Meine Uhr meint, dass ich nach 6.000 Schritten eines von drei Fitnesszielen erreicht habe. Die Woche über kommen die ohne irgendwelchen Sport bei irgendwelchen Wegen zusammen. An Wochenenden ist das weniger häufig. Manchmal komme ich erst mittags raus und das mit dem Einrad. Die Uhr erkennt das irgendwie als Radfahren an und zählt die Schritte weiter. Bequem auf dem Einrad sitzend bekomme ich so schnell Schritte zusammen und nach anderthalb Stunden sind die 6.000 Schritte angenehm verbracht.
Heute war es ein wenig anders. Vormittags hatte ich an einem Arbeitseinsatz auf der Hellwiese teilgenommen. Diese Sumpfwiese wird für die Ansiedlung von Wasserbüffeln vorbereitet und muss dazu entmüllt werden. Anschließend hatte ich noch Einkäufe zu erledigen und so hatte ich 13.000 Schritte auf der Uhr, bevor ich mich auf das Einrad setzte.
15:05 fuhr ich dann los. Nach zwei Frostwochen war es mit 11°C frühlingshaft warm und die Sonne schimmerte durch Cirrusbewölkung. Diese Lichtverhältnisse machten Lust auf mit der Pivo nachgeführte Aufnahmen. Draußen kam hinzu, dass der Schatten einer Gebäudeecke auf den Parkplatz am Spatzennest reichte. So konnte ich die Pivo in den Schatten stellen. So kam die Sonne nie störend ins Blickfeld und ich fuhr fast Dreiviertel der Zeit im Sonnenschein. Das reizte zu Versuchen, brauchbare Einzelbilder zu gewinnen.
Etwas ungewöhnlich sieht diese Bearbeitung aus. Das Einradfahren ist hier unwichtig. Interessanter ist die ringförmige Struktur am Himmel, ein 22°-Ring mit oberen Berührungsbogen, beides Haloerscheinungen.
Aus dem Video ließen sich diesmal für das Web einigermaßen brauchbare Einzelbilder gewinnen.
Das gelang mit einer vorsichtigen Anwendung der KI. Ein Problem dabei sind Pixel und Rauschen. Wenn ich so ein Bild einfach in Topaz Photo AI einkippe, halluziniert die KI und erfindet irgendwelche Strukturen, besonders an Stiefeln und Händen. Das ist so ähnlich, wie wenn wir Menschen in Wolken Schafe und Katzen wahrnehmen oder im Rauschen des Windes Stimmen oder Sondersignale. Werden die Bilder mit Topaz DeNoise AI vorbehandelt, lassen sich Halluzinationen weitgehend verhindern. Die restliche Bearbeitung mit Topaz Photo AI klappte dann. Das ist so ähnlich, wie das quasianaloge Hin und Her zwischen Unscharfmaskierung und Weichzeichnen.
So sind keine hochwertigen Bilder entstanden, die großformatigen Genuss ermöglichen. Bei Reifen, Speichen und Körperteilen hat die Methode offensichtlich realistische Ergebnisse gebracht. Bei den stark veränderlichen Stiefeln hat es auch funktioniert, wenn man es mit den beiden Pausenfotos weiter unten vergleicht.
Bei dem milden Wetter hatte ich zum ersten Mal in diesem Jahr eine dünne Radlerhose ohne Sitzpolster angezogen und darüber die Overknee-Acquo Lissabon+. Diese Kombination fühlte sich sehr gut an.
Und so fuhr ich einige Runden.Bei oben stehenden Pedalen sind die Stiefelschäfte in den Kniekehlen eingequetscht. Das ist bei dem weichen Material nicht störend.Dieses Einquetschen gab es auch bei halbhoher Pedalstellung.Nur unten ist so ein Overkneestiefel ungeknickt.
Diese Biegeübungen scheinen den Stiefeln nichts auszumachen. Obwohl ich die oberen Schaftenden durch einige Stunden Einrad fahren malträtiert habe, sehen sie immer noch aus, als hätte ich sie nie getragen. Wenn sich das verstetigt, werde ich vielleicht bis ans Lebensende Freude an diesen Stiefeln haben.
