5.5.19

Bahnunterführung am Heuweg durchfahren

Die Trog-Wetterlage hatte gestern dazu geführt, dass es in Altenburg schneite. Heute war ich wieder in Leipzig. Das Wetter hatte sich wieder gebessert und bei 10°C fuhr ich kurz nach 13 Uhr mit dem Einrad los in den Auwald. Nach den gestrigen Niederschlägen waren die Wege im Wald feucht, aber nicht verschlammt. Passabel zu befahren.

Nachdem die Hangabfahrten von einer Brücke am Freitag so schön geklappte hatten, war mir eine bisherige Angststelle in den Sinn gekommen. Auf dem Heuweg in Richtung Bahnhof Leutzsch hatte ich die erste Unterführung immer gemieden, weil mir die Einfahrt zu steil erschien. Statt dessen fuhr ich lieber einen Umweg durch die nächste Unterführung, die eine flachere Einfahrt hat.




Bald erreichte ich die Unterführung, stieg ab stellte das Handy für Aufnahmen auf. Dabei hatte ich noch Respekt vor der Abfahrt. Sie erschien schwierigen, als die vom Freitag und der Untergrund ist härter, falls ich auf den Hintern landen würde. Für das Unterfangen sprachen die guten Stiefel.

Der erste Versuch. Ich hatte die Kamera auf die Mitte der Einfahrt gerichtet, weil ich angenommen hatte, dass ich diagonal herunterfahren würde, um es weniger steil zu haben. Das Fahren fiel aber auf Anhieb so leicht, dass ich an der rechten Seite geradeaus fuhr. Das war für die Sicherheit von Vorteil, weil ich nicht die Wege von Pferden und Fahrrädern kreuzte. Allerdings kam ich erst ins Bild, als ich fast unten war.
Zum Bremsen habe ich mich etwas zurückgelehnt und lasse die nach hinten zeigende Pedale mit dem Fuß kommen. Hohe Stiefel erleichtern so etwas und das Fahren fühlte sich nicht unangenehm an.
Die geringere Herausforderung ist der Knick in die Waagerechte. Dort ändern sich schlagartig die Beschleunigungsverhältnisse. Ich nähere mich dieser Stelle.
 Ich setze auf, ...
 ... bin unten angekommen ...
... und fahre weiter.
Nun komme ich zurück. In dieser Richtung durchfahre ich diese Unterführung schon seit Jahren. Hangaufwärts fahren kostet zwar mehr Kraft, ist aber vollkommen ungefährlich. Komme ich nicht weiter, steige ich einfach nach vorn ab.
 Ich habe den Schatten verlassen und fahre hoch.
Das Einrad fährt dabei sehr langsam. Deswegen und wegen der ruckartigeren Tretbewegungen habe ich die Arme ausgebreitet. Eine Gefahr, seitlich umzukippen, besteht nicht.

Im Unterschied zum Freitag hatte ich heute kein Geländer als kraftsparende Aufstiegshilfe. Ich musste immer die etwas anstrengenderen freien Aufstiege machen.
 Der nächste Versuch. Ich bin vom Heuweg abgebogen.
 Ich bremse ab.
Der nach vorn zeigende Fuß steht nur auf der Pedale und hat nichts zu tun.
 Ist der selbe Fuß hinten, muss er bremsen.
 Die Rücklage bleibt zunächst konstant.
Bei der Annäherung an den Knick richte ich mich etwas auf. Das Einrad kann nun nicht mehr zu schnell werden und bei mehr Geschwindigkeit lässt sich der Knick besser spüren.
Hier habe ich den Knick gerade passiert. Ist kein großes Ding, aber mit Bauch und Gesäß etwas zu spüren. 

Als ich bergauf anfuhr, stieg vor mir eine Radfahrerin ab. Mit dem leichten Einrad ist so eine Auffahrt weniger schwer. Ich hoffe, nicht absteigen zu müssen.



Ich fahre ins Licht.
 Noch ist vorn genügend Platz.

Die Radfahererin schiebt ihr Rad vorwärts und ich brauche nicht abzusteigen. An den Stiefeln ist nun zu sehen, das der vordere Fuß die Arbeit leisten muss.

 Hier fällt es noch mehr auf.
Am unteren Totpunkt ist der Fuß dann nicht mehr angewinkelt.
Das ist er dann am oberen Totpunkt wieder.

Zu sehen ist noch ein Stück Fahrradreifen. Ich kann bequem links vorbeifahren.

Weil ich befürchtete, dass aus den vorigen Aufnahmen nichts geworden ist, fuhr ich gleich nochmal hoch.


Hier ist ein Haltungsfehler zu sehen. Der Oberkörper ist nach vorn geknickt und steht nicht in Verlängerung zur Sattelstütze. Beim nächsten Mal sollte ich auf die Sitzhalten bei Bergauffahrten achten.
Ich nahm dann Bilder von der Seite auf. Hier lasse ich das Einrad rollen. Die Sattelstütze ist gerade, der Rücken auch einigermaßen und der hintere Stiefel ist kaum eingeknickt. So leicht ist eine Abfahrt, vor der ich Jahre lang Angst gehabt hatte.
 Vor dem Knick bremse ich doch noch etwas.
 Das Gleiche nochmal: Mit Genuss geht es schnell nach unten.
 Diemals weniger Bremsung vor dem Knick.
Die letzte Serie nahm ich von unten auf. Ich komme auf dem Heuweg an. Ich gucke nach Gegenverkehr.
Ich drücke das Gesäß raus, um die Kurve zu fahren.
Das Abbiegen auf einen abschüssigen Weg fühlt sich sehr schön an.
 Nun kann ich das Rad wieder rollen lassen.
 Dabei richte ich es noch etwas aus.
Der Knick kommt in Sicht.

 Knick und ich bin im Dunkeln.

Nach den Aufnahmen stieg ich wieder auf dem Heuweg auf, nicht nur, um die Unterführung nochmal zu fahren, auch weil das Aufsteigen auf dieser Seite leichter ist, als drüben. Ich fuhr weiter bis zur Bahnbrücke des Güterring und wechselte dann auf einen schmalen Reitweg. Dort stieg ich schnell wieder ab, wegen Schlamm. Das war auch sinnvoll, weil wenig später eine Reiterin auf dem Weg auftauchte, die schneller war, als ein Einrad.


Am Boden steht der Bärlauch in voller Blüte. Der Abstieg gab Muse, solche Blüten zu fotogarfieren.
Dann fuhr ich weiter an der Nahle und machte auf der Brückenmauer die üblichePause, wieder in der am Freitag entdeckten Sitzweise. Ist angenehm so.

Blick hinüber zur Nahle. Den Gedanken, zur Brücke vom Freitag zu fahren, verwarf ich wegen Zeitmangel und fuhr noch eine verkürzte Runde durch beide Unterführungen am Heuweg und einen Querweg von der Eisenbahnbrücke zur Gustav-Esche-Straße. Das dauerte unerwartet lange, kann zwölf Minuten. Dann fuhr ich heimwärts.


An der Hans-Driesch-Straße machte iche eine kurze Pause. Nach ca. 1,5 Stunden beendete ich die Fahrt.

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