22.5.09

Alkoholgrippe

Am vorigen Donnerstag hatte ich einmal die bislang sehr seltene Gelegenheit, Einradfahren von unten sehen zu können. In Leipzig fuhr in der Fußgängerzone bei der Uni eine Frau auf einem Einrad an mir vorbei. Sie saß auf einem leichten 20er. Das ist für das Gewusel in der Fußgängerzone nicht schlecht, weil mit sehr wenig Anstrengung lenkbar. Mein 26er ist da etwas schwerer zum die Ecke zu wuchten. Trotzdem habe ich vor, bei der Steinziege ein 26er zu stationieren. Damit kann ich dann in den ausgedehnten Parks von LE herumfahren. Zur Zeit gibt es allerdings Lieferengpässe.
Bei mir dauerte es dann noch mehr als eine Woche, bis ich dann wieder selbst auf einem Einradsattel sitzen konnte. Am Vortag hatte ich mich bei den Feierlichkeiten zum 1976. (Quersumme beachten!) Jahrestag der Jüdisch-christlichen Raumfahrt mit der Alkoholgrippe angesteckt. In der Vergangenheit hatte ich schon erlebt, dass Einradfahren bei Alkoholgrippe gut tut. Man hat Bewegung an der frischen Luft, ohne sich anstrengen zu müssen und sitzt dabei ziemlich bequem. Eine Hürde ist das Aufsteigen. Das klappte aber sofort und so machte ich es mir auf dem Sattel bequem und fuhr langsam zum Wald. Die Symptome der Alkoholgrippe spürte ich dabei deutlich weniger, als zuvor beim Gehen.
Im Wald waren die Wege nach einem Gewitter mit starkem Regen am Vormittag schlammig. Mit meinen kniehohen Stiefeln schenkte ich dem zunächst keine sonderliche Beachtung. Dann stellte sich der Schlamm als ungewöhnlich glatt heraus. Manchmal rutschte ich so weg, dass ich dann Mühe hatte, das Einrad wieder unter Kontrolle zu bekommen.
Auf der Paditzer Straße verließ ich den Wald. Draußen hatte die Sonne die Wege vollständig abgetrocknet und ich konnte wieder entspannt fahren. An der Brücke fuhr ich ein paarmal im Kreis herum, um zu testen, die Reste der Alkoholgrippe zu Schwindelgefühl führen. Das passierte nicht. Es traten keine Probleme auf.
Als ich später wieder im Wald fuhr, hatte der Schlamm bis zum Zschechwitzer Straße die Konsistenz von Mörtel. Die Rutschgefahr war hoch. Glücklicherweise fuhr ich bergab und blieb so nicht stecken. Ohne absteigen zu müssen erreichte ich Südost. Dort waren wieder alle Wege trocken und keine Blechlemminge zwangen mich zum Absteigen.

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