Das erinnert etwas an das Schuhpreisparadoxon. Demnach geben arme Menschen mehr Geld für Schuhe aus, als Reiche (wenn man von Luxuslatschen absieht). Der Arme kann sich nur billige Schuhe leisten, die nicht lange halten. Der Reiche kauft für etwas mehr Geld Schuhe, die viel länger halten. Ich erkläre mich damit nicht zum Reichen. Die eigentlich teuren Stiefel gab es in einer Weihnachtsaktion verbilligt. Zum Normalpreis hätte ich sie nicht gekauft. Unabhängig davon kann ich sie empfehlen. Sie sind bequem, für meinen Geschmack wunderschön und sehr gut zum Radfahren geeignet.
Hier hat die KI doch einmal auffällig halluziniert. Der Strich oben am rechten Stiefel ist nicht real. Am linken Stiefel finden sich am oberen Rand ein paar Artefakte.
Die Pivo fing den Abstieg von der Seite gut ein. Ein Abbremsen ist an der Rücklage zu erkennen. Die linke Hand greift nach dem Sattel.Die rechte Pedale steht unten. Nun kann ich mich nach vor abkippen lassen.
Der linke Fuß ist schon weit vorn, aber die Sattelstütze hat sich noch wenig aufgerichtet.
Gleich danach nahm ich einen Slalom auf. Der erste Durchlauf sieht ein wenig ungelenk aus, weil wegen sinkender Sonne Zeitdruck fühlte und Strecke deshalb nicht vorher probiert hatte.
Danach waren die Halos noch zu sehen. Zusätzlich zeigte sich eine linke Nebensonne.
15:32 legte ich mal eine kleine Pause ein. Da war ich noch nicht ganz eine halbe Stunde mit dem Einrad unterwegs. Bei den optimalen Wetterbedingungen verlängerte ich.
Das Foto ist nicht bearbeitet und kann mit den vorsichtigen KI-Bearbeitungen oben verglichen werden.
Noch ein kurzer Halt sechs Minuten später. Da kam ich auf die Idee, den Komfort des Einradfahrens dazu auszunutzen, 20.000 Schritte vollzumachen. Das würde noch ungefähr eine Stunde fahren bedeuten. Mit den bequemen Stiefeln konnte ich noch eine Weile durchhalten und das Gesäß war heute noch nicht sonderlich belastet worden.
15:55 nahm ich noch ein Video mit feststehender Kamera zur Gewinnung von Einzelbildern auf.Das Licht ließ zu diesem Zeitpunkt schon nach. Sonnenuntergang sollte es zwar noch bis 17:39 MEZ dauern, aber der Südwesthimmel war einmal wieder zugeschmiert. Homomutatuswolken aus starker Flugbewegung versaut hier öfters die Sicht zum Südwesthorizont. Das hat schon etliche Kometenbeobachtungen verhindert.Ich saß nun 50 Minuten auf dem Einrad.
Hier steuerte ich auf die Kamera zu ...und wich dann knapp aus.Der Abstieg, nun von vorn
Ich stehe mit beiden Füßen auf dem Boden, aber das Einrad hat noch etwas Schwung.
Sattel und Stiefel blieben in der Folgezeit bequem und ich musste mich nur wenig bewegen, um Hindernissen auszuweichen. Ein Auto hatte zwischenzeitlich den Slalom zugeparkt. So fuhr ich fuhr ich hin und her und schätze, dass ich die 20.000 Schritte vor 17 Uhr erreichen würde, wenn ich nicht viele Pausen machen würde.
Mit guten Stiefeln kann ich mich beim Fahren ausruhen. Ich sitze dabei entspannt auf dem Sattel und trete nur ein Bisschen in die Pedalen, um nicht umzufallen. Lediglich an den Wendestellen brauche ich mehr Kraft. So kostete es nicht viel Anstregung, die Schrittzahl zu erreichen.
16:37, nach anterthalb Stunden Fahren, zeigte die Uhr 20.000 Schritte an.
Wenige Minuten später zuhause
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