okay. Allmählich stärker werdende Windböen störten nur wenig. 11:19 Uhr fuhr ich los.

Bei den besseren Lichtverhältnissen wollte ich ein paar Einzelbilder vom Fahren im Kreis in den neuen Fritz Thiedemann Stiefeln aufnehmen. Das Handy hatte am Morgen ein Update. Ich wunderte mich, dass keine Zoomeinstellungen bei Video mehr möglich waren und nahm erstmal auf. Ich hatte versehentlich einen Automatikmodus aktiviert. Der versuchte, irgendwie zu zoomen und nachzuführen. Dabei zoomte die Kamera immer, wenn ich das Bild verlassen hatte. Allerdings entstand ein interessanter Schnipsel vom Abstieg.

Ich fand dann heraus, wie die Automatik deaktiviert wird und gewann nun ein paar Einzelbilder.

Anfangs kam dabei noch viel Sonne durch.
Zwischendurch war die Sonne weg.
Es gab einen Wechsel zwischen hell und dunkel.
Der Abstieg in Einzelbildern
Bodenkontakt mit demlinken Stiefel
Maximale Knautschung des linken Stiefels

Gelandet

Ich fuhr dann noch einige Zeit im Bereich des Spatzennest herum. Mit den neuen Stiefeln ist das Einrad leicht und angenehm zu fahren.

Nach einer halben Stunde nahm ich noch einen Slalom auf. Dabei fahre ich vom Licht in den Schatten, was sich nicht gut auf die Qualität auswirkt.

Nach einer Dreiviertelstunde  beendete ich das Fahren.

8.12.24

Eine Dreiviertelstunde am Sonntag

Die gestrige Fahrt hatte ich zeitig angesetzt, weil ab 13 Uhr Regen angesagt war. Diese Wettervorhersage stimmte dann auch ungefähr. Die nächsten Anlässe rauszugehen waren Getränke einkaufen und ein Konzertbesuch am Abend. Bei dem Fäkalwetter erschienen mir die Aquos-Stiefel gut. Die hatte ich bisher nur auf dem Einrad an gehabt, aber noch nicht längere Zeit zu Fuß. Der Einkauf ging schnell. Für die laut Google Maps 1,8 km zum Konzert im Paul Gustavus Haus brauchte ich 23 Minuten, also normales Fußwegtempo. Die Stiefel waren dabei bequem, wie Kniestrümpfe mit Sohlen unten dran. Dabei musste ich keine Rücksicht auf die teilweise sehr großen Pfützen nehmen. Zur Zeit ist das Wetter wie in den 70er Jahren.

Im Paul Gustavus Haus hatte der Jazzklub ein Konzert von Joe Sachse (links im Bild) organisiert. 19:48 kam ich dort an und beim Einlass wurde das Einrad erwähnt. Hohe Stiefel werden bei mir von vielen Leuten mit Einrad fahren assoziiert. Hier waren sie für mich nur praktisch und bequem.

Der Raum war gut beheizt und ziemlich gut mit Menschen gefüllt. Ich befürchtete, dass die Stiefel wegen Schweiß bald lästig werden würden. Das passierte aber überhaupt nicht. Die Socken blieben stundenlang völlig trocken. Das hatte ich bisher nicht mal mit Halbschuhen gehabt, allenfalls mit Sandalen. Das Foto ist von 22:58. Das Fußklima war noch perfekt, auch als ich eine halbe Stunde später das Gebäude verließ. Die Acquos werden damit beworben, dass man sie zu jeder Jahreszeit tragen kann. Das könnte den hohen Preis rechtfertigen. Man zieht Sommer wie Winter nur sein Paar Acquos an, braucht keine weiteren Schuhe und fühlt sich immer wohl. Wenn mal wieder staatliche Prämien für den Neukauf von Autos ausgegeben werden, sollten Leute, die auf Autos verzichten wollen, Anspruch auf gute Stiefel bekommen. Der Temperaturunterschied zwischen drinnen und draußen betrug ca. 20 Grad. Draußen habe ich nicht gefroren, drinnen nicht geschwitzt. Am letzten Sommertag hatte ich die Acquos 75 Minuten lang auf dem Einrad bei Sommerwetter an gehabt. War auch okay.
Wenige Minuten vor Mitternacht hingen die Acquos wieder am Haken, innen immer noch trocken. 

Am Vormittag regnete es dann nicht. Das machte wieder Lust auf das Einrad. Auf ZDF Info liefen interessante Dokus zu astronomischen Themen. Deshalb zögerte ich den Start heraus. 

