28.12.11

Wieder mal am Tage

Am 16.12. kippte das seit Oktober sonnige Wetter. Danach war es fast durchgängig bewölkt und es regnete oft. Hinzu kam der übliche Weihnachtsstress und ich hatte zwei Wochen keine Gelegenheit, mit dem Einrad zu fahren. Wenn der Zug nach Altenburg wegen Baumaßnahmen über Leipzig Leutzsch umgeleitet wurde, sah ich gelegentlich die Teile meiner Leipziger Einradstrecken, die an der Bahnlinie gelegen sind. Das geht von Möckern, über die Weiße Elster, die Luppe und die Nahle bis zum Bahnhof Lutzsch. Der Anblick war trostlos: Schlamm und Baustellenkrater.
 Heute war es ausnahmsweise sonnig und ich hatte etwas Zeit für das Einrad. Im Keller zeigte sich das zwei Monate nicht mehr benutzte Leipziger Einrad sofort fahrbereit. Der Reifen hatte genügend Druck und am Sattel fehlten keine Schrauben. Der Plattenweg an der Friesenstraße war trocken und frei von Laub. Das Aufsteigen fiel leicht und das Ausweichen vor Holperstellen bereitete keine Probleme. Auch der Weg am Sportplatz war leicht zu fahren. Er war fest und nur mit kleinen Pfützen bedeckt. Auch im Wald waren die Bedingungen unerwartet gut. Der Weg an der Friesenstraße durch die Gottge war schlammfrei. Das Laub war bis auf dünn gesähte kleine Blätter verschwunden. 
Ich fuhr zum Walddreieck zwischen Hans-Driesch-Straße und Gartenanlage Waldluft. 


Zwei Kanten dieses Dreiecks ließen sich sehr gut fahren. Auf dem Bild ist der gute Zustand des Weges zu sehen. Es war auch hell genug, dass ich während der Fahrt mit dem Handy fotografieren konnte. Danach geriet ich bei der Gartenanlage auf Schwerschlamm. Hier erforderte das Fahren deutlich mehr Kraft, als vorher. Auch der unbefestigte Teil der Friesenstraße von der Waldluft zur Hans-Drisch-Straße strengte etwas an, weil der Reifen im feuchten Sandboden etwas einsank.
Nachdem ich die Hans-Driesch-Straße wieder überquert hatte, fuhr ich noch die beiden anderen Kanten des Walddreiecks in der Gottge. Hier rollte das Rad wieder leicht. Als ich später die Rietschelstraße erreichte, gab es etwas Ungewöhliches: Es war kein Blechlemming zu hören und die Sicht war frei. So musste ich nicht anhalten oder absteigen. Kurz darauf kam ich zuhause an. Dass die erwarteten Schlammprobleme weitgehend ausgeblieben war, konnte man auch an Einrad und Stiefeln sehen, die noch fast sauber waren.

14.12.11

Nachts mit Brille

Das Problem mit dem  Auge verschlimmerte sich an den folgenden Tagen und erwies sich als Bindehautentzündung. Danach fand ich bis heute keine Gelegenheit mehr zum Einradfahren. Heute kam ich zeitig vom Esperanto nach Hause. Das Wetter war zwar stark windig, aber mild. Da bekam ich Lust zu einer Nachtfahrt.
Seit der Bindehautentzündung habe ich keine Kontaktlinse mehr verwendet. So versuchte ich, mit Brille zu fahren. Dabei sind Blickfeldeinschränkung und Bildfeldwölbung von Nachteil. Im Korridor probierte ich einen Aufstieg und fuhr zur Tür. Das ging ohne Probleme und das Sitzen auf dem Einradsattel fühlte sich sofort wundervoll an. Auch das Fußieren (Hantieren käme von Hand) mit hohen Stiefeln auf den Pedalen klappte nach nach anderthalb Monaten Pause sicher.
So ging ich nach 21 Uhr mit dem Einrad raus. Obwohl es zu nieseln angefangen hatte, stieg ich erstmal auf. Das Einrad ließ sich schön fahren. Ich fuhr eine erste Blockrunde, wie ich es von Mai bis September gelegentlich getan hatte. Das war sehr angenehm. Dann nahm der Regen zu. In einer Hausdurchführung wartete ich kurz ab, bis er wieder nachließ. In der übernächsten Kurve stieg ich ab, weil ein Mann mit Hund entgegen kam. Das war gleich ein Test, ob ein sicheres Anhalten an der unübersichtlichsten Stelle der Blockrunde möglich ist.
Bei anhaltendem Nieselregen fuhr ich noch ein paar Runden. Während die oben genannten Nachteile der Brille das Fahrvergnügen nicht beeinträchtigt hatten, störten bald Tropfen auf der Linse und brach das Fahren nach einigen Runden ab.