12.4.25

Fata Morgana beim Slalom und andere Reflexe

An Wochenenden fahre ich normalerweise schon mittags Einrad. Heute war ich bei einer Gedenkfeier zu den Todesmärschen von 1945 auf dem HASAG-Gelände und kam dadurch erst später aufs Einrad.

17:34 fuhr ich dann los. Im Unterschied zu gestern schien bei 19°C noch die pralle Sonne, was an den Schatten und dem Glanz der Stiefel gut zu erkennen ist. Das sollte auch gleich ein Test sein, ob es sich mit diesen Overkneestiefeln bei Sonne aushalten lässt. Sie haben viel schwarze Fläche, die sich aufheizen kann.

Dieser Post enthält viele Bilder. Deswegen sind sie klein dargestellt. Bei Anklicken erscheinen sie deutlich größen. Bei einigen Bildern ist das sehr nützlich.

Nach wenigen Minuten Warmfahren legte ich einen Slalom. Es war der erste in diesem Jahr, bei dem die Strecke vollständig von der Sonne beschienen war.

Bei dem vielen Licht ließen sich Einzelaufnahmen gewinnen, teilweise mit ungewohnten Details. Durch wechselnde Glanzlichter auf den Stiefeln sind Bewegungsabläufe besser erkennbar. Unten am Reifen ist eine Luftspiegelung zu sehen.
Während der Fahrt auf die Kamera zu sind die Waden je nach Kurbelstellung mehr oder weniger nach unten gerichtet. Dadurch bleiben die Schäfte vor den Schienbeinen schwarz. An den Fußgelenken verdeutlicht das Spiel der Glanzlichter Bewegungen.

Auch in Kameranähe kommt es noch nicht zu Bewegungsunschärfen.

Auf den Füßen spiegelt sich der blaue Himmel.

Ca. einen halben Meter näher ist die abgenutzte Stelle des Reifens zu sehen. Nachdem ich sie vom Bereich der maximalen Abnutzung weggedreht habe, dürfte es noch ein wenig dauern, bis der Reifen durch ist.

Auf dem Fuß spiegelt sich neben dem blauen Himmel das Gebäude im Hintergrund. Auf der nach vorn gerichteten Pedale ist die Wade nur wenig nach unten gerichtet und man sieht doch mal etwas Glanz am Schaft.

Nach der Wende sind auf der Fahrt von der Kamera weg die Wanden von hinten gesehn nach oben geneigt. Nun glänzen die Stiefel über die ganzen Fläche. Auch von hinten ist zu sehen, wie die Schäfte der Overkneestiefel in den Kniekehlen geknickt sind, links durch seitliche Wülste und rechts durch einen waagerechten Reflex.
Hier ist das rechte Bein ausgestreckt und kein Knick mehr zu sehen.
In größerer Entfernung sind die Knickstellen an beiden Stiefeln durch den waagerechten Reflex sichtbar.

Hier fahre ich in einer Rechtskurve mit etwas Kurvenlage nach dem letzten Stein aus dem Slalom heraus um anschließend zu wenden.

Auf diesem Bild ist gut zu sehen, wie sich ein Stück des Reifens am Boden spiegelt. Die Sonne hatte stundenlang den Asphalt aufgeheizt und in flachen Senken hatte sich warme Luft gesammelt. Die der Grenze zur darüber liegenden kühleren Luftschicht wirkte wie ein Spiegel, ähnlich einer Wasseroberfläche. So nahm die Kamera eine Fata Morgana des Reifens auf.

Nun fahre ich durch so eine warmluftgefüllte Senke. Die Luft wird aufgewirbelt und es sieht aus, als würde ich durch eine Pfütze fahren.
Ich fahre wieder auf die Kamera zu. Die zwei Bilder zuvor gezeigte Senke spiegelt den Reifen und einen davor liegenden weißen Stein.
Auf diesem Bild ist das Spiegelbild des Reifens sehr gut. Hinzu kommt eine optische Täuschung durch Spiegelungen an den Stiefeln. Durch die Falten wird das dahinter liegende Grün unterschiedlich gespiegelt und es sieht so aus, als wären beide Stiefel an zwei Stellen eingeschnürt.
Hier sieht es so aus, als würde der Reifen über Wasser schweben. Auch der Stein rechts scheint zu schweben.
Bei weiterer Annäherung bleiben die Luftspiegelungen aus. Ob Eintritts- und Austrittswinkel nun zu steil sind oder keine Senken vorhanden sind, lässt sich am Video nicht klären.
Ich fuhr den Slalom nochmals.
Beim Abstieg war ich schon nah an der Kamera dran. Dadurch fehlt der Oberkörper, dafür sind zwischen Boden und Sattel ungewohnte Details zu sehen.

