16.11.24

Sinusförmiger Slalom

Das Strafwetter hielt die Woche über an. Für gestern Abend war das Aufklaren vorhergesagt, aber das wurde von Zeit zu Zeit verschoben. So war es auch noch grau, als ich 13:43 losfuhr. Immerhin fühlte sich die Luft bei 7°C und Südwestwind milder als am vorigen Wochenende an.

Um etwas zu ändern, legte ich den Slalom sinusförmig aus. Den Abstand von einer Schrittweite behielt ich bei. Als ich das Video aufnahm, entwickelte sich plötzlich viel Betrieb auf dem Weg. Das zu sehende Mädchen in Inlinern hatte keinen Einfluss auf die Aufnahme. Nach der Wende musste ich jedoch absteigen, weil dort noch ein weiterer Mensch den Winkel verengte.

Ein zweiter Versuch. Hier fuhr ein Radfahrer ins Bild.

Später probierte ich, Achten längs aufzunehmen. Um die Lage der 8 zu halten, nutzte ich zwei Steine. Mit 3-fach Zoom klappte das nicht so richtig. Ich verließ oft das Bild.

Bei 1-fach Zoom wirkt sich die Entfernung zu sehr auf die Abbildungsgröße aus.

Nach 50 Minuten setzte ich zum letzten mal die Black Forrest Stiefel auf die Pedalen und fuhr zehn Minuten durch. Zu Hause wunderte ich mich dann darüber, dass die Steifigkeit der Stiefel nachgelassen hatte. An beiden Stiefeln fand ich Bruchstellen vorn bei den Fußgelenken. Die Stiefel hatten 15 Jahre gehalten. Jetzt gibt es sie nur noch bis Größe 44.


10.11.24

Kurze Fahrt bei Nebel


Es gibt einen alten Aberglauben, nach dem die Beschaffung eines Fernrohrs mit zwei Wochen Strafwetter geahndet wird. Heute Mittag bekamen wir einen Zwölfzöller für die im Bau befindliche Sternwarte geschenkt. Die Strafe folgte auf dem Fuße. Seit Tagen schlagen wir uns mit Nebel herum, aber es waren immer mal wieder Sonne, Mond, Sterne und ein Komet am Himmel zu sehen. Nun wurde der Nebel aber dichter und es fühlte sich nasskalt an. 

Ansonsten war der vermeintliche Bauchmuskelkater noch da. Wahrscheinlich ist es eher eine Zerrung, die sich beim Beugen des Runpfes auswirkt. Die dazu nötigen Muskelgruppen muss ich auf dem Einrad nicht sonderlich belasten. So war das nicht hinderlich und ich fuhr 13:49 los.

Mit der Handykamera nahm ich ein Video aus der Sicht des Bauches auf, wenn der ein Auge hätte. Dazu steckte ich das Handy in den Gürtel. Zu sehen ist, dass sich die Kamera etwas hin und her bewegt. Durch die Pedalbewegungen fährt das Einrad eine leichte Wellenbewegung. Wenn es nicht nötig ist, diese zu dämpfen, passiert die Stabilisierung des Oberkörpers innerhalb des Bauches. Der Gürtel hing dafür zu weit unten.

Bei dem feucht-kalten Wetter kam ich etwas ins Schwitzen. In den Nebel hinein Schweiß verdunsten lassen ist nicht möglich. Das ist wie bei schwülem Wetter. Ich berschränkte daher die Fahrzeit auf 20 Minuten.

 

9.11.24

Wieder Sonne

In der gefühlten Erinnerung war in meiner Kindheit in den Siebzigern der Pferdekopfnebel das meist abgebildete interstellare Objekt in der populärwissenschaftlichen Literatur. Damals war es nicht so einfach, den "Gaulnischel" zu fotografieren. Heute genügt es, ein Seestar S50 auf die Fensterbank zu stellen und den Staubnebel IC 434 im Sternbild Kälteschwein (aka Orion) zum Fotografieren auszuwählen. 

Der Himmel war grottenschlecht mit etwas Nebel und Lichtverschmutzung. Es ist erstaunlich, was das kleine Gerät da rausgeholt hat. Viel zu tun hatte ich nicht dabei, aber der Schlaf fehlte dann trotzdem. Zudem hatte ich Muskelkater am Bauch. Das erinnerte an durchkiffte Nächte mit Lachflashs, die Muskelkater am Bauch und im Gesicht hinterließen. Sobald dann jemand am Morgen einen guten Witz erzählte, tat das weh. 

