29.11.22

Feine Wassertröpfchen und eine Licht-Schatten-Grenze

Heute war ein trüber Tag mit nasser Luft. Nach Einbruch der Dunkelheit war das Grau nicht mehr zu sehen und Luft fühlte sich bei 6-7°C gleich wärmer an. 17:38 fuhr ich los, um beim Spatzennest etwas mit dem Einrad herumzufahren.

Der Ausbau der Festbeleuchtung geht zögerlich voran. Vielleicht ist es noch zeitig, evtl. lenkt die Fußball-WM ab oder stört die Inflation. Vielleicht spielt auch gewachsenes Bewusstsein über Lichtverschmutzung eine Rolle.

In der feuchten Luft schwebten kleine Tröpchen nach unten. Als Nebel konnte man es nicht betrachten, denn die Sicht war gut. Für eine Einstufung als Nieseln reichte es auch nicht. Das Gesicht blieb trocken, die Brille sogar auch. An den kühleren Außenwänden der Stiefel setzten sich die Tröpfchen dagegen ab und blieben.

Auch der Boden war feucht. Sorgen bereitete das nicht. Das Rad zeigte keine Neigung zum seitlichen Wegrutschen.

Was Vorsicht verlangte, war eine scharfe Schattengrenze, ausgerechnet an der Schikane, an der sich ein kurzer Slalom fahren lässt. Die Zypresse sorgt für eine kontrastreiche Schattengrenze genau am mittleren Teil. Der Slalom wird in Richtung Licht fast zur Blindfahrt.

Mit dem bloßen Auge war das mittlere Teil an der rechten Straßenseite schlechter zu sehen, als auf dem Bild. Weil ich wusste, wo das Ding ist, war das kein großes Problem. In der Gegenrichtung mit Blick in die Dunkelheit war die beiden im Dunkeln liegenden Teile der Schikane hervorragend zu sehen. Wir haben hier einen Fall, wo Beleuchtung die Sicht verschlechtert.

Bei Diskussionen um Abschaltungen wegen der Energiesparverordnung und des Bundesnaturschutzgesetz wird oft als Gegenargument gebracht, dass mehr Licht gefühlt mehr Sicherheit bringen würde. Das Auge kann sich sehr gut an unterschiedliche Grundhelligkeiten anpassen. Ein Wintervollmond, der 0,3 Lux auf den Boden bringt, sorgt für viel Helligkeit. An einem Sommertag hält das Auge über 100.000 Lux aus. Die Anpassung dauert allerdings lange. 

Blendungen und starke Kontraste stören die Orientierung viel mehr, als vermeintlich zu weniges Licht.

Nach einer halben Stunde beendete ich das Fahren. Die kleinen Wassertröpchen fand auf danach wieder nur an den Stiefeln.
 

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