12.6.24

Slalom mit dickem Reifen

Den Arbeitstag hatte ich heute zwischen vormittags in Holzhausen und nachmittags im Homeoffice aufgeteilt. Auf dem Rückweg von Holzhausen bot sich Gelegenheit, eine Biene bei der Arbeit zu fotografieren. Zwischendurch gab es noch einen Feuerwehreinsatz. Nach dem Homeoffice besuchte ich noch zwei Veranstaltungen.

Dann kam ich kurz vor 21 Uhr zu Hause an und es waren laut Uhr 12.000 (oder mehr) Schritte zusammengekommen. Da kam ich wegen der Vorgestern bemerkten Reifenabnutzung auf die wilde Idee, mit dem anderen Einrad am Spatzennest Slaloms, Kreise u.a. zu fahren. Das hatte ich seit vielen Monaten nicht mehr probiert. Es hat mit 26x2,15" einen ziemlich dicken Reifen. Damit kam ich damals nicht um alle Kurven und nutzte es fortan nur für längere Touren ohne enge Kurven.

Am Spatzennest fuhr ich in der Zwischenzeit mit einem schmalen 26x1,5". Weil ich lange keine längeren Touren mehr unternommen hatte, fand ich das Einrad mit fast Platten vor. Ich pumpte den Reifen auf die zulässigen 4 Bar auf, zog die für Tests immer am besten geeigneten Dafna-Stiefel an und saß 21:03 auf dem Sattel. Der fühlte sich ungewohnt weich an. Der rote Sattel ist schon zwölf Jahre auf diesem Einrad. Wahrscheinlich habe ich ihn im Laufe der Jahre weichgesessen. Nach dem Abfahren schluckte der dicke Reifen fast jede Unebenheit. Es war so ein Bisschen wie auf einem Moped, nur mit ungewöhnlich hoher Sitzbank. Beim Fahren fiel auch gleich auf, dass der Sattel höher eingestellt ist, als bei dem anderen Einrad. Etwas höher sitzen fühlt sich wundervoll an. Unter anderem, weil ich an den oberen Totpunkten die Knie nicht so sehr biegen muss. Dieses Einrad hatte ich in Leipzig benutzt und dort war diese Einstellung für die ebenen Wege ideal.

Nun merkte ich, dass ich so weniger Druck auf die vortreibende Pedale bekomme. Trotzdem konnte ich ohne Stress alle Kurven fahren, um die ich mit dem schmalen Reifen gekommen war. Es erforderte nur mehr Baucharbeit. Diese Baucharbeit habe ich wahrscheinlich mit den Slaloms verbessert. Ich war mit dem unerwarteten Ergebnis zunächst zufrieden und machte nach fünf Minuten eine kleine Pause.

Eigentlich hatte ich wegen der schlechten Lichtverhältnisse am Abend nicht vorgehabt, Videos aufzunehmen und auch keine Halterung mit rausgenommen. Ich probierte, das Handy irgenwie mit den Hülle aufzustellen. Glücklicherweise war Windstille und es blieb stehen. Das höhere Sitzen machte sich nun noch deutlicher bemerkbar. Es fühlte sich sehr schön an, erschwerte aber, Korrekturen mit Geschwindigkeitsänderungen zu unterstützen. Also wieder mehr Baucharbeit. 

Auf der Wendeschleife hinter der Kamera musste ich absteigen.
 

Ich stieg wieder auf und erwog während des Slalom, den Sattel niedriger zu stellen, um mehr Sicherheit in der Wendeschleife zu bekommen, kam dann ohne Probleme durch die Wendeschleife und wollte erstmal so angenehm sitzen bleiben. Damit blieb der Sattel auf der Höhe, wo er war. Auffällig blieb der geringere Druck auf die Pedalen nur, wenn ich vom Parkplatz zum Buchenring hoch fuhr. Da wurde ich sehr langsam, musste aber nie absteigen.

Auf der Tonspur ist das laute Rollgeräusch des Reifens deutlich zu vernehmen.

21:33 meinte ich dann, einen gespreitzen Slalom probieren zu müssen. Wie gewöhlich legte ich jeden zweiten Stein von ein paar Zentimetern rechts der Stiefel in den gleichen Abstand nach links.

Auch der gespreizte klappte ohne Stress. Zu diesem Zeitpunkt war die Sonne bereits untergegangen. Die Qualität des Videos ist deshalb schlecht. Es reicht jedoch aus, zu sehen, dass mir der Slalom ziemlich leicht fiel. Irgendwann legte ich die Steine wieder in einer Linie. Nebenbei fiel auch auf, dass beim höheren Sitzen zwar der Antritt schwächer ist, aber dafür kann ich die Beine schneller bewegen.

21:58 schien der Mond durch eine Wolkenlücke. Kurz darauf zeigte die Uhr 20.000 Schritte an. Fünf Minuten später war eine Stunde um. Ich hatte eigentlich nur vor gehabt, kurz zu testen, ob ich mit dem dicken Reifen am Spatzennest irgendwas machen kann und es ging alles.

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