13.4.12

Schöne Fahrt am Freitag den 13.

Freitag der 13. wird von abergläubigen Menschen als Unglückstag gefürchtet. In diesem April war er für meine Enradfahrerei eher ein Glückstag. Der Nachmittag war für diesen bislang trüben Monat ungewöhnlich heiter und die Temperatur von 13°C war zum fahren sehr angenehm. Als ich gegen 17:45 Uhr zum Leipziger Auwald losfuhr, waren auch noch die Wegeverhältnisse ideal: trocken und nicht staubig.


Am Waldrand angekommen, fand ich den Boden dort nun vollständig mit Bärlauch bedeckt und es lag ein würziger Duft in der Luft. Bei den idealen Wegeverhältnissen war das Fahren entspannend. Das aufrechte Sitzen auf dem Gerät ist angenehm und ich brauchte nur sehr wenig Kraft, um das Rad voranzutreiben.
Zur Nahlebrücke fuhr ich auf dem neuen Weg, den ich erstmals am 23.3. benutzt hatte. Wenig später erreichte ich die erste schwierige Stelle: Die Brückenauffahrt. Davor liegt Schotter und ich muss sie in einer Kurve anfahren. Seit der Schotter dort liegt, hatte ich das nicht mehr geschafft. Auf dem Schotter rutscht man leicht weg und verliert Schwung. Heute klappte das Manöver. Das war auch dem Umstand zu verdanken, dass ich trotz der trockenen Wegeverhältnisse Gummireitsteifel angezogen hatte. Damit habe ich eine bessere Kontrolle über die Pedalen, als mit anderen Schuhen. Ein Mann, der auf der Brücke stand, gratulierte.
Während ich weiter zur Brücke über die Luppe fuhr, klingelte das Handy. Auf einem Einrad fahrend telefonieren ist einfach. Es kam allerdings die problematische Brückenauffahrt in die Nähe. Abstiegen wollte ich nicht, weil ich dann im Stehen weitertelefonieren hätte müssen. Deshalb fuhr ich weiter. Probleme bei einem Notabstieg waren unwahrscheinlich. Es kommt nur sehr selten vor, dass ich mich bei einen unerwarteten Abstieg mit den Händen abstützen muss. Das Hochfahren klappte aber und auf der Brücke brachte ich das Gespräch ans Geländer gelehnt zu Ende und blieb auf dem Sattel sitzen.
Danach fuhr ich weiter am Elsterbecken. Auch hier war der Weg sehr angenehm zu fahren. Bald geriet ich in einen Schwarm kleiner Fliegen. Eine entgegenkommente Radfahrerin vermummte ihr Gesicht, als sie von der anderen Seite in den Schwarm hineinfuhr. Wenig später wurde der Sinn dieser vermeintlichen Überreaktion klar. Kurz vor dem unteren Elsterwehr fuhr ich an der ersten Pfütze des Abends vorbei und geriet in einen dichten Schwarm heller Partikel. Ich konnte nicht erkennen, ob es Pollen oder Insekten waren. Dieses Zeug lag bis kurz vor der Wendestelle vor der Straßenbrücke in der Luft. Auf der Rückfahrt hielt ich am Geländer des unteren Elsterwehrs kurz an und fand ein winziges Fluginsekt auf der Hose. Es waren also keine Pollen. Trotzdem brannte das linke Auge etwas. Hier hatte es sich als nachteilhaft erwiesen, mit Kontaktlinse anstatt Brille zu fahren. Später sollte sich das noch relativieren.
Die weitere Rückfahrt verlief optimal. Anstrengenstes Element war die Auffahrt auf die Luppebrücke. Als ich auf der Brücke fuhr, zuckelte ein ICE entgegen. ICEs können sehr gut langsam fahren. Man sieht und erlebt das öfters. Später stellte sich heraus, dass der Freund der Nachbarin im Zug gesessen und mich gesehen hatte.



Auf dem Weg von der Gartenanlage Waldluft zur Hans-Driesch-Straße fotografierte ich das zarte Grün zu beiden Seiten des Weges. Der neu hergerichtete Weg ist noch etwas weich, wodurch das fahren geringfügig mehr Kraft kostete, als bisher. Dafür war es nicht nötig, dass ich mich auf das Fahren konzentrierte. Ich saß bequem auf dem Sattel, trat auf die Pedalen um nicht stehen zu bleiben und machte nebenher ein paar Fotos.
Bald erreichte ich die Hanns-Driesch-Straße. Seit ich diese Straße auf der Hinfahrt zu Fuß überquert hatte, war es nicht mehr nötig gewesen, den Sattel zu verlassen. Auf der Straße ist allerdings ständig Blechlemmingterror. ich steig ab und wartete eine Weile, bis die Blechlemminge eine Lücke ließen.


Bevor ich trüben wieder aufstieg, sah ich mir ein paar Knospen an. Diese ist kürzlich aufgeplatzt.


Bei diesen Bärlauchblüten war es dagegen noch nicht so weit. Als ich am Waldrand die Friesenstraße überqueren musste, war kein Auto zu hören. Nun bewährte sich die Kontaktlinse. Ich konnte auch optisch kein Auto ausmachen und konnte die Straße fahrend überqueren. Auch auf der Rietschelstraße war es so ruhig, dass ich nicht absteigen musste.


Zu Haue zeigte sich ein Reiher und nachts blieb es klar. In diesem Monat waren bisher nur selten Sterne zu sehen. Freitag der 13. war auch hierfür ein Glückstag.

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