19.1.07

Nach dem Orkan zum Märchenbrunnen

Die Wintersonnenwende ist nun vier Wochen her und es bleibt nun abends spürbar länger hell. Dadurch kann ich jetzt nachmittags wieder länger fahren. Ich machte zeitig Feierabend und fuhr mit dem 14:12-Uhr-Zug nach Hause. Obwohl in der nacht Orkan Kyrill durchgezogen war und bundesweit den Bahnverkehr lahmgelegt hatte, funktionierte der Bahnverkehr zwischen Altenburg und Leipzig seit dem frühen Morgen ziemlich reibungslos. So kam ich mit nur geringfügiger Verspätung zu Hause an und saß 15:45 auf dem Einrad. Das Wetter war sonnig und mild, doch der Wind hatte wieder aufgefrischt. Bei wetter.de meldeten sie für 16 Uhr diese Windgeschwindigkeiten: Tempo 50 km/h und Böen 80 km/h. Bei solchem Wind war ich noch nicht gefahren. Auf den Weg zum Wald musste ich mich bei starken Böen bemühen, das Gleichgewicht zu halten. Absteigen musste ich aber erst an der Kotteritzer Straße, aber nicht wegen Wind, sondern wegen eines spät blinkenden Blechlemmings. Viele Autofahrer versuchen, an dieser Stelle Energie zu sparen und setzen beim Abbiegen auf die Pappelstraße nicht den Blinker. Vielleicht sind sie auch nur zu faul.
Im Wald war der Wind noch deutlich zu spüren, hatte aber auch einen Vorteil: Obwohl es in der Vornacht während eines Gewitters viel geregnet hatte, waren die Wege abgetrocknet. Auf dem Weg zur Zschechwitzer Straße sah ich eine Kiefer, deren Krone abgebrochen war. Die Krone lag auf der anderen Seite des Weges. Noch vor der Zschechwitzer Straße hatte es einen Baum ganz umgelegt. Das Stück, das auf dem Weg lag, hatte man aber schon herausgesägt und so konnte ich die Fahrt ungestört fortsetzen. Beim Überqueren der Straße musste ich aufpassen. Bei dem Windlärm wären Autos nicht zu hören gewesen und so musste ich genau hinsehen. Zugleich musste ich aufpassen, dass mich der Wind nicht wegtreibt. Danach kam ich ohne Probleme zur Zwickauer Straße. Die Sonne stand noch ein paar Grad über dem Horizont und so schätzte ich, dass die Zeit reicht, um noch zum Märchenbrunnen zu fahren. Am waldseitigen Weg neben der Hellwiese hatte Kyrill drei Bäume umgelegt. Zwei Pappeln hatten über dem Weg gelegen, aber auch hier hatte man den Weg freigesägt. Auf dem trockenen Weg kam ich mit völlig sauberen Stiefeln am Märchenbrunnen an. Die betonierte Fläche um den Brunnen herum und der Brunnen selbst waren vom Gewitterregen geflutet worden. Ich wollte wissen, wie tief das Wasser ist und lief durch. An der tiefsten Stelle ragten die Stiefel an der höheren Außenseite etwas mehr als eine Handbreit aus dem Wasser, was eine Wassertiefe von ca. 35 cm ergibt. In der Mitte setzte ich mich auf den Brunnenrand und machte eine Pause. Dann fuhr ich weiter. Bei der Waldeinfahrt blieb ich irgendwo hängen, konnte dann aber weiterfahren. Später rutschte ich auf einem Ast weg und musste nochmal aufsteigen. Die weitere Fahrt war zunächst einfach. Die Dunkelheit machte sich zunehmend bemerkbar, aber es ging noch problemlos ohne Licht nach vorn. Nach der letzten Kurve im Wald drehte der Wind stark auf. Er blies ...zig Sekunden lang fast konstant von hinten. Das war fast, wie mit Rückenlehne fahren und fühlte sich angenehm an. Als ich die Waldausfahrt erreichte, ließ der Wind nach. Auf den Wegen in Südost war der Wind sehr böig und änderte die Richtung. Beim Gegenhalten kam ich manchmal ein starke Seitenlage und war mehrfach drauf und dran, abzusteigen. Es ging aber gut. Auf den letzten ca. 200 Metern regnete es, obwohl über mir der Himmel fast wolkenlos war. Der Wind hatte den Regen von einer Wolke herangetragen, die sich hinter Häusern versteckte.
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