24.1.07

Kälteeinbruch

Am Wochenende hatte ich morgens einen Telekolleg Mathematik von der Couch aus verfolgt. Dabei ging es um die Abhängigkeit der Leistung von Windkraftwerken von der Windgeschwindigkeit. Mit Messungen fanden sie heraus, dass die Leistung sich mit der dritten Potenz der Windgeschwindigkeit ändert. Am Sonntag war das Wetter wieder sonnig, doch der Wind fühlte sich ziemlich heftig an und so verzichtete ich auf das Einradfahren. Der Wetterbericht zeigte Böen von 96 km/h an. Am Freitag war ich bei 80 km/h noch gefahren, was nicht besagt, dass ich solche Böen abbekommen habe. Die Zahlen dienen nur als Vergleichswert. 96 erscheint nicht viel größer, als 80, doch in der dritten Potenz macht das eine Steigerung der Kraft um das 1,728-fache aus.
Deshalb nutzte ich den Nachmittag, um die Umstellung des Blogs auf die neue Software anzufangen. Monty hatte das in einem Kommentar empfohlen. Ich hatte mir darauf hin sein Blog angesehen und fand die neuen Features sinnvoll. Das Blog wird dadurch übersichtlicher. Zu tun ist jetzt noch einiges bei den Labeln. Bis jetzt habe ich ca. die Hälfte der Posts mit Labels versehen.
Inzwischen kam der lange überfällige Kälteeinbruch. Gestern war ich bei der Feuerwehr und kam dadurch nicht zum Fahren. Heute kam ich auch erst gegen 20:40 Uhr raus, aber das genügte noch. Zuvor hatte ich mir Gedanken gemacht, wie ich es hinbekomme, bei Minusgraden zu fahren, ohne mir einen abzufrieren. Unter der dünnen Radlerhose wird es bei solchen Temperaturen im wahrsten Sinne des Wortes arschkalt. Deshalb verfolgte ich den Gedanken, eine andere Hose drüberzuziehen. Vor fast zwei Jahren hatte ich das schon einmal gemacht. Damals hatte ich nur eine kurze Radlerhose und wegen der Schafskälte wollte ich mit Jeans und Stiefeln fahren. Nun war ich darauf aus, die lange Radlerhose als Unterhose zu verwenden. Eine Jeans drüberzuziehen, erschien mir nicht ideal, weil es eine ziemliche Fummelei ist, die Jeans in die Stiefel zu bekommen, ohne dass Druckstellen um die Knöchel herum entstehen. Da fiel mein Blick auf eine ausgemusterte Sommerhose. Diese passte gut über die Radlerhose und ließ sich gut in die Stiefel stecken. Ein Probeaufstieg klappte gut und das Sattelgefühl stimmte auch. Bei minus drei Grad waren Handschuhe und eine Mütze - wie im Bild zu sehen - wichtig.
Der Start mit der Winterkleidung klappte gut. Die geringfügige Beweglichkeitseinschränkung wirkte sich nicht aus und das Fahren war sehr angenehm. Auf dem Weg zum Parkplatz vor Netto und Schlecker waren die idealen Gehwegauffahrstellen vereist. Deswegen fuhr ich etwas daneben hoch, was ziemlich holprig war, aber gut ging.
Auf dem Parkplatz machte das Herumkurven genauso viel Spaß, wie in den vergangenen Tagen bei dem ungewöhnlich milden Wetter. Es gab ein paar Eisstellen, die ich als Markierungen für Slalom benutzte. Das ging ganz wunderbar. Die zweite Hose hatte keinen störenden Einfluss auf die Sattellenkung. Mit einem Fahrrad hätte ich das nicht hinbekommen. Im Laufe der Zeit merkte ich, dass die Stiefel allmählich unflexibler wurden. Das fand ich nicht schlecht, weil dadurch die Fußgelenke etwas entlastet wurden. Kalte Füße bekam ich dabei nicht. Weil es langsam spät wurde, beendete ich diese Fahrerei nach einer halben Stunde und machte mich auf den Heimweg. Vor dem Überqueren der Pappelstraße machte ich einen seltsamen unfreiwilligen Abstieg. Ich blieb unerwartet irgendwo hängen und hatte irgendwie den Eindruck, trotzdem nicht absteigen zu müssen. Als ich mir es dann doch "überlegte", war es zu spät für einen aufrechten Absprung, ich strauchelte und berührte mit den Fingerspitzen den Boden. Mit dem sehr sicheren 20"-Einrad ist mir das in den letzten drei Jahren zuvor nur zwei- oder dreimal passiert.
Danach sprang noch eine Buchenringrunde heraus. Der Blechlemming, der zuletzt immer den Weg versperrt hatte, fehlte heute. Die Buchenringrunde war ich mit dem 20er lange nicht mehr gefahren. Mit dem 26er ist sie schöner zu fahren. Zu Hause beschlugen Einrad und Stiefel, weil sich die Oberflächen abgekühlt hatten. Ich war an keiner Stelle unterkühlt und an keiner durchgeschwitzt. So kann ich die Kälteausrüstung weiter verwenden.

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