15.6.13

Waldfahrt in Altenburg, bei der ich nie die Stiefel von den Pedalen nehmen musste

Eine Giraffe haben Alle bestimmt schon mal irgendwo gesehen. Das ist ein Einrad, an dem Pedalen und Sattel höher angebracht sind. Die Kraftübertragung auf das Rad erfolgt mit einer Kette nach unten. In Leipzig sah ich heute früh auf dem Weg zum Bahnhof einen Mann, der auf einer Kreuzung aus einer Giraffe und einem zweirädrigen Fahrrad durch die Stadt fuhr. Das Gefährt sah ungefähr so aus, wie auf diesem Link. Ich dachte mir, dass der Ausblick von da oben wunderbar sein muss, aber das Ab- und Aufsteigen beim Gewähren der Vorfahrt anstrengend sein dürfte.
Beim 26"-Einrad finde ich häufiges Aufsteigen lästig und suche für Pausen meist Anlegestellen, an denen ich die Füße auf den Pedalen lassen kann.
In Altenburg hatte ich später Zeit für eine kurze Waldtour von etwa 45 Minuten. Mit ca. 24°C lag die Temperatur nahe dem Grenzwert, wo das Fahren mit Stiefeln wegen Schweiß nicht mehr sinnvoll ist. Da ist häufiges Aufsteigen noch lästiger, weil es anstrengender ist, als bloßes Fahren. In dieser Hinsicht verlief die heutige Fahrt sehr vorteilhaft. Auf den drei Straßen, die ich bis zum Erreichen des Waldes überqueren musste, war kein Verkehr. Die Stiefel blieben auf den Pedalen. Die Wege im Wald waren fast trocken und gut befahrbar. Auch zum Überqueren der Zschechwitzer Straße, die durch den Wald verläuft, musste ich nicht absteigen. In der Nähe der Skatbank Arena fuhr ich an einer Radlergruppe vorbei. Ein Kind wunderte sich sehr darüber, dass ich nur mit einem Rad fahre. Als ich mich dem Absperrbalken vor der Zwickauer Straße näherte, fanden zwei Radfahrerinnen das Einrad lustig.
Am Balken setzte ich den Hintern vom Sattel auf den Balken um, ließ aber wie üblich die Stiefel auf den Pedalen stehen. Damit war mindestens die Hälfte der Strecke ohne neues Aufsteigen absolviert.
Nach ein bis zwei Minuten Pause setzte ich mich wieder auf den Sattel und fuhr heimwärts. An der Absperrung vor der Zschechwitzer Straße standen die beiden Frauen von vorhin mit ihren Fahrrädern. Als ich vorbeifuhr, fragte eine, ob Einradfahren im Wald schwierig ist. Ich verneinte das und fuhr weiter. Auf der Straße waren keine Blechlemminge zu hören oder zu sehen. So erreichte ich die andere Seite wieder ohne absteigen zu müssen. Dieses Glück setzte sich in Südost fort. Alle drei Straßen konnte ich fahrend überqueren. So kam ich wieder vor der Haustür an, ohne einmal die Stiefel von den Pedalen genommen zu haben.

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