31.5.25

Bei 28°C in Aigle in den Garten

Für einen Sonnabend begann meine Einradfahrt ziemlich spät. Bis zur Morgendämmerung hatte ich astronmische Beobachtungen gemacht, u.a. um die Supernova in der Galaxie NGC 7753 zu fotografieren. Das klappte am Ende der Nacht. Damit sind nun zwei Supernovae fotografisch leicht zu erreichen. 

Damit brauchte ich den Vormittag für den Schlaf und musste danach noch einkaufen. So saß ich erst 15:16 auf dem Einrad. 

Bei der letzten Fahrt am Mittwoch war es noch kühl gewesen, weshalb ich mit Jacke und Overkneestiefeln gefahren war. Gestern schaltete das Wetter um und mit 28°C war es ziemlich warm, fast heiß.

Ziel war heute der Sternengarten. Dort musste ich einmal wieder hin, um die Lage zu checken und es bot sich an, bei der Wärme im schattigen Wald dorthin zu fahren. Im Wald lag auf den Wegen großenteils noch Schlamm von der kalten, verregneten Woche. Dieser Schlamm war nur oberflächlich und beeinträchtigte das Rollen des Rades nur wenig. Sonst war es nicht so holprig wie sonst in den letzten Jahren. Vielleicht ist der Schotter bei der Nässe etwas in den Erdboden versunken und nicht wieder durch schwere Forstfahrzeuge wieder hochgewühlt worden. So kam ich die Strecken bergauf bis zur Zwickauer Straße gut voran. An der sonst viel befahrenen Straße musste ich nicht absteigen und hatte bis dahin überhaupt noch nicht absteigen müssen.

Nachdem ich den Bismarckturm passiert hatte, begann die wunderschöne Abfahrt zum Großen Teich. Ich hatte an dieser Stelle einmal darauf hingewiesen, dass ich in der späten Kindheit es gemocht hatte, mit Fahrrad freihändig herunter zu fahren. Gegenüber dem Einrad hatte das den Vorteil, dass ich nicht mittreten musste und mit Freilauf eine höhere Geschwindigkeit erreichte. Nachteil war das größere Risiko, wenn etwas schief geht.

Wie die Wege bergauf zur Zwickauer Straße war auch der Weg bergab zum Großen Teich in einem unerwartet guten Zustand und bequem zu fahren. Fotografieren während der Fahrt war kein Problem.

Je weiter ich nach unten kam, desto feuchter wurde der Weg. Weil das Gefälle auch zunahm, rollte das Einrad weiter leicht.

Sanfte Kurven versteckten die Sicht auf das Weitere. Auf dem langsamen Einrad ist das schön und macht die Fahrt spannender. Bei den o.g. freihändigen Fahrradfahrten gaben sie Gelegenheit, mal den Bauch zu bewegen. Sie waren bei der deutlich höhren Geschwindigkeit auch Anlass zu Befürchtungen, was dahinter evtl. entgegen kommt.

Mit schöner Bequemlichkeit ging es weiter dem Großen Teich entgegen. In der Ferne deutet sich eine Rinne als erstes Hindernis an.

Aus der Nähe erwies sich die Rinne als unproblematisch.

Etwas weiter unten zeigte sich eine Pfütze.

Im Schatten liegt die letzte Linkskurve vor der Ausfahrt zum Großen Teich.

Trotz der 28°C hatte ich eine lange Hose und kniehohe Stiefel an. Das hatte ich nie zuvor gemacht.
Die Wahl war auf die Aigle gefallen. Weiter unten sollte es noch holprig werden, wofür solche Stiefel gut sind. Ansonsten war der Versuch interessant, wie es sich bei hohen Temperaturen in Stiefeln aushalten lässt. Bei 28°C hatte ich im Juli 2024 Tests mit kurzen Hosen und hinten niedrigen Stiefeln gemacht, s. hier und bei niedrigerer Temperatur, aber mit mehr Bildern hier. Die Fahrt bei 28°C hatte nur eine halbe Stunde gedauert.