Ich beginne den Abstieg. Die linke Hand hat den Sattel noch nicht gegriffen, aber der linke Fuß die Pedale schon verlassen.

Die Hand hat den Sattel nun gegriffen. Der linke Fuß hat sich inzwischen weit von der Pedale entfernt. Der Stiefel glänzt jetzt. Damit steht die Wade nicht mehr nach hinten.
Hier nehme ich auch den rechten Fuß zeitig von der Pedale. Ich sitze noch auf dem Sattel und habe beide Füße in der Luft. Sieht irgendwie abenteuerlich aus. Habe ich so noch nicht gesehen.
Hier sind beide Stiefel immer noch in der Luft. Die fast gerade Glanzlinie auf dem in Fahrtrichtung linken Stiefel zeigt, dass er nicht gestaucht ist.
Die Bodenberührung staucht den Schaft und die Glanzlinie wird zur Welle.
Es war am Ende eine normale Landung ohne Probleme.
Ich musste nur etwas Drehmoment abbauen, weil ich aus dem Slalom heraus abgestiegen war. Die Füße stehen nicht parallel und das Einrad bewegt sich vor mir von der linken auf die rechte Seite.

Zwanzig Minuten später nahm ich noch drei Viedeoschnipsel auf, um Einzelbilder zu gewinnen.

Dieses erste Bild erscheint wie eingefroren oder als wäre die Zeit stehen geblieben. Keinerlei Bewegungsunschärfen. 

11.4.25

Supernova am Küchenfenster und zwei Paar Stiefel

Die Nacht vor der Einradfahrt war mit wenig Schlaf verbunden. Zuvor hatte es Tage mit "sinnlosem Wetter" gegeben. Damit bezeichne ich andauernde Bewölkung ohne Regen. Ich wollte endlich mal den Kometen beobachten, der zur Zeit im Sternbild Pegasus unterwegs ist. In diese Zeit fiel auch ein Foto einer Supernova in der Galaxie NGC 5957 im Sternbild Schlange, das Bela Hassforther in der Mailingliste der BAV verbreitet hatte. Das war mit einem Seestar S50 aufgenommen worden. So ein Ding habe ich auch und wollte damit am Morgenhimmel einen Kometen fotografieren. Die Supernova nahm ich zum Test vom Küchenfenster in der Stadt aus bei hellem, zunehmenden Mond auf. Das klappte trotz Mond und zugeschmierten Himmel gut. Versuche, den Kometen zu fotografiren, schlugen fehl. Erst war der Himmel zugeschmiert, dann kam die Morgendämmerung.

Der Freitag verlief dann ruhig. Sonnenschein am Morgen folgte trübes Wetter. 18 Uhr kam ich nach Hause18:43 setzte ich mich dann noch auf das Einrad. 

Vor Beginn hatte ich bemerkt, dass der Sattel verdreht war. Beim Korrigieren hatte ich die Sattelstütze versehentlich etwas herausgezogen, weil die Markierung vollständig verschwunden war, fand ich die alte Einstellung nicht mehr. In den Aigle-Stiefeln war das okay. Die fühlen sich trotz optisch flacher Absätze wie Highheels an, weil ein Teil der Absätze im Stiefelinneren verbaut ist. 

Bei dem trüben Wetter, kurz vor Sonnenuntergang waren Fotos schwierig. Es kam nur dann etwas Brauchbares heraus, wenn alle Winkelgeschwindigkeiten gering waren. Das war bei langsamen Fahren gerdade auf die Kamera zu der Fall.

Beim Abstieg bin ich besonders langsam unterwegs und Bewegungsunschärfen durch Annäherung sind dann auch gering.
Der in Fahrtrichtung linke Stiefel ist beim Abheben von der Pedale noch scharf abgebildet.
Beim Strecken des Beins nach vorn kommt es zur Bewegungsunschärfe.
Abgesessen

Mit den versteckten Highheeels in den Aigle-Stiefeln ließ sich das Einrad mit der etwas verlängerten Sattelstütze gut fahren. Weil das Zuhause nicht weit entfernt war, tauschte ich die Stiefel.

