28.12.20

Drei Sonnen zwischen Sturm und Schnee

Gestern war das Wetter etwas stürmisch und für den späten Nachmittag wurde in Schnee übergehender Regen vorhergesagt. Dazwischen schien die Sonne und bei 3°C war der Wind nicht stark, also für die Jahreszeit ein ordentliches Einradwetter. Dieses Wetter brachte mich auf die Idee, auf dem Deich der Neuen Luppe in Richtung Schkeuditz zu fahren. 

Davor lag allerdings noch Schlamm. 12:49 fuhr ich los. Bis zur Hans-Driesch-Straße fuhr es sich recht gut. Der Wind hatte die Wege weitgehend abgetrocknet. An der Hans-Driesch-Straße begann wieder der Acker.


 

Nach 25 Minuten errichte ich mit verschlammten Stiefeln die Nahlebrücke der Gustav-Esche-Straße. Ab hier sollte es wieder gemütlicher werden. In der Burgaue war nicht viel Schlamm und ich kam leichter vorwärts.


 

Weniger als eine Viertelstunde brauchte ich bis zur nächsten Brücke über die Neue Luppe. Blick nach vorn in Richtung Schkeuditz.


Kurze Pause am Brückengeländer


 

Dann fuhr ich auf dem Deich westwärts. Nördlich fließt die Weiße Elster. Das mäandernde Flussbett ist an den Ufergewächsen erkennbar. Links beginnt der Schlosspark Lützschena.



Der Eingang in den Park wird sichtbar.


 

Weil dort mit viel Schlamm zu rechnen ist, fahre ich weiter.


 

Blick nach rechts zum Eingang


 

In langem Bogen führt der Deichweg am Schlosspark vorbei.


 

Im Schein der tiefstehenden Wintersonne warf ich vom Deich aus einen langen Schatten.


 

Zuvor hatte ich schon merkwürdige gelbe Stelen gesehen.Bei dieser wurde mir klar, dass damit Skulpturen wintersicher gemacht worden sind.


 

Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon fast die Brücke bei Lützschena erreicht.


 

Bis in den Ort hinein sind es noch 900 Meter.


Hier sollte der Wendepunkt der Tour sein. Auf dem Brückengeländer machte ich eine Pause.
 

Auf der Rückfahrt bemerkte ich 22°-Nebensonnen rechts und links der Sonne. Auf dem Foto ist auch der 22°-Ring zu sehen. Wahrscheinlich fotografierte ich heute zum ersten mal Haloerscheinungen während der Fahrt. Von zwei weit zurückliegenden nächtlichen Fahrten habe ich nur textliche Erwähnungen gefunden. Halos entstehen durch Lichtbrechung in Eiskristallen. Oft kündigen sie eine Wetterverschlechterung an. Drei Sonnen gelten daher als Metapher für Unglück. 

Drei Sonnen sah ich am Himmel steh'n
Hab' lang und fest sie angeseh'n;
Und sie auch standen da so stier
Als wollten sie nicht weg von mir
Ach, meine Sonnen seid ihr nicht!
Schaut ander'n doch ins Angesicht!
Ja, neulich hatt' ich auch wohl drei;
Nun sind hinab die besten zwei
Ging nur die dritt' erst hinterdrein!
Im Dunkel wird mir wohler sein

Aus Franz Schubert, Winterreise (Lied nr. 23, 1827)

Von Nena gibt es den Titel "Haus der drei Sonnen" (1985). Er entstand in einer Zusammenarbeit mit Dalbello und Mick Ronson.


 

Bis zur Wetterverschlechterung war noch Zeit und ich fuhr ohne Eile weiter. Die lange Kurve entlang des Parks


 

Die Auffahrt zur Brücke wird sichtbar.


 

Auf der Brücke war dann das in früheren Posts beschriebene Zebramuster zu sehen, das entsteht, wenn die Sonne zwischen Baumstämmen hindurchscheint. Blick in Richtung Leipzig


 

Blick nach Westen in Richtung Lützschena


 

Geradeaus von der Brücke herunter geht es in die Burgaue hinein.Dorthin fuhr ich weiter.


Einige Minuten später kam ich wieder auf der Nahlebrücke an. In der Zwischenzeit hatte ich keinen weiteren Schlamm an den Stiefeln gesammelt. Das änderte sich, denn ich musste wieder durch den Schlamm. Dieser Abschnitt war zwar anstrengend, ich musste aber nie unfreiwillg absteigen. 

Nach 110 Minuten beendete ich die Tour.
 

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