19.11.05

Am Sattel "geklebt"

Heute hatte ich einmal wieder Gelegenheit, an einem Sonnabend zu fahren. Seit der letzten Fahrt hatte es sich weiter abgekühlt. Bei solchem Wetter verlasse ich selten unnötig die Wohnung. Eine Ausnahme bilden die Fahrten mit dem Einrad. Sie sind auch bei Wetter, das man sonst unangenehm findet, ein sinnlicher Genuss. In Südost war es sehr still. Als ich zu Beginn aufsteigen wollte, fragten zwei interessierte Jungs, ob Einradfahren schwierig ist. Danach wurde es ziemlich ruhig. Dadurch konnte ich mich bei der ersten Straßenüberquerung auf das Gehör verlassen und brauchte nicht abzusteigen. Daher musste ich erst an der Einfahrt zum Buchenring absteigen. Im Wald war es zwar noch nass, aber nicht schlammig. So kam ich ohne Anstrengung zur Zschechwitzer Straße. Dort fuhren gerade keine Autos und ich fuhr weiter. Über die Furche auf dem Berg am Krankenhaus holperte ich wieder irgendwie drüber, ohne absteigen zu müssen. Auch den folgenden Berg schaffte ich heute wieder und musste so erst am Wendepunkt, dem Verbindungsweg zum Waldspielplatz absteigen. Das Glück, vom Waldrand in Süd-Ost bis dorthin ohne Absteigen durchfahren zu können, hatte ich lange nicht mehr gehabt.
Zu Beginn der Rückfahrt kam mir die Idee, die Tour mit so wenig Abstiegen zu fahren, wie möglich. An der Zschechwitzer Straße deutete sich jedoch schon das erste Problem an. Es kam ein Auto. Um nicht absteigen zu müssen, bog ich links ab auf den Fußweg parallel zur Zschechwitzer Straße. Über den Parkplatz am Krankenhaus kam ich wieder zur Straße zurück und konnte sie nun ungestört überqueren. Auf der Weiterfahrt bog ich - wie in der letzten Zeit üblich - rechts ab auf die Paditzer Straße. Vor der Brücke fuhr ich drei Kreise und dann zurück. Bevor ich den Wald erreichte, probierte ich, ob man während der Fahrt seine Füße ansehen kann. Normalerweise schaut man nach vorn. Das tut man nicht nur, um Hindernisse zu erkennen, sondern auch zur Unterstützung des Gleichgewichts. Die Neigung des Horizonts dient dann wie beim Flugzeug der Lageregelung. Sieht man sich dagegen seine Füße an, hat man nur noch den Gleichgewichtssinn. Das Experiment gelang. Es war auch möglich, seitlich von oben auf die Waden zu sehen.
Im Wald hatte ich später an einer Holperstelle Mühe, den rechten Fuß auf der Pedale zu halten, kam aber ansonsten ohne Probleme und Abstiege weiter vorwärts. In Südost musste ich dann dreimal absteigen,um Straßen zu überqueren. Das ließ sich bisher noch nie vermeiden. Der kritische Weg von der Begegnungsstätte Pappelstraße zum Buchenring mit anschließender Rechtskurve fiel mir hingegen relativ leicht. So musste ich heute insgesamt ungewöhnlich selten den Sattel verlassen. Daher der Titel.

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