23.9.23

Ähnlich wie Yoga

Meine letzte Fahrt war drei Wochen her und sehr kurz. Seither hatte ich keine Gelegenheit mehr gehabt. Für den kommenden Sonntag hatte ich mir eine Tour vorgenommen. Heute gab es noch Einkäufe und anderes zu erledigen. Eine Alarmierung der Feuerwehr am Morgen änderte das. Kurz nachdem ich das Haus verlassen hatte, wurde der Einsatz abgebrochen. Ich war nun munter, das Wetter war schön und sofort entstand ein Drang, mich aufs Einrad zu setzen. 

Ich pumpte Luft auf und zog die Black Forrest Stiefel an. Seit ich an beiden Stiefeln das Futter repariert habe, sind sie sehr eng und es ist mühsam, die Füße reinzuzwängen. Dann sind die Stiefel sehr bequem.

11:02 saß ich dann draußen und fühlte mich trotz der drei Wochen Pause sofort wieder wohl auf dem Gerät. Der Viscount-Sattel zeigt inzwischen Risse. Ich mag Viscount-Sättel. Ich sitze darauf sehr bequem und die Sitzfläche ist ziemlich lang. So kann ich mich mal nach vorn oder hinten umsetzen und wenn es mich an einer Holperstelle aushebt, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass ich auf den Sattel zurück falle. Hier beginnt der Nachteil: Wenn es holprig ist, kann man sich vorn an einem Griff festhalten. Beim Viscount-Sattel sind die Griffe vorn und hinten mit kleinen Schrauben befestigt, die schnell ausleiern. Dann geht das Basteln los.

Kurz nach Beginn legte ich mit Steinen aus der Drainage des Spatzennest einen Slalom aus.

Meine besten Slalom-Stiefel sind zwar die Dafna, aber mit den Black Forrest geht es fast genau so gut. Die Schäfte sind gleich hoch und die Sohlen auch okay. So machte es Spaß.
 
Ein paar Ausschnitte:
 
Die Sonne war hier etwas durch Wolken gedämpft. Ich nähere mich der Schattengrenze des Obergeschosses des Spatzennest.

Auch im Schatten zeigen die glänzenden Stiefelspitzen interessante Spiegelungen. So etwas gucke ich mir auch ab und zu gerne während der Fahrt an.
Den nächsten Durchlauf fuhr ich im Sonnenschein und warf einen langen Schatten zu Seite.
Kurz vor der Schattengrenze
Wieder im Schatten

Ein zweiter Schnipsel aus der Videoaufnahmen

Ein paar Einzelbilder daraus
Kurz vor einem Stein
Der nächste Durchlauf
Beim dritten Durchlauf entschied ich mich für den Abstieg.
Ich musste nun aufpassen, nicht aus dem schmalen Bildfeld zu fahren und fahre parallel zur Steinlinie.
Ich nehme den linken Fuß von der Pedale.
Das Einrad kippt nach vorn.

Die Stiefelspitze berührt den Boden.
Der Ballen setzt auf.
Der Stiefel wird gestaucht und nimmt Energie auf. Stiefel sind gut für die Fußgelenke.
Auf dem kippenden Einrad hatte ich nur wenig Einfluss auf die Richtung. Deshalb muss ich wieder zurück. In der Luft drehe ich den rechten Fuß.
Mit dem nächsten Halbschritt beginne ich, ins Bild zurückzukommen.

Nun habe ich wieder mit beide Stiefel vollständig im Bild.

Nach dieser Aufnahme fuhr ich weiter in Südost herum und vielfach immer die gleiche Strecke: Die Rampe am Nordosteingang des Spatzennest herunter, dann durch den Slalom, weiter auf die gebogene Rampe am Südwesteingang des Spatzennest und am Slalom vorbei zurück. Dabei machte ich etwas Yoga-ähnliches. Auf den geraden Abschnitten suchte ich die maximale Entspannung. Ich fuhr mit wenig Tritt, so dass das Einrad langsam fuhr, aber noch sicher stabil. Dabei achtete ich auf gleichmäßige, ruhige Atmung. Abwechselnd konzentrierte ich mich auf die Kontaktstellen nach außen, den Sattel und die Pedalen. Das war wunderschön. Dass Sattel und Stiefel bequem sind, hatte ich schon erwähnt. Nun war es ins Extreme gesteigert. Zum Sattel passt das Wurzelchakra. Für Füße gibt es keins.

Solches meditatives Fahren ist nicht immer möglich, weil es kaum möglich ist, auf plötzliche Ereignisse zu reagieren. Heute war es kein Problem. Die Strecke war bekannt. Menschen waren von weitem zu sehen und streunende Katzen gibt es hier keine.

Nach einiger Zeit sammelte ich aber die Steine wieder ein und legte sie zurück in die Drainage. Dann machte ich das Einrad-Yoga noch eine Weile ohne Slalom weiter. Diese Art zu fahren war energiesparend. Ich hätte das vielleicht viele Stunden machen können. Nach einer Dreiviertelstunde hörte ich aber auf, weil ich noch einkaufen musste und zum Mittel.


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