12.10.11

Herbstschlamm

Nachts hatte es viel geregnet. Auch um 10 Uhr nieselte es. Doch als es auf 11 Uhr zu ging, hörte der Regen auf. Es bildeten sich sogar Wolkenlücken, in denen gelegentlich die Sonne zu sehen war. Mit 12°C war es merklich kühler als gestern. Das ist trotzdem noch eine angenehme Temperatur zum Einradfahren. Eine dünne Jacke genügt noch. Gegen 11 Uhr fuhr ich los zum Auenwald. Die Pfützen auf dem Weg an der Friesenstraße hatten an Größe zugenommen. Mehrere hatten sich zu Riesenpfützen vereinigt. Auf dem Einrad war auch zu spüren, dass der etwas sandige Weg heute feucht war. Das Rad rollte nicht mehr ganz so leicht, wie gestern.

Im Wald ließ es sich zunächst gut fahren. Zwar war es auf dem nassen Laub glatt, aber der Boden war einigermaßen fest. Das Fahren kostete nur wenig mehr Kraft, als bei Trockenheit. Das erste Problem bekam ich bei der Gartenanlage Waldluft. Dort standen zwei Frauen mit Kinderwagen. Beim Versuch, an ihnen vorbeizufahren, geriet ich unerwartet in tiefen Schlamm und das Rad drehte durch. In solchen Situationen ist es nicht ganz einfach, ohne Sturz das Einrad zu verlassen. Bleibe ich an einem Hindernis hängen, ist die Pedale, auf die ich trete, gerade vorn und ich kann mich von ihr abstoßen. Egal, ob ich dann von Einrad herunterlaufe oder bei höherer Geschwindigkeit einen weiten Absprung mache, kann ich mindestens einen Fuß zum Abfangen nach vorn bringen. Bei durchdrehendem Rad hilft bei höherer Geschwindigkeit nur rennen. Das klappte heute. Eine der beiden Frauen gab einen Laut des Erstaunens von sich.

Ich fuhr dann weiter zum idyllischen Teich bei der Parthe (s. gestern) und umrundete diesen. Heute war das nicht so schön, wie gestern. Zwei Problemuntergründe wechselten einander ab: sandiger Boden und nasses Laub. Im sandigen Boden sinkt das Rad ein und es kostet Kraft, vorwärts zu kommen. Das nasse Laub war nicht wie bei Altlindenau festgefahren, sondern bildete eine dicke, lockere Schicht. Die Rutschgefahr ist hoch und Hindernisse sind nicht zu sehen. Nach einer Runde fuhr ich deshalb wieder zurück.

Vor der Brücke über die Luppe bog ich links ab auf den Radweg am Elsterbecken, die übliche Freitagsstrecke. Das sollte mich später auch auf eine günstigere Anfahrtsposition für die etwas heikle Auffahrt zur Brücke bringen. Der sandige Radweg erschwerte das Fahren. Ich behalf mir mit sehr langsamen Fahren. Damit muss ich zwar auf die Strecke gerechnet die gleiche Arbeit verrichten, wie bei schnellerer Fahrt, doch ich brauche weniger Leistung dafür. Als ich an das untere Elsterwehr heranfuhr, klingelte das Handy. Ich überlegte, ob ich erst an das Geländer heranfahren sollte, um dort das Gespräch anzunehmen. Das hätte wahrscheinlich zu lange gedauert. Deshalb nahm ich das Gespräch noch während der Fahrt an. Das Telefonieren während des Einradfahrens sehr gut geht, hatte ich schon früher festgestellt. Am Aussichtspunkt stieg ich ab. Die Bänke dort waren erstaunlich trocken und ich machte eine kurze Pause.


Die Stiefel hatten heute das für Herbstfahrten typische Aussehen bekommen. Schlamm bis an die Schaftränder. 12 Uhr stieg ich wieder auf. Die Heimfahrt verlief zunächst wie gewohnt. Nachdem ich die Nahlebrücke hinter mir gelassen hatte und auf die Gartenanlage Waldluft zu fuhr, traf ich wieder auf die beien Frauen mit Kinderwagen. Sie ließen nun genügend Platz und ich blieb nicht im Schlamm stecken. Das passierte, nachdem ich bei der Gartenanlage die Poller zur Friesenstraße passiert hatte. In Erwartung eines solchen Ereignisses war ich sehr langsam gefahren und brauchte nicht zu rennen, um mich auf den Beinen zu halten.


Auf der Rückfahrt hatte ich eine bessere Position zum Fotografieren der Pfützen. Allerdings war es zu hell für das Display und ich traf nicht richtig.


In den heute tieferen Pfützen wirbelte das Rad mehr Wasser auf, als gestern.


Vom Reifen und in geringem Maße von den Stiefeln wurde Schlamm abgespült. Bei Fahrten Altenburg hatte ich oft große Pfützen auf den Gehwegen des Buchenring für solche Reinigungszwecke genutzt.

Nachdem ich abgestiegen war, stellte ein Mann im reiferen Alter ein paar Fragen zum Einradfahren. Er hätte so etwas auch gerne gemacht, ist aber nach einem Sportunfall am Bein versehrt.

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