Mir standen noch ein paar holprige Stellen bevor. Dafür waren die Stiefel gut geeignet und weil ich mich darin immer noch wohl fühlte, war ich doch froh, sie an zu haben. 

Die Sicht auf Holperstellen störten diese kontrastreichen Sonne-Schatten-Flecken. Unten liegen mehrere Balken und ein Eisenrohr quer über dem Weg, um den Abgang von Muren zu stoppen. Bei den o.g. Freihändigfahrten mit dem Fahrrad hatte ich es mir ohne Gummistiefel nie zugetraut, da drüberzufahren. 

Mit dem Einrad bin ich langsamer und wendiger. Trotzdem hatte ich bei den Licht-Schatten-Schecken den ersten Balken übersehen. Sattel und Reifen federten den Hieb gut ab und die Stiefel hielten gut auf den Pedalen.

Der Wald versteckt den Großen Teich bis zuletzt.

Dann kam der Teich in Sicht. Der Weg drum herum ist unangenehm holprig.

Der Weg zum Garten war dann aber nicht mehr weit. 22 Minuten nach dem Start war ich dort. Das ist wesentlich schneller als mit dem Bus oder zu Fuß auf einem kürzeren Weg am Wald vorbei durch die Stadt. Dabei war ich seit dem Start ohne Zwischenhalte durchgefahren. Meistens ist das Einrad für mich ein Wohlfühlgerät. Hier taugte es auch als Transportmittel.

29.5.25

Regenlücke

Heute sah es lange nicht nach Einrad fahren aus. Tagsüber hatte ich Heuschnupfen wie nie zuvor. Deshalb hatte ich mir vorgenommen, den mit Brokkoli zu behandeln, sobald alle Arbeiten verrichtet sind. Nachmittags wusch ein Gewitter die Luft. Danach hatte ich bei der Ukrainehilfe zu tun und an der gewaschenen Luft ließen die Heuschnupfensymptome schnell nach.

Kurz nach 18 Uhr sollte der nächste Regen losgehen. Auf dem Heimweg sah der angekündigte Weltuntergang wie auf dem Bild links aus und kam minutenganau. Allerdings war es schon vor 19 Uhr vorbei. Der nächste Regen sollte nach 20 Uhr folgen. Für die Zwischenzeit waren die Hemmnisse für eine Einradfahrt verschwunden. 19:14 Uhr saß ich wieder auf dem Sattel.

Die Flächen am Spatzennest waren noch schön nass. Solche Bedingungen liebe ich für Slaloms. Der Reifen wird weniger abgenutzt und die häufigen Richtungswechsel brauchen wenig Kraft. Der Slalom bestand aus 19 Punkten, achtzehn Steinen und dem Handy mit der Kamera.

Das Video hatte ich nur in Full HD aufgenommen. Trotzdem gibt es ein paar Einzelbilder.


Einen langen Slalom hatte ich mehrere Wochen nicht mehr gefahren. Es klappte gleich wieder gut.

Auch, wenn es hier heller war, als am Sonntag, sind die radialen Bewegungsunschärfen wieder erkennbar. Der in Fahrtrichtung linke Stiefel ist scharf abgebildet, weil die Pedale, auf der er steht, sich entgegengesetzt zur Fahrtrichtung bewegt.

Der Reifen glänzt vor Nässe.
Hier sind die radialgeschwindigkeitsbedingten Unterschiede auffälliger. In Spektren astronomischer Objekte gibt es Vergleichbares bei Doppelsternen. Nur werden da nicht unterschiedlich scharf abgebildete Stiefel beobachtet, sondern Spektrallinien.
Weitere Annäherung
Mit dem nassen Reifen lässt sich das Einrad gut steuern.
Gegenrichtung. Der nasse Reifen schleudert Wassertropfen hoch. Im Laufe der Jahre habe ich ein Urvertrauen entwickelt, dass ein seitliches Wegrutschen unmöglich ist. 

