1.11.05

Durch die Finsternis

Pünktlich mit dem 1.November schlug das Wetter um. Es hatte jedoch nur genieselt, so dass die Wege noch weitgehend trocken waren. Wegen Zugverspätung kam ich etwas später nach Hause, als üblich und konnte erst 16:50 Uhr mit der Fahrt beginnen. Als ich den Wald erreichte, war es schon etwas dunkel. Ein Radfahrer, der aus dem Wald herauskam, rief mir zu: "Du hast gar kein Licht!" Da er selbst ohne Licht fuhr, antwortete ich mit: "Du auch nicht." Zunächst waren die Sichtbedingungen im Wald so, dass die Steine nicht mehr erkennbar waren, die Leute aber noch ziemlich gut. Die Dämmerung schritt voran und auch die Menschen wurden immer schemenhafter. Ein Bekannter mit Hund kam entgegen und erkannte mich eher, als ich ihn. Die Fahrt machte trotz der Dunkelheit noch viel Spaß. Zunächst gab es auch keine Probleme. Ich fuhr langsam und trug Stiefel. So konnte auch bei unerwarteten Absprüngen wenig passieren. Zum ersten Mal musste ich absteigen, als ich den Berg am Krankenhaus fast hochgefahren war. Dann kam eine dicke Laubschicht, in der sich ein Hindernis verbarg. Den nächsten und steileren Berg kam ich hoch. Das Stück zum Waldspielplatz ließ ich heute aus und machte mich sofort auf den Rückweg. Ich der Rückfahrt waren kaum noch Details der Wege zu erkennen. Ich erwartete die steinige Stelle, wo ich am Sonnabend abspringen musste. Nach kurzer Zeit holperte es. Ich musste aber nicht absteigen und konnte dann die Blindfahrt schneller fortsetzen. Ein dunkler Schatten stellte sich in der Nähe als Jogger heraus. Nachdem ich über die Zschechwitzer Straße gefrahren war, begegnete ich häufiger finsteren Gestalten, die sich - wie ich - ohne Beleuchtung durch die Finsternis schlichen. Als ich einen Berg hoch fuhr, hörte ich das Klappern von Nordic-Walking-Stöcken. Als ich oben angekommen war, konnte ich die Menschen sehen und am Klang der Stimmen feststellen, dass es Frauen waren. Aus den Gesprächen schlussfolgerte ich, dass sie größere Probleme hatten, festzustellen, was das entegenkommt, als ich.
Später musste ich an einer steinigen Stelle ein zweites Mal unfreiwillig absteigen. Ich schob das Einrad aus dieser Zone heraus. Während dessen sah ich eine Fleck am Boden, der sich als Hund herausstellte. Der Wiederaufstieg im Finstern klappte und bis zum Waldrand gab es keine Probleme mehr. In Südost leuchtete die Straßenbeleuchtung und es gab dann keine Probleme mehr mit der Dunkelheit.

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