16.8.05

Einrad-Nachmittag

In diesem Jahr war ich bisher immer abends mit dem Einrad draußen gewesen. In der letzten Zeit fand ich durch eine Häufung von diversen Abendveranstaltungen nicht oft Zeit zum Fahren. Heute hatte ich frei und konnte deshalb einmal nachmittags fahren. Da es sich mit vollem Baum nicht schön fahren lässt, machte ich zuvor einen Verdauungsspaziergang in den Wald und kontrollierte dort gleich die Bodenverhältnisse. Am Wochenende und gestern hatte es geregnet und heute war es zum ersten mal wieder heiter. Die Wege zeigten sich zwar feucht und mit ein paar Pfützen versehen, waren aber befahrbar.
Da es nicht zu warm dafür war, zog ich erstmals seit über einem Monat wieder Stiefel an. Während ich zu Fuß am liebsten in Sandalen unterwegs bin, fühle ich mich im Gegensatz dazu auf dem Einrad in hohen Stiefeln am wohlsten. So begann eine schöne Fahrt. Wegen des zeitigen Beginns waren mehr Leute als sonst auf den Fußwegen unterwegs. Das bereitete zunächst keine Probleme. Es gab nur mehr Anfragen und Kommentare, als üblich. Gleich zu Beginn fragte eine Frau, ob ich gut versichert wäre. Nachdem ich ihr gesagt hatte, dass es ungefährlich ist und losgefahren war, rief sie mir noch "Bravo" hinterher. Hundert Meter weiter äußerte sich ein Mann kryptisch, als er mich aufforderte, "nicht so schief zu gehen". Im Wald gab es bis zur Zschechwitzer Straße keine besonderen Vorkommnisse. Drüben, am Beginn des Weges neben dem Krankenhaus machte ich auf einer Bank eine kurze Pause, weil ich eine Phalanx aus drei älteren Frauen abwarten musste. Als sie vorbeigegangen waren, stieg ich wieder auf und fuhr weiter, was eine der Frauen laut als Kunst bezeichnete. Auf halber Wegstrecke musste ich absteigen, weil drei Radfahrer entgegen kamen. Den Berg so weit hochzulaufen fand ich nicht gut und versuchte, wieder aufzusteigen. Das gelang auch und ich konnte den Berg problemlos hochfahren. Die Rückfahrt verlief ohne Schwierigkeiten. Unterwegs gab wieder jemand den häufigen Kommentar ab, dass "da ein Rad fehlt". Ein etwas kompliziertes Manöver ergab sich auf den Gehwegen in Süd-Ost in der letzten Rechtskurve. Diese schließt sich unmittelbar an eine Linkskurve an und ich fahre sie normalerweise mit zwei 45°-Drehungen. Heute musste ich einem Fußgänger ausweichen, der eigentlich vor mir ausweichen wollte, sich dabei aber murphymäßig in meine Ideallinie begab. Das Manöver gelang unerwartet leicht.

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