In die Innenstadt begab ich mich dann zu einem nicht lustigen Anlass, der Gedenkveranstaltung zum Novemberpogrom von 1938. Hinterher besuchte ich noch eine Galerie und aß etwas. Wieder zu Hause geriet ich in einen Zwiespalt: Einen ausgedehnten Mittagsschlaf machen oder bei dem sonnigen Wetter mit dem Einrad fahren. Die Einradsucht setzte sich einmal wieder durch. Wobei der Unterschied nicht so extrem ist. Das Sitzen auf dem Einrad ist sehr angenehm. 14:40 MEZ fuhr ich los.
 

Um mal wieder ein nachgeführtes Video aufzunehmen, hatte ich die Pivo eingesteckt. In den neuen, größeren Bauchgürtel lässt sich das Ding sehr gut verstauen, ohne dass es irgendwie lästig wird.

Zu Beginn des Videos hatte eine zufällig vorbeigehende Frau die Kamera unbeabsichtigt entführt.

Danach nahm ich noch ein Video von einem Slalom auf. Der Abstand zwischen den Steinen war wieder ein Schritt. Mit Steinen und dem Handy hatte ich mit 19 Markierungen relativ viele für diesen Abstand.

Eine Pause: Heute hatte ich die Black Forrest angezogen. Die sind zwar schwer und steif, aber schön kuschelig. Bei 5°C fühlte ich mich sehr wohl darin. 

Auf dem Weg zwischen den Parkplätzen konnte ich heute auch wieder gut rechts herum wenden. Im Dunkeln hatte das ein Bisschen Stress bereitet. Heute bereitete es Vergnügen. Richtungswechsel fühlen sich auf dem Sattel gut an und wenn die Stiefel sicher auf den Pedalen stehen, ist es perfekt.

Zwischenzeitlich war eine helle Nebensonne zu sehen. Nach einer Stunde beendete ich das Fahren.


8.11.24

Im Zwielicht vor einer Kometenbeobachtung

Der Abend sollte der Astronomie gehören. Die Wettervorhersage war positiv. In der Mittagszeit riss die Wolkendecke auf und die Sonne mit ihren derzeit riesigen Flecken kam zum Vorschein. Am Nachmittag kam der jahreszeitliche Gegner: Hochnebel. Auf dem Rückweg von einem Einkauf fand ich den nordöstlichen Parkplatz am Spatzennest frei vor und nutzte dann den Hochnebel für eine Einradfahrt.

16:41 MEZ fuhr ich los und machte mich wenige Minuten darauf an einen Slalom. Während gestern das Kunstlicht schon völlig dominierte, gab es nun ein Zwielicht. Das Licht der Abenddämmerung beleuchtete noch die Fassade hinter mir, wodurch die Konturen gut erkennbar sind. Seitliches Kunstlicht spiegelt sich rechts auf den Acquos-Stiefeln. Links spiegelt sich bläulich noch etwas Licht vom Himmel. Rechts und links sind hier auf das Video bezogen, nicht auf die Fahrtrichtung.

Im zweiten Durchlauf fuhr ich einen Stein vorzeitig aus dem Slalom. Irgendwo war ich in eine falsche Rechts-Links-Folge geraten. Um das zu prüfen, legte ich eine zusätzliche Runde ein. Der erste Stein war klein und während der Fahrt kaum zu sehen. In der Folge schaute ich genauer hin und machte den Fehler nicht wieder.

In der Dunkelheit war Einrad fahren nicht mehr ganz so meditativ und entspannend, wie am helligten Tage. Trotzdem fühlte sich das Sitzen auf dem Sattel wieder wundervoll an. Die bequemen Acquos ergänzten das.

Ich begrenzte die Fahrzeit auf eine halbe Stunde, um keine Lücken im Hochnebel zu verpassen. Das erwies sich als Glücksgriff.

Die Hochnebeldecke riss dann auch auf. In diesem Schmadder aus Nebelresten, Lichtverschmutzung und Mond ließ sich tatsächlich etwas beobachten.

Komet Tsuchinshan-ATLAS ließ sich noch einmal fotografieren. Mitte Oktober konnte man ihn noch mit bloßem Auge sehen. Diese Zeiten sind vorbei. Mit fotografischer Gewalt geht es noch.
Der große Beobachtungsstörer: Wir können nicht auf ihn verzichten. Er stabilisiert die Erdachse und synchronisiert viele biologische Prozesse, die knapp einen Monat dauern. Zudem ist er ein dankbares Objekt für öffentliche Beobachtungen. Nicht auf den Umgang mit der Nacht trainierte Menschen sehen hier auf Anhieb viel.