Mittags fiel mir ein, dass ich noch einen Brief wegschaffen muss. Das wollte ich mit dem Einrad machen, um mal wieder eine Nutzfahrt zu haben. Weil ich gestern mit den Fritz Thiedemann Stiefeln gut zurecht gekommen war, zog ich die nochmal an und fuhr 12:47 los.

Der Briefkasten befindet sich auf dem Parkplatz am Netto. Ein schönes Detail ist ist diese Rabatte. Zur Spitze hin ist die Fläche abschüssig. Man kann schön Schwung nehmen und dann die Kurve mit dem wendigen Einrad eng fahren. Vor Jahren war das mal eine Spezialität mit den grauen Gummistiefeln. Mit denen hatte ich eine verhältnismäßig hohe Wohlfühlgeschwindigkeit. Heute fühlte es sich mit hohen Stiefeln auch wunderschön an.


Damit das auch mal dokumentiert ist, nahm ich ein Video zur Gewinnung von Einzelbildern auf.
Beim ersten mal hat es mich an der Spitze etwas weit rausgetragen. Zum Vergleich für weitere Bilder eignet sich der weiße Gegenstand unten hinter dem Geländer.
Wegen des vielen Platzes war das kein Problem.

Die nächste Runde
Hier komme ich der Kamera etwas nahe.
Die dritte Umrundung
Diesmal bleibe ich einigermaßen nah am Bordstein
Dabei sitze ich ziemlich gerade, ohne mich zu verdrehen oder das Einrad mit dem Becken in die Kurve zu drücken. So lässt sich die Kurve bequem genießen.

Weiter geht´s.

Bei Kurven ohne schnelle Richtungswechsel ist es - wie oben angedeutet - ein Zeichen von Genuss, wenn der Oberkörper mit in der Kurve liegt. Trotz Nässe brauchte ich keine Angst zu haben, dass der Reifen wegrutscht und die neuen Stiefel gaben wie gestern viel Zuversicht.

Den Abstieg wollte ich auch noch im Bild haben. Das musste aber aus der Kurve heraus passieren.
Hier fahre ich noch normal die Kurve.
Jetzt habe ich noch etwas Kurvenlage, muss aber runter vom Sattel.
So ein schiefer Abstieg ist nicht schwierig.
Den Sattel habe ich im Griff und die Absicht, im Bild zu bleiben.
Mit einer Gegendrehung am Boden klappt das.
Die Beine stehen kurzzeitig über Kreuz.

Bildfeld gehalten.

Ich fuhr danach eine Runde um das Sechseck-Areal. Es ist in großen Teilen seit dem Untergang der DDR naturbelassen und etwas holprig auf dem Einrad. Dabei fiel ein Fitnessmangel auf. Ich hatte keine Kraft in den Beinen und kam leicht außer Atem. Ich blieb froh, dass ich auf dem bequemen Sattel sitzen bleiben konnte und die engen, hohen Stiefel setzten den Rest an Kraft gut auf die Pedalen um und ich kam gut zurück zum Spatzennest.

Der Fitnessmangel hatte wohl damit zu tun, dass ich nach Freitag abend nichts mehr gegessen hatte. Es ist ein altes Problem, dass ich lange kein Hungergefühl entwickle, wenn mich nichts an Essen erinnert. Eine Rolle könnte auch die Zeit gespielt haben, die ich gestern in Acquos-Stiefeln verbracht hatte.

Wieder am Spatzennest angekommen war der Fitnessmangel noch da. Ich wollte aber noch eine Weile auf dem Sattel sitzen bleiben und die Stiefel anbehalten. So fuhr ich noch eine Weile auf dem Gelände herum. Zeitweilig beschäftigte ich mich dabei mit Angst vor der Rechtskurve am Müllplatz. Gestern war ich fit und hatte ungewohnte Stiefel an. Heute war ich nicht sonderlich fit und hatte sehr gute Stiefel an. Bei mehreren Versuchen gab es keine Stürze oder Abbrüche. Es ist aber wichtig, dass es beim letzten mal so läuft, dass die unbedingte Zuversicht bleibt. Die haben die Stiefel heute wohl gerettet.

Nach einer Dreiviertelstunde beendete ich dann das Fahren.

7.12.24

Stiefeltest zum Wohlfühlen

Nach der letzten Fahrt hatte ich Bruchstellen an den Black Forrest Stiefeln gefunden. Die hatte ich dann mit Stormshure vergossen. Weil solche Flickschusterei nie lange hält und ständiges Nachflicken auf Dauer teuerer ist, als neue Stiefel, suchte ich schon mal nach Ersatz. Am besten kann ich mit Gummireitstiefeln Einrad fahren, die in der Mitte 50 cm hoch sind. So etwas konnte ich in meiner Schuhgröße jahrelang nicht auftreiben.

