28.1.06

Schöne Sonnenscheinfahrt

Die Woche über hatte ich wieder keine Gelegenheit zum Einradfahren gehabt und kam nun erst wieder am Sonnabend dazu. Mit -2°C war es bedeutend wärmer, als am letzten Sonntag und die Sonne schien recht kräftig. Am Eingang des Waldes war der Weg mit Spiegeleis bedeckt, aber nach wenigen Metern begann ein eisfreier hartgefrorener Randstreifen, auf dem sich wunderbar fahren ließ. Zunächst war der Streifen so breit, dass ich an Spaziergängern vorbeifahren konnte. Als er schmaler wurde, machten die Spaziergänger den Weg frei und freuten sich. Manchmal vermuten sie, dass ich etwas mit dem Zirkus zu tun hätte und freuen sich über die kostenlose "Darbietung". Vielleicht lächelten sie aber nur zurück, denn ich wurde schon gefragt, warum ich auf dem Einrad grinse. Von außen betrachtet sieht Einradfahren wackelig aus, aber wenn man drauf sitzt, ist es urgemütlich. Das wirkt sich auf den Gesichtsausdruck aus. Kurz vor der Kreuzung mit der Paditzer Straße musste ich dann doch absteigen, da der weg zu schräg wurde. Ich brauchte heute aber nur ein paar Meter zu laufen und konnte noch vor der Kreuzung wieder aufsteigen.
Nachdem ich aus dem Wald herausgefahren war, wurde es wunderschön. Die Sonne wärmte von der Seite, die Straße war trocken und griffig. Auch die Landwirtschaftsausfahrt vor der Brücke war eisfrei und so fuhr ich dort seit langem einmal wieder einen engen Kreis. Auf dem Radweg schien die Sonne dann von vorn. Die angenehme Wärme im Gesicht wog die störende Blendung mehr als auf. Die Sonne wärmte auch die dünne, schwarze Radlerhose auf, so dass auch die Teile der Beine nicht auskühlten, die nicht in Stiefeln steckten. Wintersonne ist auch gut gegen aufkeimende Frühjahrsmüdigkeit.
Den abschüssigen Abschnitt, bevor zur Unterquerung der Brücke abgebogen wird, kam ich heute problemlos herunter. Absteigen musste ich erst im Wald wieder, als ich keine Möglichkeit fand, an einer vereisten Pfütze vorbeizufahren. Nahe dieser Stelle befindet sich eine Bank, auf die gerade die Sonne schien. Dort machte ich eine kurze Pause. Dann musste ich noch vor der Zschechwitzer Straße noch einmal absteigen, da der Weg bis zum Rand vereist war. Nachdem ich die Straße überquert und die Autosperre passiert hatte, zwang mich Eis wieder zum Abstieg. Nun brauchte ich nur noch die Wegseite zu wechseln, da dort ein schön breiter eisfreier Streifen anfing. Zweihundert Meter weiter fuhr ich einem Pulk Menschen entgegen, der auf ähnliche Weise entstanden war, wie die Staus, die bei den Blechlemmingen öfters zu sehen sind. Die Leute gehörten nicht zusammen, aber schnellere hatten langsamere eingeholt und wollten nicht auf das Eis, um zu überholen. Ein Stein nahm mir die Überlegung ab, was zu tun wäre. Ich lief dann auf dem Eis an dem Pulk vorbei und stieg dann wieder auf. Die letzten Leute aus dem Pulk blieben stehen, stellten ein paar Fragen und beobachteten den Aufstieg. Dann gab es keine erwähnenswerten Vorkommnisse mehr.

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