Das 26er benutze ich verhältnismäßig selten. Das Aufsteigen ist anstrengender, als beim 20er. Weil die Knöchel öfters an die Kurbeln anschlagen, fahre ich es nie ohne Stiefel und dem schmalen, profilarmen Reifen misstraute ich bei matschigen Verhältnissen. Einmal hatte ich Probleme auf Schneematsch. Ansonsten hatte ich Befürchtungen, dass das große Rad über die Stiefel spritzt. Eine Diskussion dazu ist noch im Archiv des Einradforum zu finden.
Zum schnellen Training des Aufstiegs zwischendurch eignet sich jetzt ein Paar Gummisteifel. Die sind sehr schnell über die Jeans angezogen und schützen die Knöchel und haben geeignete Sohlen. Zum richtigen Fahren sind die Schäfte zu niedrig. Der Spritzschutz würde nicht ausreichen. Für längere Touren ist es auch bequemer, wenn die Schäfte deutlich oberhalb der dicksten Stelle der Waden enden, weil die Schaftenden dann nicht mehr reiben.
Hier sitze ich mit den hohen Stiefeln kurz vor der Abfahrt auf dem Rad. Damit lässt es sich stundenlang sehr bequem fahren. Nirgends gibt es reibende Kanten.
Der Aufstieg klappte draußen auf Anhieb. Die ersten Kurven fuhr ich etwas wackelig. Zunehmend fühlte ich mich dann wieder wohl auf dem Sattel. Noch in Südost ging es durch eine Pfütze. Ich spürte kein Wasser durch die Hose dringen. Die Stiefel waren hoch genug. Glücklicherweise kreuzten in Südost keine Blechlemminge meinen Weg und ich konnte Ab- und anstrengende Aufsteige vermeiden. Die Waldeinfahrt erwies sich nach Regenfällen als nass. Das Einrad ließ sich auf diesem Untergrund erstaunlich sicher fahren. So fuhr ich weiter, um eine ältere Idee zu verwirklichen: Mit dem 26er nach Burkersdorf zu fahren. Diese relativ lange Strecke hatte ich im Frühling vorigen Jahres mehrfach mit dem Muni getestet. Mit dem kleinen Einrad war mir diese Strecke dann zu langweilig geworden. Für eine Fahrt mit dem schnelleren 26er war sie noch interessant.
Die Fahrt bis zur Zschechwitzer Straße war leicht und angenehm. Dort brauchte ich immer noch nicht wegen Blechlemmingen abzusteigen. Die Fahrt bergauf zum Wegekreuz war auf nassem, sandigen Boden nicht mehr ganz so einfach, ein Problem entstand aber erst, als ich schon fast oben war. Bei gleichbleibender Umdrehungszahl wurde das Einrad allmählich langsamer. Bevor ich steckenblieb, griff der Reifen wieder und es ging weiter.
An der Waldausfahrt hatte ich immer noch ziemlich saubere Stiefel. Der Spritztest war so gut, wie bestanden. Dann stieg ich aus Respekt vor verschlammten ehemaligen Pfützen ab. Nach einer kurzen Bankpause stieg ich an der Gartenanlage wieder auf und fuhr weiter. Auf der Zwickauer Straße fuhren gerade keine Autos und ich brauchte nicht abzusteigen.
Dann befand ich mich zum ersten Mal seit mehr als einem Jahr auf dem Weg nach Burkersdorf. Zunächst ging es durch sanfte Kurven.
Danach kamen zwei Berg-und-Tal-Abschnitte. Vor denen hatte ich etwas Respekt, sie erwiesen sich aber als leicht zu fahren.
Ich näherte mich der nächsten Brücke. Diese musste ich überqueren, um an den Radweg an der B7 zu gelangen.
Als ich die Brücke erreicht hatte, war weit und breit kein Blechlemming zu sehen. Damit war wieder ein anstrengender Aufstieg glücklich eingespart. Vor dem maisfeld bog ich rechts ab.
Ich fuhr dann auf einem Verbindungsweg zum Radweg an der B7. Die weitere Strecke nach Burkersdorf war im Schnitt leicht abschüssig. Das Einrad fuhr fast wie von selbst. Obwohl ich seit der Waldausfahrt nicht mehr abgestiegen war, empfand ich das Sitzen auf dem Viscount-Sattel immer noch als wunderbar bequem. Das dürfte zum Teil auch daran liegen, dass ich relativ schnell unterwegs war. Nach einem Sturz ( hatte ich neben meinen Regeln, dass das 26er nur mit Stiefeln und bei Trockenheit zu fahren ist, eine festgelegt, dass ich nicht schneller fahre, als ich rennen kann. Das mit der Trockenheit hatte sich schon erledigt und auf der übersichtlichen Strecke achtete ich nicht mehr so sehr auf Langsamkeit und ließ das Rad laufen. Übermäßig schnell wurde es nicht. Das Weglassen der Konzentration auf die Geschwindigkeit erhöhte nur den Entspannungseffekt.
Ich erreichte das Ortseingangsschild von Burkersdorf.
Dann zogen dicke Wolken durch. Am Ortsrand versuchte ich am Ende der S-Kurve zu wenden, bekam das aber nicht hin. Deshalb stieg ich ab und machte ich eine kurze Pause.
Unter der Wolkendecke schien die Sonne dann am Horizont wieder durch und erzeugte wunderschöne Farbenspiele.
Auf der Fahrt zur Brücke in Richtung Norden warf ich eine seitlichen Schatten.
An der Brücke musste ich absteigen. Bevor ich wieder aufstieg, fotografierte ich in Richtung Stadt.
Danach ging das Berg-und-Tal-Fahren wieder los. Nun waren die Bergab-Abschnitte steiler und so war es bequemer.
Danach hatte ich den Schatten voraus. In Erwartung, an der Zwickauer Straße absteigen und danach wieder aufsteigen zu müssen, fuhr ich kraftsparend weiter. Die Straße war dann aber frei. Weil ich mich nun auf dem Einrad so wohlfühlte, versuchte ich, die verschlammte Waldeinfahrt zufahren. Dabei wurde ich dann etwas ängstlich und wackelte ziemlich. Ich kam aber durch. Den nassen, sandigen Weg zur Zschechwitzer Straße hatte ich nun bergab. Dass ging sehr leicht. An der Waldausfahrt zur Kotteritzer Straße stieg ich dann ab, um einen Hühnerschreck vorbeizulassen. Danach kam ich ohne weiteres Absteigen nach Hause.
Im Vertrauen auf die Stiefel hatte ich den Rückweg durch den Wald schnell zurückgelegt. Dieses Vertrauen erwies sich als gerechtfertigt.
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