12.5.12

Bärlauchblüte

An den letzten Wochenenden war ich unterwegs und unter der Woche hatten sich keine Gelegenheiten für Nachtfahrten gefunden. Der Einradversand hatte kurz nach dem letzten Post die fehlenden Muttern für den Viscount-Sattel nachgeliefert. Das sind schöne Teile mit einem Plastikeinsatz, der verhindert, dass sich die Muttern lockern. So muss ich nicht häufig nachkontrollieren oder kontern. Ebenfalls mitgeliefert wurden dickere Schrauben für die Griffe. Die Originalschrauben lösen sich sehr schnell. Über Maßnahmen mit Klebern oder eingeschraubten Holzstückchen hatte ich gelegentlich geschrieben.
In der Zwischenzeit hatte es zwei Hitzewellen gegeben. Die letzte davon war gestern noch im Gange. Die Wärme und eine herannahende Gewitterfront hatten mich von einer Freitagstour abgehalten. Über Nacht hatte es sich dann abgekühlt. Morgens war es wieder heiter und mit 11°C war es bei weitem nicht mehr zu warm zum Einradfahren.
Kurz nach 10 Uhr fuhr ich in der Leipziger Friesenstraße los. Etwas lästig war ein kräftiger Wind. Die Wegeverhältnisse waren dagegen OK. Außerhalb des Waldes durchfuhr ich einige Pfützen, doch es gab keinen Schlamm, nur oberflächliche Nässe. Dass ich drei Wochen nicht mehr gefahren war, schien keine Auswirkung zu haben. Das Aufsteigen klappte sofort und das Rad ließ sich leicht fahren.


Im Wald störte der Wind nicht mehr. Das Grün hat sich inzwischen prächtig entwickelt. Der Heuwegtunnel ist immer noch gesperrt und so blieb später an der Bahnlinie der Weg nach Osten über die Flüsse. Das Auffahren auf die Nahlebrücke klappte wieder trotz Erschwernis durch Schotter an der Auffahrt. Auf die Luppebrücke kam ich auch, musste aber ein paar Minuten warten, weil ein Klumpen Radfahrer/innen das andere Ende bei einer Pause blockierte. Weil ich ans Geländer gelehnt auf dem Sattel sitzen bleiben konnte, war die Warterei nicht so schlimm.
Anfangs hatte ich nicht entschieden, ob ich nach der Luppebrücke ins Rosental oder am Elsterbecken weiterfahren soll. Ich entschied mich für das Elsterbecken, fuhr dann wie üblich über das untere Elsterwehr und wendete vor der Autobrücke.
Auf der Rückfahrt machte ich am Aussichtspunkt vor dem unteren Elsterwehr eine Pause auf einer Bank.

Einrad mit neuem, rotem Sattel

Schön anzusehen ist die Flußgabelung. Die Elster teilt sich hier in Nahle (links) und Luppe (rechts) auf. Weiter rechts fließt die Weiße Elster ab, in die noch im Rosental die Parthe einmündet.

Bei der heutigen Tour dienten die Stiefel auch einmal wieder dem ursprünglichen Zweck, Schmutz und Nässe fernzuhalten (Anklicken vergrößert dieses Bild, wie auch die anderen). In den letzten, oft trockenen Monaten hatte ich sie häufig nur angezogen, um das Fahren angenehmer zu machen.
Nach kurzer Pause machte ich mich auf den Heimweg. Am Elsterbecken hatte ich starken Gegenwind. Der erschwerte auch das Auffahren auf die Luppebrücke, das schwierigste Manöver der Tour. Es gelang gerade so. Die weitere Rückfahrt verlief weitgehend ohne Windprobleme. Zunächste schützte der Bahndamm, dann der Wald.
Bei der Gartenanlage Waldluft grüßte ein joggendes Paar. Beim Antworten bekam ich eine Fliege in den Mund. Die erste und einzige gespürte Insektenbegegnung der Tour.
Nachdem ich die stark befahrene Hans-Driesch-Straße zu Fuß überquert hatte, sagte ein Radfahrer: "Da fehlt nuch der Rucksuck." Auf fehlende Räder und Lenker wurde ich schon mehrfach hingewiesen. Auf einen Rucksack noch nicht. Wobei ein Rucksack durchaus praktisch ist, um mit dem Einrad irgend etwas zu transportieren.


Der Bärlauch hat trotz Blüten seine optische Dominanz am Waldboden einbüst. Der Duft ist dagegen immer noch sehr dominant.


Hier sind Blüten aus der Nähe zu sehen. Wenige Minuten später verließ ich den Wald. An der Friesenstraße störte wieder etwas Wind. Die Fahrstabilität beeinträchtigte er nicht. Vor der Rietschelstraße fuhr ich wieder durch Pfützen. Das hatte zur Folge, dass das Rad durchdrehte, als ich versuchte, nach dem Seitenwechsel auf einer großen Gehwegplatte aufzusteigen. Auf dem kleinen Pflaster daneben war es dann möglich, aufzusteigen.
Ich war ungefähr 75 Minuten unterwegs.

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