Zwei Paar Stiefel gilt als eine Umschreibung für einen schwierigen Vergleich, ähnlich dem Vergleich von Äpfeln und Birnen. In diesem Post ist es wörtlich gemommen.


 

Ich fuhr kurz nach Hause und wechselte die Stiefel, um zu prüfen, ob sich das Einrad mit der geringfügig erhöhten Sattelposition auch mit unten flachen Stiefeln noch gut fahren lässt. Fünf Minuten später saß ich in Acquos wieder auf dem Einrad. Die haben sehr flache Sohlen. Die Pedalen ließen sich trotzdem gut erreichen. Bei zu hoch eingestellter Sattelstütze kann es vorkommen, dass unten der Kontakt zur Pedale unsicher wird. Wendigkeit und Antritt werden dadurch beeinträchtigt. In den Overkneestiefeln konnte ich im direkten Vergleich mit den Aigle etwa gleichgut fahren. Deshalb ließ ich die Einstellung der Sattelstütze unverändert.

Aus einer beabsichtigten kurzen Feierabendfahrt wurde eine Stunde in zwei Paar Stiefeln.
 


6.4.25

Vinyl im Wald

Gestern war ich zu einem Fußballspiel zu Fuß durch den Wald unterwegs. Schon kurz hinter dem Waldrand fielen Blüten in lila und weiß auf, die mir unbekannt waren. Die App PlantNet wieß die Pflanzen als Lerchensporn aus. Eine zufällig vorbeikommende Frau bestätigte das. So kommt man über die Schönheit der Natur in Gespräche mit völlig unbekannten Menschen.

Unterwegs sah ich mir die Abzweige zu Nebenwegen an. Manche sahen bequem aus und ich merkte sie mir für die nächsten Fahrten.

Sehr schön sah z.B. einer zwischen Stadion und Krankenhaus aus. Vom Stadion her ist  er überwiegend abschüssig.

Das Fußballspiel endete mit einer Niederlage

Auf dem Rückweg: Der weiter oben zu sehende, abschüssige Weg wird erst spät sichtbar, was die Angelegenheit etwas spannender macht.
Heute waren die Tests mit dem Einrad dran. 13:27 fuhr ich los. Zunächst war ein Weg dran, der von der Straße "Am Stadtwald" durch eine Kuhle nach Süden an den Waldrand führt. Ein Blick vom Waldrand zurück.

Am Waldrand gab es eine gute Aussicht auf die Brücke über die Umgehungsstraße. Diese Brücke hatte ich in den letzten Tagen mehrmals auf dem Einrad überquert.

Zu dieser Pause hatte ich Platz auf einer Bank genommen. Heute war ich in Vinyl unterwegs. Schallplatten nennt man heute Vinyl, weil sie meistens aus Polyvinylchlorid (PVC) hergestellt werden. Die Fritz Thiedemann Stiefel bestehen auch aus diesem Material. Es ist weniger wertig, als Naturkautschuk, aber recht steif, was auf holprigen Wegen von Vorteil ist. Bei kühlen 5°C "klebten" die Sohlen nicht so gut auf den Pedalen, wie beim letzten mal. Heute war meine erste Waldfahrt in Vinyl in diesem Jahr.
Vom Aussichtspunkt führte ein schöner Weg in den Wald. Anfangs war er wundervoll zu fahren. Später häuften sich Wurzeln und irgendwann musste ich absteigen.

An der Paditzer Straße waren Duftveilchen zu sehen. Die kann man auch essen. Die gelbe Blüte ist vom Scharbockskraut.

Ein schöner Weg im Wald

Beim Stadion rutschte ich mit einem Fuß von der Pedale und musste absteigen. Beim Blick zurück ist eine Gabelung zu sehen. Links gelangt man zum eingangs beschriebenen schönen Weg.

Bevor ich den fuhr, machte ich eine Pause auf dem Schlagbaum an der Zwickauer Straße.
Der Weg ließ sich dann gut fahren. Hier ein Blick von der anderen Seite.

Danach fuhr ich zügig nach Hause. 

Ich fuhr dann noch einige Minuten am Spatzennest herum. Das Wetter war ungemütlicher, als der Sonnenschein vortäuscht. Nach einer Stunde beendete ich das Fahren.
 