Das Vertrauen in gute Stiefel entwickelt sich schneller. Mit diesem Paar fahre ich seit Januar. Sie stehen sehr gut auf den Pedalen. Overkneestiefel sind zudem auf dem Einrad wegen Spritzschutz praktisch. Die Acquo schränken dabei die Beweglichkeit an den Knien nicht merklich ein. 

In der zweiten Runde ist im Video ist ein Hüpfer zu sehen. Da fahre ich über einen der Steine und arbeite mich dann in den Slalom zurück. 

Die dritte Runde


 

Kurz vor dem Abstieg

Pausen im Sitzen konnte ich wegen der Nässe nur auf dem Sattel verbringen.

Nach einer guten halben Stunde beendete ich das Fahren.
 

25.5.25

Kurz nach der Heimkehr / abendliche Bewegungsunschärfen

Das Wochenende hatte ich bei einer Tagung der BAV an der Sternwarte Sonneberg verbracht. Auf der Rückfahrt hatte ich mich - wie hinwärts - mit dem Deutschland-Ticket durchgeschlagen. Sonneberg hat keine Verbindungen mit dem öPNV ins Innere Thüringens. Man muss mindestns einmal kurz über Coburg in Bayern eintauchen. Heimwärts gab es auch keine brauchbare Verbindung über Saalfeld und so wurde die große Schleife über Hof und Zwickau nötig. Deshalb war für das Einrad zunächst kein Zeitfenster frei. Dieser Orbit funktionierte mit mehrfachem Umsteigen und Klebeschinken zuverlässig. Dann wurde nach einem verregneten Tag das Wetter schön.

19:50 saß ich dann doch auf dem Einrad. Es wurde schon etwas duster und ich hatte mit den Acquo Lissabon+ schön hohe Stiefel an, was sich gut zur Betrachtung von Bewegungsunschärfen eignete.

Bei diesem Bild und den folgenden wird sich zeigen, dass meist der Stiefel auf der unteren Pedale scharf abgebildet ist, während fast alles andere verschwommen ist. Die untere Pedale bewegt sich nach hinten und damit entgegen der Fahrtrichtung und gleicht somit Unschärfen durch Annäherung (Radialbewegung) aus. Am unteren Totpunkt wird auch die vertikale Bewegung gestoppt und dadurch ist die obere Kante des in Fahrtrichtung rechten Stiefels scharf abgebildet. Das linke Bein hat durch die Vorwärtsbewegung starke Unschärfen.

Hier verteilen sich die Unschärfen auf beide Beine.
Bei weiterer Annäherung bleiben die Unterschiede zwischen oberem und unterem Stiefel ähnlich.
Seitenwechsel ändern daran nichts.
Gut zu sehen ist, dass in Fahrtrichtung links das Knie vollständig im Overkneestiefel steckt. Das Rechte ragt in der Beuge etwas heraus, was bei der Unschärfe schlecht zu erkennen ist.

20.5.25

Videoschnipsel von gestern

Hier ist ein Zusammenschnitt vom Video von gestern. Es war zunächst nur zur Gewinnung von Einzelbildern gedacht und hat deshalb nur 30 Bilder je Sekunde.

19.5.25

Nach Feierabend

Heute war ein Montag wie aus dem Bilderbuch. Ich hatte zu wenig geschlafen und das Wetter war grau. Wie meistens an Montagen war ich im Büro und kam erst gegen 19 Uhr nach Hause. Ich wollte noch etwas zur Stimmungsaufhellung machen. Kiffen ist montags unzuverlässig. 

Deshalb rang ich mich noch dazu durch, mich aufs Einrad zu setzen und war 19:10 wieder draußen. Zu diesem Zeitpunkt kam sogar die Sonne noch raus. Die Parkplätze am Spatzennest lagen schon im Schatten. Die Sonne beschien nur noch einen schmalen Streifen am gebogenen Südwestzugang des Spatzennest. Den nutzte ich für ein Video zur Gewinnung von Einzelbildern.

