9.6.22

Kurz vor der Reifenpanne

Heute hatte ich nach Feierabend Zeit für das Einrad. Ein Reifenwechsel ist seit einiger Zeit fällig. Einradreifen sind einer ungleichmäßigen Abnutzung ausgesetzt, weil die Pedalen starr mit dem Rad verbunden sind. Die höchste Belastung tritt in dem Bereich auf, der beim Aufsteigen unten ist. Deshalb muss man den Reifen oder die Pedalen von Zeit zu Zeit versetzen. Hier war das ausgreizt und und die Textilschicht kam zum Vorschein. Um noch einmal fahren zu können und den Schlauch zu schonen, schmierte ich das Zeug, das ich zum Schutz der Stiefelsohlen verwende, auf die abgenutzte Stelle und versetzte diese ein Stück von der Aufsteigsstelle weg. Mit einer anderen Flickschusterei hatte ich es einmal bis zum Märchenbrunnen und zurück geschafft. So weit wollte ich heute nicht und fuhr ab 17:40 ein paar Runden durch Südost. Interessant war, wie lange das aufgeklebte Material halten wird und ob sich die Reifengeometrie spürbar ändert. 

Wenn der Reifen gut ist, lässt sich das Einrad schön lenken. Eine leichte Gewichtsverlagerung genügt, evtl. unterstützt durch leichte Armbewegungen oder Hüftdrehungen. Das ist eine sehr bequeme, entspannte Angelegenheit und man ist damit ziemlich wendig. Wenn der Reifen einen kreisförmigen Querschnitt hat, ist das von Vorteil. Sonst kippelt das Einrad. Beim Fahrrad fällt das weniger auf. Ein dickerer Reifen eignet sich besser für Holperstrecken als ein dünner, braucht aber mehr Kurvenlage. Bei den Fahrten in Leipzig hatte ich lange Waldwege mit wenig Kurven. Da war der dicke Little Big Ben sehr gut. Für die nötigen Kurven reichte die Wendigkeit aus. In Altenburg ist die Wendigkeit interessanter, weshalb ich den dünneren Qu-Ax-Originalreifen bis zum Ende drauf gelassen habe. Er ist nicht mehr im Handel.

Beim Fahren wirkte sich der aufgeklebte Streifen nicht aus. Das Einrad kippelte nicht in den Kurven. Es war nur ein periodisches Geräusch zu vernehmen.

Nach zehn Minuten Fahrt zeigte das aufgeklebte Material Ablösungserscheinungen, aber es hielt. Der Kleber hatte mir also nochmal das Einradvergnügen gerettet. Fünf Minuten später beendete ich die Fahrt.


Keine Kommentare: