29.11.06

Märchenbrunnen

Heute hatte ich frei und fuhr um 15 Uhr los, nachdem ich zuvor treppewischend meine Pflicht erfüllt hatte. Das Wetter war heute trübe, jedoch mit 11°C und Trockenheit für die Jahreszeit ganz angenehm. Ich hatte vor, bis zur Zwickauer Straße zu fahren und dann weiterzusehen.
Zwischen Zschechwitzer Straße und Zwickauer Straße war der breite Hauptweg zu einem großen Teil vom Laub geräumt. Das ermöglichte ein entspanntes Fahren mit weit nach vorn gerichtetem Blick. Bei der Fahrt auf Laub muss ich vor mir nach unten schauen, um die zwischen dem Laub versteckten Steine zu suchen. Das hinterlässt im Kopf ungefähr ein Gefühl, wie wenn man auf einem 50Hz-Röhrenbildschirm kleine Schrift auf weißem Hintergrund lesen muss.
An der Zwickauer Straße entschied ich mich, zum Märchenbrunnen weiterzufahren. Wegen dichtem Verkehr musste ich lange warten, bis ich die Straße überqueren konnte. Überhaupt schien heute mitteldeutsches Blechlemmingtreffen zu sein. Drüben stieg ich beim Turm der Jugend wieder auf. Die in den 80er Jahren dort gebaute Kinder- und Jugendeinrichtung wird nun dicht gemacht, weil die Stadt keine Kohle für die Sanierung hat. Zuvor war sie schon mal vom Landkreis aufgegeben worden und dann von der Stadt weitergeführt worden. Die allgemeinen Auflösungserscheinungen sind also auch im hundertjährigen (künstlich angelegten) Wald zu sehen.
Auf dem Weg abwärts zur Hellwiese wurde es zunehmend feucht. Hier war Nebel niedergegangen. Probleme gab es dadurch nicht. Als ich bei der Fahrt an der Hellwiese den Abzweig zum Märchenbrunnen erreichte, kam dort ein Rentnerpaar entgegen. Um nicht absteigen zu müssen, fuhr ich erst mal weiter. Auf der nächsten Wegegabelung hatten sie die Schlaglöcher frisch zugeschüttet und ich konnte dort wunderschön wenden. Nun war der Weg über die Brücke frei. Auf eine Bank machte ich wenige Minuten Pause. Das Gras war vom Morgentau noch glitschnass, aber die Bank schon trocken. Die Wolkendecke riss auf und es war angenehm.
Zurück fuhr ich auch auf dem waldseitigen Weg an der Hellwiese. Vor dem Wald rutschte ich auf einer schlammigen Kurve weg und musste absteigen. Eigentlich war diese Stelle nicht schwierig. Ich hatte hier nur noch nie ein Problem gehabt und nicht aufgepasst. Die wesentlich schwierigere Waldeinfahrt klappte dagegen und den Quälberg zum Turm der Jugend kam ich auch ohne Unterbrechung hoch. Um Kraft zu sparen, war ich dabei sehr langsam gefahren. Dabei erhöht sich zwar das Risiko, an Unebenheiten hängenzubleiben, aber es ging gut.
Die weitere Fahrt im Wald verlief ohne Probleme. Es blieb bis zum Schluss ausreichend hell. Nur in Süd-Ost gab es noch Zwangspausen wegen der schon erwähnten Blechlemmingplage.

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