Hier fahre ich auf die Kurve zu. 

Gleich darauf bin ich in der Kurve. Eine leichte Kurvenlage ist dazu nötig.
Ungefähr die Mitte der Kurve
Jetzt fahre ich schon wieder fast gerade aus.
Für das Fahren abwärts habe ich mir angewöhnt, mit der rechten Hand an den Sattel zu greifen. Manchmal komme ich dem Geländer sehr nahe und ich vermeide so ungünstige Handbewegungen.
Obwohl ich die Kurve sehr weit fahre, bleibt die Hand am Sattel.

 
Es wäre jetzt leichter gewesen, den rechten Arm nach innen hängen zu lassen. Es geht aber auch so ohne Stress. 
Maximal erreiche ich eine Kurvenlage um 23°, selten etwas mehr. Das hier ist etwas weniger. Die Kurvenlage wird durch physikalische Faktoren und durch Angst begrenzt. Eine geometrische Begrenzung ist das Aufsetzen der der kurveninneren Pedale. Dazu müsste ich mich mehr als 45° in die Kurve legen. Da kam ich nie in die Nähe. Die Geschwindigkeit ist dafür zu niedrig. Ich kann nich schnell genug treten. Auch Rutschen ist nicht problematisch. Mit dem Reifen rutschte ich bisher nur auf Schnee oder Eis weg. Beim Thema Abrutschen von den Pedalen vertraue ich auf meine guten Stiefel. Heute hatte ich die Aigle an, gestern Acquo. Beide geben Sicherheit, womit auch das Problem Angst an Bedeutung verliert. Es ist einfach nur schön.

18.5.25

Kurz zwischen Regenschauern

Knapp zwei Wochen hatte ich keine Zeit gefunden, mit dem Einrad zu fahren. In der nächsten Zeit würde es auch eng werden. Heute war eigentlich auch nicht so richtig Zeit. Deshalb fuhr ich schon ab 11 Uhr eine halbe Stunde zwischen Regenschauern.

Beim Verlassen der Wohnung machte ich noch schnell ein Spiegel-Selfie. Das vollständig zu sehende Einrad ist ein Spiegelbild, der Sattel im Vordergrund ein reales Bild. Dieses Einrad ist das mit dem schmalen Reifen. Ich nutzte dann das andere Rad mit dickerem Reifen.

Einrad fahren verlernt man wie gewöhnliches Radfahren nicht. Es muss nur die Zuversicht da sein. So ließen sich gleich wieder alle Kurven fahren, als wäre meine letzte Fahrt erst einen Tag her. Ein positiver Effekt von lange nicht gefahren sein ist dagegen die bessere Wahrnehmung des einzigartigen Sitzgefühls. Es ist wunderschön. Zudem hatte ich auch die bequemen Overkneestiefel seit der letzten Fahrt nicht mehr angehabt. So war es schön, einmal wieder zu fahren.

Zur Gewinnung von Einzelbildern nahm ich ein Video vom abschüssigen Weg zwischen den Häusern des Buchenring und dem Parkplatz am Spatzenring auf. Der liegt gegeüber dem Zugang zum Spatzennest, von dem ich bei der letzten Fahrt ein Reel aufgenommen hatte.

Obwohl der Weg unebener ist, kann ich ihn auch mit Händen in den Taschen herunter fahren.

Hochwärts geht das nicht.
Wieder unten drehe ich vor der Kamera ab.
Wieder nach oben
Abwärts habe ich die Hande im Schoß liegen.

Vor dem Abbiegen muss ich aufmachen, um in die Kurve zu kommen.
Zwischendurch zeigte sich kurz die Sonne zwischen den Wolken.

Abfahrt mit Händen hinter dem Rücken