Der Abend sollte der Astronomie gehören. Die Wettervorhersage war positiv. In der Mittagszeit riss die Wolkendecke auf und die Sonne mit ihren derzeit riesigen Flecken kam zum Vorschein. Am Nachmittag kam der jahreszeitliche Gegner: Hochnebel. Auf dem Rückweg von einem Einkauf fand ich den nordöstlichen Parkplatz am Spatzennest frei vor und nutzte dann den Hochnebel für eine Einradfahrt.
16:41 MEZ fuhr ich los und machte mich wenige Minuten darauf an einen Slalom. Während gestern das Kunstlicht schon völlig dominierte, gab es nun ein Zwielicht. Das Licht der Abenddämmerung beleuchtete noch die Fassade hinter mir, wodurch die Konturen gut erkennbar sind. Seitliches Kunstlicht spiegelt sich rechts auf den Acquos-Stiefeln. Links spiegelt sich bläulich noch etwas Licht vom Himmel. Rechts und links sind hier auf das Video bezogen, nicht auf die Fahrtrichtung.
Im zweiten Durchlauf fuhr ich einen Stein vorzeitig aus dem Slalom. Irgendwo war ich in eine falsche Rechts-Links-Folge geraten. Um das zu prüfen, legte ich eine zusätzliche Runde ein. Der erste Stein war klein und während der Fahrt kaum zu sehen. In der Folge schaute ich genauer hin und machte den Fehler nicht wieder.
In der Dunkelheit war Einrad fahren nicht mehr ganz so meditativ und entspannend, wie am helligten Tage. Trotzdem fühlte sich das Sitzen auf dem Sattel wieder wundervoll an. Die bequemen Acquos ergänzten das.
Ich begrenzte die Fahrzeit auf eine halbe Stunde, um keine Lücken im Hochnebel zu verpassen. Das erwies sich als Glücksgriff.
Die Hochnebeldecke riss dann auch auf. In diesem Schmadder aus Nebelresten, Lichtverschmutzung und Mond ließ sich tatsächlich etwas beobachten.
Der große Beobachtungsstörer: Wir können nicht auf ihn verzichten. Er stabilisiert die Erdachse und synchronisiert viele biologische Prozesse, die knapp einen Monat dauern. Zudem ist er ein dankbares Objekt für öffentliche Beobachtungen. Nicht auf den Umgang mit der Nacht trainierte Menschen sehen hier auf Anhieb viel.
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