7.11.24

Slalom im Dunkeln

Seit gestern herrscht Depressivwetter. Der Himmel ist grau. Es gibt nur wenig Tageslicht und es fühlt sich etwas kalt an. Bis gegen 17 Uhr hatte ich kaum Bewegung. Ich hatte Homeoffice gemacht und es gab keinen Grund, rauszugehen. Nicht rauszugehen macht es allerdings noch deprimierender und ich bekam Lust auf das Einrad. Zuvor checkte ich zu Fuß, ob die Parkplätze am Spatzennest genügend Freiheit bieten. Das war der Fall und 17:12 startete ich. Zu diesem Zeitpunkt war die Bürgerliche Dämmerung gerade durch, bei der die Sonne 6° unter dem Horizont steht. Bei klarem Himmel ist es da noch sehr hell. Heute trug das Dämmerungslicht nichts mehr zur Beleuchtung bei. Vor einiger Zeit hatte ich mal gemessen, dass das Kunstlicht an den helleren Stellen 2,4 Lux auf den Boden bringt. Zu Fuß ist das mehr als ausreichend, weil der Vollmond nur maximal 0,3 Lux schafft. 

Auf dem Einrad war es zunächst ungewohnt. Die Geschwindigkeit erschien größer und auch die Höhe. Wegen dieser Wahrnehmungsverfälschungen war ich etwas wackeliger als am hellen Tag, hatte aber keine sonderlichen Probleme. Ich legte dann einen Slalom mit einem Schritt Abstand aus. Beim Fahren hatte ich dann leichte Schwierigkeiten, den ersten Stein zu sehen. Es klappte dann aber.

Ein erstes Video mit dem available light der Wandleuchten am Spatzennest. Ich hatte zuvor überlegt, wie ich mich überhaupt sichtbar machen soll, ohne viel Lichtverschmutzung mit Scheinwerfern zu erzeugen. Vor drei Jahren hatte ich das mal mit heller Kleidung versucht. Die hellgrauen Stiefel davon sind zur Zeit im Garten. Deswegen zog ich die Acquos an. Die glänzen ziemlich stark und sind auch etwas "slouchy", was Licht in einer Weise reflektiert, dass über eine größere verteilte Lichtpunkte zu sehen sind. Das hat einigermaßen funktioniert. 

Einmal ist zu sehen, wie ich auf einen Stein fahre und wie der dabei wegschnippt.

Ein zweiter Versuch mit Handylicht. Im Nahbereich sieht es etwas besser aus. Das Fahren war unabhängig davon entspannter. Trotzdem verschob ich mit dem Reifen einen Stein ein paar Zentimeter. Den ließ ich dann dort als Erschwernis liegen und hatte trotzdem später keine Probleme mehr am Slalom. 

Den Versuch, die Wende rechts herum zwischen den Parkplätzen zu fahren, brach ich beim ersten Versuch ab. Danach klappte es.

Nach einer halben Stunde beendete ich das Fahren.


3.11.24

Früh am Morgen nach dem Frost

In diesem Herbst gab es bisher nur wenig Frost. Es hatte hier seit vielen Wochen praktisch keine durchgängig klare Nacht gegeben, die für entsprechende Abkühlung hätte soregn können. Heute lag 7:18 noch Reif auf der Wiese im Schlosspark. Gegen 8:00 war ich zu Hause und kam auf die Idee, Einrad zu fahren. So zeitig hatte ich das wohl noch nie gemacht.

Um es bei der Kälte etwas kuschelig zu haben, zog ich Overkneestiefel an. Die bieten mit ihren klobigen Sohlen nicht das optimale Pedalgefühl, aber ich war schon damit gefahren und es hatte funktioniert.

Die Wende rechts herum zwischen den Parkplätzen am Spatzennest konnte ich heute nicht testen, weil jemand einen Blechlemming dort unorthodox abgestellt hatte.

Die nächste Übung war dann der Slalom mit einem großen Schritt Abstand zwischen den Steinen. Zunächst bekam ich den nicht hin. Nach ein paar Versuchen klappte es und ließ sich dann beliebig oft fehlerfrei wiederholen.

