13.6.22

Bemme und starker Wind

Als wir in den frühen 80ern mit Mopeds unterwegs waren, hatten manche eine "Bemme" auf dem Hinterrad. Das war ein besonders dicker Reifen. Das sah gut aus, aber der Nutzen war zweifelhaft. Das Moped wurde dadurch träger, aber geländetauglicher.

Im letzten Post hatte ich mich über die Auswirkungen unterschiedlicher Reifenquerschnitte ausgelassen. Heute früh hatte sich eine Gelegenheit  ergeben, das Einrad, mit dem ich bis vor einem Jahr im Leipziger Auwald unterwegs war, nach Altenburg zu holen. Es hat einen ziemlich dicken Reifen, der für Waldfahrten sehr gut ist, aber für das Cruisen in Südost evtl. nicht so optimal ist. Heute wollte ich das prüfen. Als ich 17:25 losfuhr, war der Parkplatz des Spatzennest zugeparkt. Das ist um diese Zeit sehr selten. Wahrscheinlich war eine Versammlung. 

Ich fuhr deswegen gleich in den Wald. Auf dem Weg dorthin fiel mir auch, dass ich recht hoch saß. Die Sattelstütze ist bei diesem Einrad anscheinend höher eingestellt. 

Obwohl es mittags einmal kurz gewittert hatte, waren die Wege trocken und sandig. Es war stellenweise, wie auf trockenem Schlamm zu fahren. Die Bemme bewährte sich dabei hervorragend. 

Auf der Paditzer Straße fuhr ich aus dem Wald heraus, um die Wendigkeit zu testen. Starker Wind beeiträchtigte dieses Unterfangen.


Selbst unterhalb der Brücke an der Umgehungsstraße wehte der Wind stark. Ich nahm ein kurzes Video von ein paar Kreisen auf. Weil der Wind böig war und durch das Fahren im Kreis der Winkel zum Wind veränderlich ist, war keine gleichbleibende Geschwindigkeit möglich und das Fahren sieht wackelig aus.

Immerhin ging der Aufstieg in einer kurzen Flaute schnell.

Ab geht's.
Sattelstütze senkrecht
Linke Pedale getroffen
Mal kurz vorpendeln,
mal zurück

und schon lässt sich das Einrad anfahren. Ich konnte dann zwar im Kreis herum fahren, aber wegen des Windes war kein Vergleich zum schmalen Reifen möglich.

Ich fuhr dann wieder in Richtung Wald. Beim Abbiegen auf die Brücke muss eine relativ enge Rechtskurve gefahren werden. An dieser Stelle war gerade eine Flaute und es ging ziemlich leicht.

Im Wald fuhr ich bis zur Zwickauer Straße. Dort machte ich eine kurze Pause auf dem Schlagbaum.

Heimwärts wählte ich auf dem Weg zur Zschechwitzer Straße den Weg am Krankenhaus. Während der breite Hauptweg monoton abwärts führt, hat dieser Weg zu Beginn eine abschüssige Stelle, nach der es vorübergehend wieder bergauf geht. Die erste Abfahrt war ziemlich holprig, bis ich im Schotter hängen blieb. Nach dem Absprung musste ich ein Stück rennen, um nicht hinzufallen. Danach war es am Waldrand sicher, nur der Wind beeiträchtigte das Vergnügen etwas.

Nach 50 Minuten kam ich wieder am Startpunkt an. Der Parkplatz am Spatzennest war immer noch voller Blechlemminge, was weitere Wendigkeitstests unmöglich machte. Deshalb beendete ich hier die Fahrt.
 



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