Nun tauchten auf kleinanzeigen.de gleich zwei Angebote auf. Das erste Paar habe ich gestern erhalten, Marke Fritz Thiedemann. Sie waren zunächst etwas klebrig. Ein Effekt, den ich bei Ferngläsern und Werkzeuggriffen oft erlebt habe, aber noch nicht bei Stiefeln: Dem Kunststoff wird etwas beigemischt, damit er sich gummiartig anfühlt. Nach kurzer Zeit entweicht das Zeug und der Gegenstand klebt. Bei den Stiefeln ließ sich das Zeug problemlos abwaschen. Bei einem Fernglas oder einem Werkzeug, das elektronische Bauteile enthält, ist das viel schwieriger.

Das Wetter ist in der letzten Zeit sehr verregnet. Das ist einer der Gründe, dass meine letzte Einradfahrt drei Wochen her war. In der letzten Nach klarte es auf und es entstand ein regenfreies Zeitfenster am Vormittag. Ich wollte die neuen Stiefel testen, um zu wissen, ob sie die Black Forrest ersetzen können, was vor allem für Fahrten im Wald wichtig ist. 

Beim Anziehen zeigten sich die Stiefel ziemlich eng. Die Schäfte sind sehr schlank. Nachdem ich mich reingezwängt hatte, waren die Stiefel schön bequem. So schlank sehen sie nach meinem Geschmack an den Beinen wunderschön aus. Schönheit sagt aber nichts über Einradtauglichkeit aus. Beim Treppe hinunter gehen fühlten die Stiefel sich steif an, wie die Stylo, die ich lange nicht mehr getragen habe, weil sie leicht von den Pedalen auf die Kurbeln rutschen und so Stress bereiten.

 


9:50 fuhr ich los. Bei 3°C und kühlem Wind war das Wetter nicht unbedingt mild, aber für die Jahreszeit okay. Von den Stiefeln war ich schnell begeistert. Die zuvor treppab lästige Steifigkeit machte das Fahren sehr bequem und die Sohlen standen sicher auf den Pedalen. Es ließ sich alles problemlos fahren. Auch die Rechtswende auf dem Müllplatz, die ich mit den dicken Little Big Ben Reifen erstmals am 20. Oktober in Acquos-Stiefeln hinbekommen hatte. In engen Rechtskurven verkante ich oft den rechten Fuß auf den Außenrist und befürchte dann, von der Pedale zu rutschen. Das würde einen Notabstieg zur Seite bedeuten. Das ist mir bisher nur selten passiert und deshalb habe ich Angst davor. Die Acquos haben schmale Sohlen. Damit bleibt auch ein verkanteter Fuß sicher auf der Pedale. Das nahm mir die Angst. Sehr gut sind in dieser Hinsicht auch die Fritz Thiedemann. Hier verhindern die engen Schäfte ein Verkanten den Füße. 

Ich wollte dann ein Video vom im Kreis fahren aufnehmen und bemerkte, dass ich die Pivo vergessen hatte. Das bedeutete nochmal Treppen steigen in steifen Stiefeln.

Das Video klappte dann.

Auch ein Slalom klappte gut, auch wenn ich dabei eigentlich lieber weichere Stiefel trage.

Ich nahm danach ein Video mit feststehender Kamera auf, um Einzelbilder zu gewinnen. 


Nach 55 Minuten machte ich erstmals eine Pause auf der Mauer. Die Stiefel hatten sich sehr gut bewährt.

Ich fuhr dann noch ein Bisschen entstapannt herum, was mit diesen Stiefeln sehr gut geht. Wenig später kamen die Eltern eines Kindes vorbei, das bei mal letzten mal Steine aus dem Slalom gekickt hatte. Wir mussten darüber schmunzeln. 

Danach fuhr eine Frau mit einem Auto vom Parkplatz weg und fragte mich, wie ich mit den Stiefeln fahren kann. Ich meinte, dass es nichts besseres für das Einrad fahren gibt, als diese Stiefel. Sie sagte, dass sie Kunstrad fährt und dabei Turnschuhe an hat. Ist auch plausibel. Dann hatte ich noch ein Gespräch mit einem Mann, der sich Einrad fahren schwierig vorstellte. Nach 75 Minuten beendete ich dann das Fahren.