Ein Einzelbild aus dem Video
Eine Pause nach 23 Minuten. Mit den Overkneestiefeln war ich sehr zufrieden. Damit ließ sich alles fahren, was der Morgen bot und in den hohen Schäften war es angenehm warm und trocken.

Bei Stiefeln, die über die Knie reichen, entsteht die Frage, was passiert an der Rückseite. Wird der Stiefel geknickt oder gestaucht? Diese werden gestaucht. Beim Fahren ist das nicht zu spüren.

Eine Dreiviertelstunde fuhr ich heute in Altenburg Südost mit dem Einrad herum.


27.10.24

Sonntag mittags

Sonntag mittags war sonniges Wetter mit 16°C. Schönes Einradwetter. 12:07 war ich draußen. Ich hatte vor, mit feststehender Handykamera Videos vom Fahren im Kreis auszunehmen, um Einzelfotos herauszuschneiden. Um Speicherplatz zu sparen, setzte ich auch die Bildrate auf 30 fps runter.

Die Bilder sind hier klein zu sehen. Beim Anklicken erscheinen sie in 1200 Pixel Höhe.

Zuvor hatte ich daran gedacht, dass vielleicht ein paar schöne Reflexe auf den Felgen zu sehen sein werden. Das andere Einrad mit dem schmalen Reifen hat verchromte Felgen. Da sieht so etwas manchmal gut aus, z.B. auf dem fünften Bild vom 19.3.23. So blieb alles matt, bis auf die Stiefel.

Bei der ersten Runde bekam ich den Abstand nicht gut hin. Das ist daran zu erkennen, dass ich in der Perspektive nur an die Unterkante des dritten Stocks des Gebäudes im Hintergrund reiche.

Beim Abstieg kam ich näher ran.
Gelandet
Eine zweite Reihe aus einer anderen Richtung
Hier bekam ich es mit den Abständen besser hin.
Bei einer nahen Vorbeifahrt reichte das Licht für ein Bildohne Bewegungsunschärfen.
Hier fahre ich geradeaus an der Kamera vorbei. Mein Kopf verdeckt die Laterne. Der Schirm ragt etwas darüber heraus.
Hier ist auf einem ähnlichen Bild die Laterne zu sehen.
Ich stieg dann ab, ohne das Einrad aus der Kurve herauszulenken. Die linke Hand ist schon am Sattel.
Ich nehme den linken Fuß von der Pedale ...
... und lasse mich wie gewohnt nach vorn aus dem Sattel kippen.

Der linke Fuß ist auf dem Boden, der Stiefel sehr geknautscht.
Ich drehe mich auf dem Fuß und komme in die Senkrechte.
Dann habe ich auch den rechten Fuß am Boden.
Das Einrad ist nun in der Luft und wird nicht mehr in dieKurve gedrückt. Es bewegt sich vor mir vorbei.
Schließlich ist das Rad auch am Boden.

Eine dritte Richtung. Bei diesen Lichtverhältnissen habe ich eine Art Halbphase, zunehmender Frank sozusagen. ;-) 

Dafür gibt es Glanzlichter am Sattel und an den Stiefeln.


Eine nahe Vorbeifahrt. Am Stiefel ist eine Verstärkung am Fußgelenk zu sehen. Die bewirkt, dass sich das Einrad bequem mit den Acquos trotz sehr weicher Schäfte fahren lässt.

Eine nahe Vorbeifahrt aus einer anderen Perspektive. Hier ist der Verstärkungsstreifen auch gut zu sehen.

Eine Vorbeifahrt geradeaus
Die selbe Vorbeifahrt, etwas näher dran
Und nochmal
Der Abstieg, diesmal aus der Geraden



Hier bleibt das Einrad links neben mir.
Ich fuhr dann noch eine Weile gemütlich herum. Beim Wenden am nordöstlichen Zugang zum Spatzennest fiel mir auf, dass die Acquos auch mit den Schäften etwas abbildend reflektieren. Man sieht den blauen Himmel und Gebäude. Das hatte ich bisher nur auf den Fußteilen der Equithéme und der Black Forrest.
So sah das später während einer Pause auf der Mauer aus.

Die dunklen Streifen sind die Balkone. In der gespiegelten Wiese lassen sich sogar Strukturen erkennen.

Das Dunkle zwischen den roten und gelben Streifen bin ich.

Eigentlich hatte ich nicht viel Zeit, aber es wurde eine Dreiviertelstunde.