Um 18:30 Uhr fuhr ich los und gab mir ein Zeitbudget bis 19:30 für das Vordringen nach Westen. Ich fuhr zunächst die Verbindung zum Elsterbecken an, die ich am 28.4. verpasst hatte. Zuerst empfand ich das als Fehler, denn es wüteten die Blechlemminge und ich brauchte gefühlte zwei Minuten, um über die Straße zu kommen. Wegen der selbstgewählten Zeitvorgabe hatte ich es ausnahmsweise ein wenig eilig. Dann hatte ich bis zum nächsten Abstieg eine längere Strecke vor mir. Im Wald, kurz vor der Bahnlinie, fragte mich ein Radfahrer, was man tun muss, um Einradfahren zu lernen. Außer dem Hinweis, dass es nicht so schwer ist und Üben fiel mir nichts ein.
Am Tunnel stieg ich für kurze Zeit ab.
Im Blick zurück sah es so aus. Und vor mir hatte ich das:
Alles ideal, unproblematisch und schön anzusehen.
Gegen 19:20 MESZ erreichte ich einen Weg, den ich am 14.4. verschmäht hatte. Heute reichte die Zeit knapp zum Weiterfahren. Solche Betonpflasterwege kenne ich von der Umgehungsstraße bei Altenburg. Deshalb fuhr ich trotz der knappen Zeit weiter.
Kurz vor 19:30 kam ich an einer Brücke bei Stahmeln an. Dieses Gelände ist durchaus einradtauglich, doch bis zur nächsten Brücke ist es noch weit.
Zur Positionsbestimmung machte ich ein Foto mit Geotag.
51,3761772° N
12,2782304° O163,1m ü.NN
19:30 ging es heimwärts. Der noch unbefestigte Dammweg.
Das schöne Wetter verursachte einen neuen Drang zum schnellen Fahren und zum Verkürzen von Pausen. Es roch nach einer Gelegenheit zu astronomischen Beobachtungen. Bei der nächsten Brücke wechselte ich die Flussseite. Um nicht an einer Absperrung absteigen zu müssen, fuhr ich in die Burgaue rein, anstatt am Ufer weiter zu fahren. Dabei geriet ich auf einem Weg, an dem Bäume gefällt worden waren. Der Weg war dadurch holprig geworden. Das Problem kenne ich von Altenburg. Ich war froh, Stiefel angezogen zu haben. So kam ich ohne Abstieg durch.
An der Gustav-Esche-Straße machte ich noch eine kurze Pause und beobachtete Lichtspiele, die bei der tiefstehenden Sonne auf meinen Stiefeln entstanden. Die Pause währte vielleicht zwei Minuten. Dann ging es weiter heimwärts. Wenig später begegnete ich zwei Reiterinnen. Eine wies die andere darauf hin, dass ich auch Stiefel trage.
Kurz vor dem Waldrand traf ein Insekt mein Auge.
Hinterher sah das so aus. Kontaktlinse raus, Auegentropfen rein und das Problem war schnell behoben. Das Problem ist, dass dieses mein einziges funktionierendes Auge ist. Das darurch fehlende räumliche Sehen hat bei mir wohl den Drang zum Einradfaren befördernt. Bei langen Geräten, selbst Fahrrädern, habe ich manchmal Probleme, unbewusst Kurven vorauszuberechnen. Die Kurven fahre ich dann verwackelt. Mit dem kurzen Einrad ist es fast wie zu Fuß gehen oder noch besser. Machmal lief ich enge Strecken ab und dachte darüber nach, ob sie für das Einrad tauglich wären. Von Einrad aus sahen die Strecken einfacher aus, weil ich auf den Sattel erhöht saß und einen besseren Überblick hatte.
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