1.4.25

In Overknees an der Umgehungsstraße

Nach zwei Tagen mit Regenschauern war es heute wieder trocken. Kalter Wind aus Richtungen um NO ließ die 10°C kühler erscheinen. Doch ab und zu schien auch einmal die Sonne. In der dicken Radlerhose und Overkneestiefeln ließ es sich gut aushalten.

17:17 war ich losgefahren, hatte zunächst ein paar Runden beim Spatzennest gedreht und war dann in den Wald gefahren. Die Wege dort waren oberflächlich mit Schlamm bedeckt. Es ließ sich trotzdem noch gut fahren. Auf der Paditzer Straße verließ ich den Wald, um an der Umgehungsstraße zu fahren. Es war jetzt 17:30 MESZ. Nach der Umstellung auf Sommerzeit waren nun noch etwas mehr als zwei Stunden Zeit bis Sonnenuntergang. Die tief stehende Sonne warf mit fahlem Licht schon lange Schatten. Die Lichtstimmung erinnerte mich an Ostseeurlaube im April.

Außerhalb des Waldes rollte das Rad wieder leicht und ich konnte mich beim Fahren etwas ausruhen.
Dann nahm die Steigung zur Brücke hin etwas zu.


 

Ein Video-Selfie. Sattelstütze bewegt sich fast nicht. Eine nicht wiegende Sattelstütze deutet auf Dauer eine Umbequemlichkeit an. Bei langem gleichförmigen Sitzen gibt es irgendwann Druckstellen. Ist die Strecke reich an engen Kurven und Huckeln, ändert sich die Sitzposition oft und das Gesäß wird massiert. Auf langen Asphaltstrecken kann ich auch imaginierte Slaloms fahren. Ich muss aber auch dran denken, bevor etwas drückt.

Gut zu sehen ist auch, wie die Overkneestiefel in den Knien geknickt werden. Bisher hat das noch keine bleibenden Spuren hinterlassen. Die Stiefel sehen oben immer noch wie neu aus.

Auf dem Betonpflaster an der Umgehungsstraße rollte das Rad nicht mehr ganz so leicht.

Wenig später erreichte ich die Kuppe mit dem schönen Blick ins Tal.

 Die zunächst flache Abfahrt

Nach einem zweiten Knick wurde es steiler. Mit den Overkneestiefeln ging das Bergab fahren ziemlich gut. Unten geht es nach rechts durch einen Tunnel unter der Straße und drüben in weiten Bögen bergauf.

Auch die Fahrt bergauf klappte mit den Acquo ohne Probleme.

Auf dem Weg zur Waldeinfahrt am Parkplatz. Das Fahren vom Parkplatz im Wald klappte auch. Bis dahin war ich ununterbrochen gefahren. Zum ersten Mal absteigen musste ich an der Kreuzung mit der Paditzer Straße.

In Südost zurück rutschte ich beim Abbiegen zum Spatzennest irgenwie weg und musste rechts nach hinten absteigen. Ich musste schräg rückwärts laufen, um nicht auf dem Allerwertesten zu landen. Das ging aber nicht so richtig, weil das Rad im Wege war. So hüpfte ich auf einem Bein vom Einrad weg und musste es fallen lassen. Ein Sturz ließ sich vermeiden.

Bei der Ankunft am Spatzennest schien zunächst die Sonne. Nachdem ich einen Slalom ausgelegt hatte, schimmerte die Sonne nur noch durch Wolken, wie bei der Sonnenfinsternis am Sonnabend. Die Sonne drohte auch, hinter einem Haus zu verschwinden. Deshalb nahm ich noch schnell zwei Videos auf.

Beim ersten Test fuhr ich den Slalom in diesem fahlen Licht. Es ist schon mehr Zeichnung in meiner schwarzen Kleidung drin, als in den Schattenvideos der letzten Monate.

Beim zweiten Versuch kam die Sonne gegen Ende richtig raus, aber der Schatten hatte auch schon einen Teil der Strecke erreicht.

Danach hatte ich Zeit, den Zustand der Stiefel nach dem Beinahe-Sturz zu prüfen. Am rechten Fuß waren innen Kratzer zu sehen.

Aus der Ferne fielen die Kratzer nicht auf.
Nach 75 Minuten beendete ich das Fahren. Ich wischte die verkratze Stelle mit dem Acquo-eigenen Pflegemittel ab und danach war von den Kratzern nur noch wenig zu sehen.