8.2.15

Der Bärlauch kommt raus

Sonntags zeigte sich das Wetter wieder heiter. Doch der Anblick aus dem Fenster täuschte. Es wehte ein starker, kalter Wind. Beim Start hatte ich Gegenwind. Das fühlte sich nicht nur unangenehm kalt an, sondern forderte auch Kraft beim Fahren. Deshalb wollte ich schnell in den Wald. Dem kam der zu dieser Zeit sehr schwache Autoverkehr entgegen. Ich brauchte zum Überqueren der Ritschelstraße und der Friesenstraße nicht abzusteigen. Brauchbaren Windschutz bot der Wald allerdings erst ab der Hans-Driesch-Straße.
Wegen des kalten Windes hatte ich bei der heutigen Fahrt nicht wieder auf Mütze und Handschuhe verzichtet. Auch gegen das Auskühlen der Oberschenkel hatte ich etwas unternommen.


Als Windschutz hatte ich eine knielange Sommerhose drübergezogen. Früher hatte ich unter solchen Bedingungen häufig eine zweite lange Hose verwendet. Es war dann mühselig, zwei Hosen auf einmal in die engen Stiefel zu stopfen. Das zweite Hose beeinträchtigte das Fahren nicht. Das zur  Steuerung wichtige Gefühl für den Sattel blieb erhalten.

Im Sitzen deckte die Überhose die Stiefelränder vorn nicht ab. Diese kleine Kältelücke war nicht zu spüren. Die Hose war trotzdem sehr effektiv. Wenn ich während der Fahrt ein Hosenbein hochzog, fühlte sich der Oberschenkel schnell kalt an.


Die Waldwege waren in einem ähnlichen Zustand, wie vor einer Woche. Zäher Schlamm und überfrorener Schlamm wechselten einander ab. So beschloss ich, hinter der Gartenanlage Waldluft umzukehren. Ich fuhr ein kleines Stück in Richtung Heuweg und bog zur Brücke über die Nahle ab. In diesem Bereich lag eine dünne Schneedecke, auf der es sich passable fahren ließ.



Von der Brücke aus nach vorn war wieder Schnee zu sehen. Das versprach wieder erträgliche Fahrbedingungen. Ich fuhr weiter und bog rechts ab. Der Schnee reichte bis der asphaltierte Abschnitt des Weges begann. Hier konnte kein Schlamm mehr stören und ich hatte nun Rückenwind. So ließ es sich entspannt fahren, bis ich absteigen musste, um die Hans-Driesch-Straße zu überqueren.

Schon bei der letzten Fahrt hatte ich Ausschau gehalten, ob schon Bärlauch zu sehen ist, hatte aber keinen gefunden. Heute hatte ich während der Fahrt von der Nahle zur Hans-Driesch-Straße bereits Pflänzchen gesehen, wollte aber nicht absteigen, weil ich schön bequem saß und gut vorankam. Wenn ich später keinen Bärlauch zum Fotografieren mehr gefunde  hätte, wäre es auch möglich gewesen, zu diesen Pflanzen zurückzufahren.

Nachdem ich die Hans-Driesch-Straße zu Fuß überquert hatte, fand ich sofort einige Pflanzen, die sich durch das Laub ans Licht gekämpft hatten. In wenigen Wochen wird knoblauchartige Duft des Bärlauchs wieder den Wald erfüllen und die Vegetation zum Frühling erwachen.
Hier noch ein Bild von den Kniehosen. Hier ist auch kein Schlamm zu sehen. Auf diesem laubbedeckten Untergrund ließ sich das Einrad sehr angenehm fahren. Erst nachdem ich den Schießstand passiert hatte, geriet ich wieder auf Schlamm. Das war ein relativ dünnflüssiger Schlamm, der spritzfreudig und etwas glatt war, aber nicht klebrig.
Wenig später hatte ich den Waldrand erreicht. Der Blechlemmingverkehr hatte immer noch nicht zugenommen. So konnte ich die Rietschelstraße auch auf dem Rückweg ungestört auf dem Sattel überqueren. So brauchte ich während der gesamten Tour den Sattel nur zweimal zum Überqueren der Hans-Driesch-Straße zu verlassen.

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