Im letzen Beitrag hatte ich angedeutet, dass in dieser Woche zum ersten mal nach der Krampfadern-OP wieder draußen mit dem Einrad fahren werde. Am Freitag bot sich in Leipzig die Gelegenheit dazu. Das Wetter war heiter und nicht zu warm und ich hatte nach Feierabend etwas Zeit.
Normalerweise muss ich am operierten Bein noch einen Kompressionsstrumpf tragen, der bis zum Hintern hoch reicht. Mit dem Ding hatte ich mir am vorigen Sonnabend bei der 160-Jahrfeier der Freiwilligen Feuerwehr Altenburg einen Wolf gelaufen. Um das zu vermeiden, wechselte sich auf Kniestrümpfe, die ich vor der OP verwendet hatte.
17:55 fuhr ich an der Friesenstraße los. Das Aufsteigen klappte auf Anhieb und das Fahren war so leicht und angenehm, als hätte es den Monat Pause nicht gegeben.
Der Wald steht nun im vollen Grün. Für Handyfotos mit gewöhnlichen Einstellungen während der Fahrt war es etwas zu dunkel. Weil das Bild irgendwie expressionistisch aussieht, stelle ich es trotzdem ein. Obwohl der Bärlauch inzwischen verblüht ist, war der knoblauchartige Duft noch gut wahrnehmbar.
Nachdem des an den letzten Tagen Regenschauer gegeben hatte, lag auf den Waldwegen noch etwas Schlamm. Der Fahrwiderstand wurde dadurch nur wenig erhöht. Auf der anderen Seite der Hans-Driesch-Straße fuhr ich einen oft benutzten Umweg zur Waldluft und dann weiter zum Heuweg. Von dort fuhr ich weiter zur Nahle. Dieses Wegstück ist oft schlammgefährdet, heute war es aber nicht sumpfiger, als anderswo.
So kam ich unangestrengt zur Brücke der Gustav-Esche-Straße, deren Mauer ich oft zu einer Pause im Sitzen nutze.
Dabei ist es von Bedeutung, dass das Einrad keinen Drang zum Wegrollen entwickelt. Meistens stelle ich dazu auf der Seite, an der die Pedale nach vorn zeigt, die Ferse auf die Achse. Manchmal ist es bequemer, einen Fuß auf den Reifen zu stellen. Heute passte die Höhe der Mauer an der Stelle wo ich saß, dass ich zusätzlich den Oberschenkel auf dem Sattel ablegen konnte. Das ist die bisher bequemste Variante.
Viel Zeit nahm ich mir nicht für die Pause und machte mich nach ein bis zwei Minuten auf den Heimweg.
Nun hatte ich die Sonne im Rücken und probierte wider, während der Fahrt mit dem Handy zu fotografieren.
Die Sonne schien jetzt kräftig. Die Landschaft war hell erleuchtet und ich warf einen kontrastreichen Schatten.
Auf diesem "Schatten-Selfie" sind die Speichen des Rades zu sehen und der Weg sieht fast aus, wie ein Mondfoto. Die Fahrt verlief weiter entspannt. Hin und wieder spürte ich etwas Reibung an der noch nicht ganz verheilten Wunde in der Leistengegend. Von Schmerz war das aber noch weit entfernt.
Am Heuweg stand die erste Stelle bevor, an der es kurzeitig anstrengend sein kann. Aus der Bahnunterführung heraus geht es etwas steil nach oben. Trotz der fehlenden Fahrpraxis in der letzten Zeit fiel es mir leicht, dort hochzufahren. Ich sollte den Respekt vor dieser Stelle ablegen.
Bis zur Gartenanlage Waldluft war wieder alles wunderbar. Der Sattel fühlte sich noch bequem an und das Rad lief leicht. Dann fuhr ich zur Hans-Driesch-Straße den kürzesten Weg auf der unbefestigten Friesenstraße. Hier bekam ich mit Schlammplaning. In der Mitte hatten Leute mit Fahrrädern eine Spur gelegt. Diese nutze ich. Der Weg scheint nach links ein klein wenig abschüssig zu sein. Deshalb driftete das Rad etwas nach links und ich musste gegenhalten.
Auf der anderen Seite der Hans-Driesch-Straße war es wieder OK und ich kam bequem heim. Ich war etwas mehr als eine Stunde unterwegs. Die Krampfadern-OP ist einradmäßig überstanden.
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