4.1.25

Schnee, ChatGPT und mal wieder ein Stiefeltest

Bevor ich mich heute Mittag auf den Weg zum Einrad in den Keller machte, zeigte sich beim Blick aus dem Küchenfenster Schnee. Die Nacht zuvor war sehr vielseitig gewesen. Schnee, Gewitter mit Graupel und klare Abschnitte wechselten sich ab. Während des Gewitters zündeten irgendwelche Leute in der Ferne Böller. Dabei war nicht immer sofort erkennbar, ob der Blitz natürlichen Ursprungs war oder von einem Böller stammte. Man musste das darauf folgende Geräusch abwarten.

In einer klaren Phase versuchte ich, mit einem Seestar S50 die Plejaden aufzunehmen. Weil das Blickfeld der Kamera dafür nicht ausreicht, setzt sie ein Mosaik aus vielen Bildern zusammen. Das hätte ungefähr eine Stunde gedauert. Nach wenigen Minuten kan der Gegner (Wolken). Immerhin ist ein großer Teil des Sternhaufens schon zu sehen, auch die blauen Reflexionsnebel sind schon angedeutet. Staub streut dort das Licht der Sterne.

Zwischendurch lief auf ZDF Info zum wiederholten mal die Doku-Serie "Tschernobyl – Die Katastrophe". Die habe ich vielleicht schon viermal gesehen. Sie ist aber sehr gut, faktenreich, spannend und dabei nicht reißerisch oder ideologisch. Die untergelegte Musik hatte mich dabei immer fasziniert und nun wollte ich wissen, was das ist. Für Shazam waren die Einspielungen zu kurz. ChatGPT wurde gleich beim ersten Prompt fündig. Es ist die ukrainisch Band ONUKA und der Titel heißt "30KM". Weil die KI hin und wieder halluziniert, prüfte ich das Ergebnis auf einer gängigen Streamingplattform und es passte. Hört mal rein! Ist themengemäß melancholisch, aber schön. Ein paar Tage zuvor ließ sich mit ChatGPT ein kniffligeres Problem lösen: Seit langer Zeit kam mir immer, wenn ich Alice Weidel reden hörte, die Assoziation mit einer Serie des Kinderfernsehens der ARD aus den 70ern. Das verursachte ein Chemiebetrieb oft Smogalarm und die Firma hatte eine aalglatte Managerin. Nach dem vierten Prompt kam etwas Plausibles: Die Abenteuer der Familie Habakuk (Erstausstrahlung 1978) und die aalglatte Managerin heißt Dr. Kaltenbach. Ich habe nur keine Möglichkeit, das unaufwändig zu prüfen.

Die Nacht war weitgehend schlaflos. Den Schlaf holte ich vormittags nach und daß geshalb erst 13:37 draußen auf dem Einrad. Immerhin war ich dadurch gut ausgeruht und munter. Draußen lag die Temperatur bei 1°C. Es wehte wieder ein Wind aus Südwest, aber nicht so kalt, wie bei der letzten Fahrt. Dadurch fühlte es sich trotz fehlendem Sonnenschein und zwei Grad weniger milder an.


Die Mauer am Spatzennest lag im Schatten und dort hatte sich noch Graupel erhalten. Deswegen blieb ich bei Pausen immer auf dem Sattel sitzen.

Im Winter 23/24 hatte ich bei der ersten Fahrt mit etwas Schnee Overkneestiefel angezogen, um die Knie nicht feuchter Kälte auszusetzen. Heute machte ich das wieder, diesmal mit Acquo Lissabon+ aus Naturkautschuk. Die sind flexibler als die gleichhohen Michartin aus Leder. Diese Stiefel hatte ich heute zum ersten mal auf dem Einrad an. Weil ich schon gute Erfahrungen mit kürzeren Acquos gemacht hatte, hatte ich sofort Freude mit den Stiefeln. Die Sohlen eignen sich sehr gut. Die langen Schäfte waren auch nicht lästig. Ich fand sie bei dem Wetter angenehm.

Wegen des Schnees ließ sich nicht alles wie gewohnt fahren. Der nordöstliche Parkplatz war weitgehend schneefrei. Er war zwar nass, aber nicht glatt. Zu Beginn einer Aufnahme eines Videos zur Gewinnung von Einzelbildern prüfte ich das mit den Sohlen. Der Platz war völlig sicher.
So fuhr ich dann einige Kreise unbekümmert, saß bequem und fühlte mich in den neuen Stiefeln wohl.


Eine nahe Vorbeifahrt
Nun bin ich wieder ganz zu sehen.

Bei dieser nahen Vorbeifahrt ist eine Verstärkung des Stiefels vor dem Fußgelenk sichtbar. Ohne dieses Detail wären die Acquos vielleicht zu weich für das Einrad.

Weiter ging´s.

Dann der Abstieg
Lief wie immer ohne Probleme

Ich war schnell abgestiegen und es steckte noch etwas Drehmoment drin.

Deshalb setzte das Einrad am Ende rechts neben mir auf.

Zwischen den mit Schneeresten bedeckten Wegesrändern gab es Platz für einen Slalom und Wendestellen an den Enden. 

Wegen des Graupels setzte ich mich heute nicht zu Pausen auf die Mauer und blieb irgendwo angelehnt auf dem Sattel sitzen.
Blick zurück mit ein paar Spuren



Ich wollte noch aufnehmen, wie die Spuren entstehen, stellte das Handy auf und lief zum Einrad.
Beim Start gab es eine nahe Vorbeifahrt.





 




Vorwärts und nach den Seiten hatte der Reifen guten Grip. Nur das leichte Verdrehen fiel auf, ist aber kein Problem.

Dann ging es ans Absteigen.


Nicht ausgerutscht

Vorsichtshalber war ich bei sehr geringer Geschwindigkeit abgestiegen. Deshalb blieb das Einrad auf der linken Seite.

 

Später machte ich zu Fuß eine Aufnahme vom Gelände. Ich fuhr zu dieser Zeit noch etwas herum. Wenn ich die Pappelstraße entlang nach Südwesten fuhr, fühlte sich der Wind manchmal kühl an und ich war froh, Stiefel an zu haben, die über die Knie reichten. Manchmal wurden sie allerdings etwas fußkalt. Das ließe sich mit dickeren Socken ausgleichen oder ich nehme die Aigle und ziehe irgend etwas über die Knie.

Nach einer Dreivertelstunde beendete ich das Fahren.